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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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akzeptierst du ?«
    »Es ist etwas im Gang, das über
mein Begriffsvermögen geht, aber für Phil scheint es ganz natürlich zu sein…«
    »Das verstehe ich nicht .«
    »Ich auch nicht, Elisabeth, das
ist es ja. Und deshalb bin ich froh, daß du so schnell gekommen bist. Deine
Anwesenheit im Haus tut mir wohl .«
    »Du hattest Glück, daß du mich
noch erreicht hast, Eileen. Ich stecke mitten in den Reisevorbereitungen. Ich habe
meinen Abflug kurzerhand um einige Tage verschoben .«
    Elisabeth war Witwe. Ihr Mann, ein
angesehener Anwalt, hatte durch Spekulationen an der Börse und im
Immobiliengeschäft ein Vermögen verdient. Kinder waren aus der Ehe keine
hervorgegangen. Elisabeth verlebte ihren Reichtum.
    »… du solltest auch mal
verreisen«, fuhr sie unvermittelt fort, während sie die Tür zum Living Room
schloß, der nach ihrem Geschmack zu überladen war. »Das würde dir gut tun…
    Was hält euch in Wales? Es ist
Phils Heimat, zugegeben. Aber zu Hause ist man überall dort, wo es schön ist
und man sich wohl fühlt. Meist ist der Himmel grau und es regnet. Wales kann
man nur einige Tage im Jahr wirklich ertragen. Ihr solltet öfter auf Reisen
gehen…«
    »Da hast du recht. Wenn Phil
wieder genesen ist, werde ich ihm den Vorschlag machen .«
    »Warum willst du so lange warten?
Es gibt Dinge im Leben, die sollte man nicht vor sich herschieben. Warum auf
Phils vollständige Genesung warten? Wenn er reisefähig ist, packt die Koffer
und kommt mit nach Las Palmas. Die Sonne und die Wärme dort werden ihm guttun.
Gerade jetzt braucht er einen Tapetenwechsel…«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Ich
werde ihn, wenn er mich wieder sehen will, darauf ansprechen…«
    »Wenn er dich wieder sehen will?
Wie klingt denn das? Du hast am Telefon schon einige seltsame Andeutungen
gemacht .«
    »Ich muß mit dir sprechen,
Elisabeth. Über Phil. Ich brauche deinen Rat. Das läßt sich am Telefon nicht so
einfach abtun… aber nimm Platz, ich werde dir einen Drink bringen lassen.
    Dein Lieblings-Sherry befindet
sich natürlich im Haus…« Eileen Hanton klingelte nach dem Butler.
    Als er nach zwei Minuten immer
noch nicht da war, versuchte sie es ein zweites Mal. James tauchte auch jetzt
nicht auf.
    »Aber das gibt es doch nicht«,
murmelte sie und sah erschreckt aus, als wäre etwas Schlimmes passiert.
    Elisabeth lachte leise. »James ist
nicht mehr der jüngste. Vielleicht solltet ihr eine lautere Klingel anschaffen.
Er wird langsam schwerhörig .«
    »Sein Gehör ist ausgezeichnet«,
widersprach Eileen Hanton. »Da muß etwas passiert sein. Er hatte keinen
besonderen Auftrag mehr, er hält sich in seinem Zimmer auf…«
    »Meinen Begrüßungs-Sherry kann ich
auch später noch trinken, Eileen. Du suchst nach deinem Diener, und ich statte
unserem lieben Phil einen Besuch ab, wenn du nichts dagegen hast .«
    »Ich habe nichts dagegen, aber ich
weiß nicht, wie Phil reagieren wird. Er will allein sein .«
    »Weiß er, daß ich hier bin ?«
    »Nein.«
    »Um so besser. Dann werde ich ihn
überraschen. Wo ist er ?«
    »Im Kaminzimmer, Elisabeth.«
    »Ich werde nach ihm sehen .«
    Eileen Hanton setzte noch zum
Sprechen an, unterließ es dann aber. Sie wollte sich nicht lächerlich machen
und ihrer Schwester die Freude an der Überraschung verderben.
    Als Elisabeth sich jedoch Richtung
Kaminzimmer in Bewegung setzte, hatte sie kein gutes Gefühl…
     
    ●
     
    Sie stand vor der Tür und klopfte
an. Niemand bat sie, hereinzukommen. Da drückte die Besucherin kurzentschlossen
auf die Klinke und stellte fest, daß die Tür nicht verschlossen war.
    Sie ließ sich öffnen.
    Elisabeth tat es ganz langsam und
leise.
    Durch den entstandenen Spalt
konnte sie auf den weinroten Sessel sehen, über dem das Bild mit der unheimlich
wirkenden, schwarzen Sonne hing. Auf dem Sessel saß Philip Hanton. Er hielt ein
Buch in der Hand und merkte nicht, daß die Tür geöffnet wurde. So war er ins
Lesen vertieft. Nur die Stehlampe neben ihm brannte, und im Kamin flackerte das
Feuer. Angenehme Wärme schlug ihr entgegen. Auf Zehenspitzen schlüpfte
Elisabeth durch den Spalt und schloß die Tür hinter sich.
    »Hallo, Phil !« sagte sie dann leise, um ihn nicht zu erschrecken.
    Er blickte nicht auf und saß
weiterhin steif und wie leblos in seinem Sessel.
    »Phil ?« wurde sie lauter, und unwillkürlich schlug ihr Herz schneller, als die Furcht
in ihr aufstieg, Phil Hanton könne etwas passiert sein.
    Sie schrieb es ihrer eigenen Angst
zu, die ihre

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