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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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war Scarpatts Wunde auf jeden Fall wieder aufgebrochen, und nun fieberte er und war so gut wie unansprechbar. Der Priester stellte ihm einige Fragen. Die meisten hörte Scarpatt nicht. Einige beantwortete er wohl nur zufällig.
    »Sollst du hier Hilfe holen?« fragte Pater Severin den Verletzten.
    »Oder hast du dich verirrt? Wolltest du gar nicht zu uns auf die Erde? Du kannst selbstverständlich hier bleiben, bis du wieder gesund bist, aber wirst du dann in das Reich der grünen Schatten zurückfinden?«
    »Waltham Abbey«, sagte Scarpatt. »Die Ruine… Das Dimensionstor …«
    »Waltham Abbey«, überlegte Pater Severin laut. »Du scheinst tatsächlich zu uns gewollt zu haben. Aber wer von uns soll euch helfen?«
    Scarpatts Auge schloß sich langsam. Die Ohnmacht kam auf ihn zu. Doch ehe er das Bewußtsein zum zweitenmal verlor, sagte er noch einen Namen: »Tony Ballard.«
    ***
    »Es hat keinen Zweck«, sagte ich und warf die Karten auf den Tisch.
    »Was ist? Was hast du denn?« fragte Mr. Silver scheinheilig.
    »Du kannst es einfach nicht lassen«, sagte ich mißmutig.
    »Was nicht lassen?«
    »Komm, stell dich nicht dümmer als du bist, Silver. Du hast schon wieder gemogelt. Du weißt, daß ich das nicht vertrage. Es ist nicht fair, wenn du beim Spielen deine übernatürlichen Fähigkeiten einsetzt, wann wirst du das endlich begreifen?«
    »Ich hab’ nicht geschummelt, Tony. Wirklich nicht. Hand aufs Herz. Ich hab’ bloß eine unheimliche Glückssträhne. So etwas soll’s ja geben.«
    »Glückssträhnen nehme ich einem Kerl wie dir nicht ab«, sagte ich. »Du kannst schwören, was du willst, wenn du Glück im Spiel hast, hast du mit Sicherheit ein bißchen nachgeholfen.«
    »Diesmal nicht. Ach, komm schon, Tony, spiel weiter.«
    »Laß mich in Ruhe. Mal dir Punkte auf deine Zehennägel und spiel Domino.«
    Vicky Bonney, meine blonde, blauäugige Freundin, schüttelte den Kopf. »Müßt ihr schon wieder streiten? Ich dachte, ihr seid Freunde.«
    »Sind wir auch«, sagte ich. »Solange er ehrlich bleibt. Aber das fällt ihm beim Spielen verdammt schwer. Poker, Schach, Backgammon… es kann sein, was es will, er mogelt immer.«
    »Dann verstehe ich nicht, warum du immer wieder mit ihm spielst, Tony«, sagte Vicky Bonney.
    »Ich bin so naiv, zu glauben, daß ihm das eines Tages zu dumm wird. Aber es wird wohl noch bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag dauern, bis Silver soweit ist.«
    »Dieser Tag ist heute«, brummte der Ex-Dämon. »Ich habe keinen einzigen Trick angewandt, das war nicht nötig. Du hattest sowieso immer ein mieses Blatt. Soll ich dir mal was verraten, Tony? Du bist ein ganz schlechter Verlierer.«
    »O nein, das bin ich nicht. Ich meine, ich gewinne zwar gern, aber wenn es fair zugeht, und wenn ich verliere, dann finde ich mich damit ab. Nur wenn du mit deinen hinterlistigen Kunststücken anfängst, gehe ich an die Decke.«
    Vicky lachte. »Komm wieder herunter, Tony.« Sie kam zu mir und legte mir ihre schlanke Hand auf die Schulter. »Nun beruhige dich wieder. Wenn Silver so fest beteuert, daß er nicht gemogelt hat, stimmt das auch. Ich glaube ihm.«
    »He, was ist denn das für ein Komplott? Bist du seine Freundin oder meine?«
    »Hier geht es um die Gerechtigkeit und nicht darum, wessen Freundin ich bin«, erwiderte Vicky in sachlichem Ton. Sie lehnte sich an mich. Ich spürte den Druck ihres weichen, warmen Busens in meinem Nacken und wurde sofort friedlicher.
    Wir hielten uns nicht in unserer gewohnten Umgebung auf, sondern wohnten zur Zeit in einer noblen Hotelsuite.
    Das hatte seinen guten Grund.
    Mago, der Schwarzmagier, der Jäger der abtrünnigen Hexen, hatte sich während unserer Abwesenheit mein Haus vorgenommen und es gründlich verwüstet. Doch damit nicht genug, hatte er sich auch noch Mr. Silvers Höllenschwert, diese starke, gefährliche Waffe, geholt. [1]
    Mago hieß der neue Besitzer des Höllenschwerts, und wir konnten sicher sein, daß er damit viele grausame Taten begehen würde.
    Es wäre wichtig gewesen, ihm die Waffe so schnell wie möglich wieder abzunehmen, doch wir hatten keine Ahnung, in welche Dimension sich der Schwarzmagier abgesetzt hatte. Es gab zu viele Dimensionen…
    Und es hätte so viele wichtige Dinge für uns zu erledigen gegeben.
    Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, existierte nicht mehr. [2]
    Wir hatten den Sarg der tausend Tote zerstört und Arma, die Zauberin und Freundin des Silberdämons Metal, vernichtet. Erfolge, über die wir uns freuen

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