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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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durften.
    Aber unsere Freude wurde – zum Beispiel – von Fystanats Schicksal überschattet. Der Mann war aus der Welt des Guten gekommen, um sich Daryl Crennas »Weißem Kreis« anzuschließen. [3]
    Arma und Metal hatten aber quergefunkt, und nun lag Mason Marchand alias Fystanat in Crennas Haus, war steif wie ein Brett, und niemand wußte, wie man ihm helfen sollte.
    Es gab im Hintergrund Atax, die Seele des Teufels, den Herrscher der Spiegelwelt, Phorkys, den Vater der Ungeheuer, und Metal, der nach Rache lechzte. Und es gab schließlich unseren einstigen Freund Frank Esslin, den Rufus auf die schwarze Seite geholt hatte und der sich dort seine ersten Sporen verdiente.
    In meinen Augen war Frank Esslin zu einer wandelnden Bombe geworden, denn er befand sich im Besitz von zwanzig kleinen Höllenpillen. Wenn ein Mensch sie einnahm, wurde er unweigerlich zum Ungeheuer. Wir hatten es zuerst in Tansania und dann in London erlebt…
    Ich schob mir ein Lakritzbonbon zwischen die Zähne. Seit zwei Tagen arbeiteten die Handwerker an meinem Haus. Mein Partner, der schwerreiche Industrielle Tucker Peckinpah, hatte versprochen, unser Heim würde wieder wie früher werden. Schöner sogar noch.
    Er hatte von vornherein klargestellt, daß bei der Renovierung Geld keine Rolle spiele, und so legten sich die Arbeiter tüchtig ins Zeug.
    Tag und Nacht arbeiteten sie, damit mein Freund und ich so bald wie möglich wieder zu Hause einziehen konnten.
    Inzwischen wohnten wir hier in diesem vornehmen Hotel, und Tucker Peckinpah hatte auf seine unnachahmliche Weise dafür gesorgt, daß uns jeder Wunsch, den wir äußerten, prompt erfüllt wurde.
    Peckinpah war ein Phänomen. In nahezu jedem guten Geschäft hatte er seine Finger. Man konnte seinem Vermögen beim Wachsen zusehen. Er hatte die besten und weitreichendsten Verbindungen, die man sich vorstellen kann, kannte Gott und die Welt, und es war ihm sogar möglich, von oben – und zwar ganz oben – Einfluß auf die Arbeit der Polizei zu nehmen.
    Dennoch hatte er nicht verhindern können, daß uns Frank Esslin durch die Lappen ging. Alle Maßnahmen, die getroffen worden waren, um den Söldner der Hölle zu finden, waren vergeblich gewesen.
    Frank war verschwunden, und mit ihm die gefährlichen Pillen, dieser schreckliche Keim des Bösen. Nicht auszudenken, wenn Frank die Tabletten ins Trinkwasser der Stadt geworfen hätte…
    Das Telefon läutete, und Mr. Silver fühlte sich zu einem Gag verpflichtet. Er schaute den Hörer an, und dieser schwebte aus der Gabel hoch.
    »Gott, bist du heute wieder umwerfend komisch«, sagte ich. Ich hatte ihm noch nicht verziehen, daß er sämtliche Pokerspiele gewonnen hatte. Der Hörer schwebte einen Meter über dem Apparat.
    Ich nahm ihn in die Hand und meldete mich.
    Peckinpah war am anderen Ende.
    »Hallo, Partner«, sagte ich.
    Er war so aufgeregt, daß seine Stimme zitterte. »Tony, ich glaube, die Polizei hat Frank Esslin gestellt.«
    »Ist nicht wahr!« stieß ich, nun ebenfalls aufgeregt, hervor.
    »Er liefert der Polizei ein erbittertes Feuergefecht«, berichtete der Industrielle, »hat sich in einem Abbruchhaus verschanzt, ist nicht herauszukriegen.«
    »Handelt es sich wirklich um Frank Esslin?« fragte ich mit leisem Zweifel.
    »Die Polizei behauptet jedenfalls, daß die Beschreibung des Gesuchten auf diesen Mann paßt.«
    »Wo steht das Haus?«
    Der Industrielle nannte eine Straße in Soho und sagte: »Ich habe erreichen können, daß vorläufig nichts weiter gegen Frank Esslin unternommen wird.«
    Ich lachte. »Das schaffen auch nur Sie.«
    »Tja, man hat eben so seine Möglichkeiten.«
    »Wer leitet den Polizeieinsatz?«
    »Inspektor Gene O’Hanaway. Er weiß Bescheid und erwartet Sie.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte ich und legte auf.
    Mr. Silver hatte es so eingerichtet, daß er mithören konnte. Jetzt fragte er: »Soll ich dich begleiten, Tony?«
    »Nicht nötig«, sagte ich. »Mit Frank werde ich schon allein fertig. Gib du inzwischen auf Vicky acht, damit sie mir nicht so abhanden kommt wie dir dein Schwert.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren zischte durch die zusammengepreßten Zähne: »Ich hole es mir wieder.«
    »Mago wird es sich nicht so einfach wegnehmen lassen.«
    »Ich kriege das Schwert wieder, verlaß dich drauf. Vielleicht hat Roxane inzwischen Loxagons Grab gefunden.«
    Loxagon war einst ein sehr mächtiger Dämon gewesen. Der erste Besitzer des Höllenschwertes. Für ihn wurde die Waffe auf dem Amboß des Grauens

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