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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war auf nackte Provokation aus,
nur so fand er heraus, ob sein Verdacht, daß ein anderer in McPhersons Haut
geschlüpft war und seine Rolle weiterspielte, sich bestätigen würde.
    »Ich verstehe Sie nicht, Mister
Henderson…«
    »Was man sieht, muß nicht immer
die Wirklichkeit sein«, wurde Iwan deutlicher. »Es sind Zweifel aufgetaucht,
die Ihre Identität betreffen, McPherson. Es gibt eindeutige Hinweise darauf,
daß Fred McPherson nicht mehr am Leben ist…«
    »Ich fühle mich sehr lebendig«,
schüttelte sein Gegenüber den Kopf. »Sie reden seltsame Dinge, Mister…«
    »Es müssen auch seltsame Dinge
passiert sein. Darf ich mich in Ihrem Haus umsehen ?«
    »Haben Sie einen
Durchsuchungsbefehl ?«
    »Nein. Aber ihn zu beschaffen,
bereitet keine Schwierigkeit. Ich müßte lediglich noch mal nach Traighli
zurück. Ich nehme an, daß Sie mir diesen Umstand ersparen wollen ?«
    »Aber selbstverständlich! Ich habe
nichts zu verbergen. Sie können sich alles ansehen. Ich kann mir allerdings
nicht vorstellen, was Sie zu finden erwarten…«
    »Sie werden lachen: Ich weiß es
auch noch nicht, aber ich habe das Gefühl, daß es sich lohnt. Seine Intuitionen
soll man nicht abwürgen. Oft erweisen sie sich als richtig…«
    »Noch eine Frage, Mister
Henderson?«
    »Ja…?«
    »Wer kam auf diese Schnapsidee,
daß ich nicht McPherson sein könne, daß der echte McPherson in Wirklichkeit
verbrannt worden sei ?«
    »Ich. Es ist vorerst nur ein
Verdacht, den ich jedoch zu erhärten hoffe. Durch mein Gespräch mit Ihnen und
vor allem durch eine Besichtigung dieses Hauses.«
    »Außer Ihnen weiß also noch
niemand etwas von dieser unsinnigen Idee ?«
    »Natürlich nicht. Solche Sachen
bringt man erst ins Gespräch, wenn sie spruchreif sind. Nur Vermutungen behält
man für sich…«
    »Das ist klug«, nickte McPherson,
und um seine Lippen spielte ein gefährliches Lächeln.
    Iwan Kunaritschew tat so, als
würde es ihm nicht auffallen. Ging seine Rechnung auf? Er war knallhart
eingestiegen, hatte sich dennoch etwas zu vertrauensselig gegeben, und daraus
konnte der andere einen Vorteil ziehen, wenn er wirklich der falsche McPherson
war und Grund hatte, diese Identität zu schützen und weiterzuführen.
    X-RAY-7 war gespannte
Aufmerksamkeit. Er rechnete ständig mit einem Angriff, war darauf gefaßt. Aber
als er erfolgte, wurde er doch überrascht.
    »Es war klug und gut, daß Sie Ihre
eigenen Überlegungen für sich behalten haben, Henderson. Das erleichtert einiges…«
    Sein Gegenüber sagte es spöttisch,
und Iwan Kunaritschew merkte, woher der Wind wehte.
    Der andere war jetzt der Meinung,
daß er den Besucher in der Hand hatte, daß es keine Mitwisser gab.
    McPherson reagierte nicht weiter.
    Die Gefahr kam von hinten.
    Es war plötzlich noch jemand im
Raum. Instinktiv erfaßte Kunaritschew es, aber da legten sich auch schon die
Hände von hinten wie Stahlklammern um seinen Hals und drückten zu…
     
    ●
     
    Sie ging unruhig im Living Room
auf und ab, kam zu keinem klaren Gedanken und wurde im Gegenteil immer
verwirrter, je mehr sie über alles nachdachte.
    Das Haus auf der Anhöhe lag still
und im Dunkeln.
    Dann kam das Motorengeräusch vom
Hauptweg her. Vor dem Eingang rollte das Fahrzeug aus.
    »Elisabeth! Na endlich…«, entfuhr
es Eileen Hanton.
    Es hielt sie keine Sekunde länger
im Wohnzimmer. Sie wartete auch nicht ab, bis der Butler öffnete. Sie wollte
ihre Schwester, die sie aus Monmouth zu sich gebeten hatte, selbst an der
Haustür begrüßen.
    Eileen Hanton öffnete die Tür und
lief ihrer Schwester entgegen. Sie begrüßten sich beide herzlich.
    »Ich habe es gerade umgedreht«,
sagte Eileen Hanton aufgeregt, während sie die elegant gekleidete Frau
unterhakte, die einige Jahre älter war als sie und doch so Jugendlich wirkte.
    »Es war Phils Wunsch, daß ich
einige Tage zu dir nach Monmouth kommen sollte. Aber ich frage mich, warum du
nicht ebensogut einige Tage zu uns kommen kannst? Im Moment kann ich hier
unmöglich weg…«
    »Phils Krankheit, ich weiß… aber
du warst noch so zuversichtlich, daß nun alles gut werden würde. Ich verstehe
diesen plötzlichen Wandel nicht…«
    »Er ist nicht physischer Art,
Elisabeth… Da ist ein neues Problem aufgetaucht. Das ist psychisch bedingt.
Phils Wesen hat sich verändert .«
    »Hast du das seinen Ärzten schon
mitgeteilt ?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Phil hat mich ausdrücklich darum
gebeten, mich völlig passiv zu verhalten .«
    »Und, das

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