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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf Kosten seines eigenen Lebens.
    Der Raum war eine einzige lodernde
Hölle! Die Hitze raubte X-RAY-3 den Atem.
    Larry Brent prallte schlagartig
zurück. Er konnte sich nun auch nicht mehr im Flur aufhalten, da die Flammen
die Türpfosten erreicht hatten, aus den Ritzen schlugen und gewaltige
Rauchentwicklung seinen augenblicklichen Rückzug erzwangen.
    Larry taumelte mit John White im
Arm über die Treppe nach unten.
    White keuchte. »Sie machen sich
zuviel… Mühe, junger Mann…« Sein Gesicht sah plötzlich erschreckend weiß aus,
und kalter Schweiß bedeckte die wächserne Haut.
    Der Antiquitätenhändler hatte die
Augen geschlossen.
    »Nicht einschlafen, White…
erzählen Sie etwas«, munterte X-RAY-3 den alten Mann auf, dessen Zustand
bedenklich war. »Wie ist es zu dem Feuer gekommen? Ist Ihnen ’ne Zigarette aus
der Hand gefallen…«
    »Die… Augen… Lord Crowden… war da…
kam wie ein Geist durch die Wand… ließ die Nachricht, die ich… hinterlassen
wollte… in Flammen aufgehen… Ich wollte, daß Außenstehende erfahren…. was
wirklich war… er kann töten… mit seinen Augen…«
    Larry lief es trotz der Hitze, die
sich im ganzen Haus verbreitete, eiskalt den Rücken runter.
    Hätte ein Außenstehender diese Worte
vernommen, hätte er sie dem verwirrten Zustand des Mannes zugeschrieben.
    Augen, aus denen Strahlen kamen…
der Name Crowden war gefallen… das alles paßte zusammen.
    Larry schleppte White auf den Hof.
Draußen auf der Straße vor dem Haus war der Teufel los. Nach Entdeckung des
Brandes waren Hunderte von Menschen auf die Straße geeilt, Autos waren
stehengeblieben und versperrten den Hilfsfahrzeugen die Zufahrt. Kostbare Zeit
ging verloren.
    »Sie sind doch John White, nicht
wahr ?« sagte Larry schnell, während er den Mann auf
den Boden hinterm Haus legte und ihm die Arme hochnahm, um ihm das Atmen zu
erleichtern.
    »Ja…«
    »Heute morgen waren Sie mit Klaus
Thorwald verabredet, diesem Deutschen? Erinnern Sie sich und…«
    »Ja…« Wieder dieses ersterbende
Wispern. »Crowden hat mich gezwungen, ihn… in… die Falle zu locken… er wollte
ihn haben…. weil er auf das Bild scharf war…«
    »Wo ist Thorwald? Was für eine
Falle, White?«
    Aus dem Gestammel, das noch über
die Lippen kam, konnte X-RAY-3 zumindest den Vorfall rekonstruieren, der sich
in der Wohnung des Antiquitätenhändlers abgespielt hatte.
    »Wie kam Crowden zu dem
Kontaktgift und wie hat er Thorwald unbemerkt aus dem Haus geschafft ?«
    »Crowden ist… ein böser Geist…
etwas hat ihn in Rage gebracht… vielleicht das Auftauchen des Bildes, auf dem
angeblich… die Dämonensonne dargestellt wird… weiß nicht genau… Er kann
überall hin… von überall herkommen… Gift kann man aus einem Labor… oder einer
Apotheke stehlen…. wenn man nur durch Wände… zu gehen braucht… Crowden hat Tom,
meinen Kater… verschwinden lassen… auf die gleiche Weise… sicher auch den
Deutschen… Geisteskräfte… der Satan… sind im Spiel…«
    Die Idee kam Larry Brent ganz
plötzlich! »Ist Ihnen der Name Fred McPherson bekannt, White? Ist dieser Name
durch Crowden oder sonst jemand, den Sie kennen gefallen ?«
    John White wollte noch etwas
sagen. Es war nicht zu erkennen, ob es eine Zustimmung oder eine Verneinung
werden sollte.
    John White hauchte in dieser
Sekunde sein Leben aus.
     
    ●
     
    Die Sanitäter und der Notarzt
trafen ein und stellten Wiederbelebungsversuche an. Doch alle Mühe war
vergeblich. Sie waren zu spät gekommen.
    Larry unterhielt sich kurz wegen
eines Protokolls mit einem Polizeibeamten, während die Löscharbeiten in Gang
kamen.
    Dann ging X-RAY-3 langsam und
nachdenklich auf die andere Seite des Marktplatzes zurück, wo ebenfalls
Neugierige versammelt waren. Larrys Absicht war es, sich mit einem Taxi zu
Calink zurückbringen zu lassen und dort den gemieteten VW zu übernehmen, den er
im Revier zurückgelassen hatte.
    Brents Hirn arbeitete mit der
Präzision eines Computers.
    Was John White nur noch
andeutungsweise mitteilen konnte, war für ihn Dynamit.
    Er kannte die Vorgeschichte. Was
vor langer Zeit in einem einsamen Haus auf den Klippen der Westküste Irlands
geschehen war, griff nach den Menschen der Gegenwart wie mit Geisterfingern.
    Um die Teufel und
dämonenanbetenden Crowdens, von denen sogar behauptet wurde, sie hätten
zeitweise die sie umgebende sichtbare Welt verlassen, rankten sich zahllose,
unbewiesene Geschichten und makabre Legenden. Was wirklich zu ihren

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