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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagen können, warum das so war.
    Er zog sich einige Meter zurück und kletterte auf einen hohen Baum. Von dort hatte er einen guten Überblick.
    Unwillkürlich hielt er den Atem an, als er die vertrauten, schwarzbraunen Kuppelbauten entdeckte.
    Ein Tankandorf!
    Er unterdrückte den Impuls, hinauszugehen auf die Lichtung und zu rufen. Zwar wußte er, die Tankan würden nicht angreifen, falls seine eigenen Gedanken nicht aggressiv waren. Diese Echsen besaßen Intelligenz, wenn auch nicht so viel wie ein Mensch. Aber sie waren im Grunde friedlich. Noch vor einigen Tagen hatte eine Tankanherde Rhodan und ihm geholfen. Doch die ungewöhnliche Stille, zusammen mit der wuchernden Vegetation auf der Lichtung, beunruhigte den Oxtorner.
    Hier stimmte etwas nicht. Es fehlte jedes Anzeichen von Leben, außer den Lehmbauten.
    Er sah auf, als Cicero heran schwebte und sich auf einen nahen Ast niederließ.
    „Was hast du gesehen?" fragte er.
    Cicero legte den Kopf schief, zog eine bekümmert wirkende Miene und kratzte sich mit einem Hinterbein am Bauch.
    „Kein Gefahr, Hawk. Kein Flugmensch. Aber viel tot."
    Omars Augen schlossen sich zu schmalen Schlitzen. Ihm fiel die Beobachtung ein, die er zusammen mit Sherlock damals in einem zerstörten Tankandorf gemacht hatte. Die Infrarot-Spuren waren seltsamerweise gestört gewesen, aber Omar erinnerte sich an schattenhafte, schwebende Gestalten, die Bomben auf das Dorf warfen.
    Bomben, schwebende Gestalten und die gestörte Infrarotspur: Alles das wies auf die Flugmenschen als Täter hin. Die von den Flugmenschen ausgehenden Psiströme, die Lun geortet hatte, mochten die Störung der Spur erklären. In gewissem Sinne war Sherlocks Fähigkeit längst vergangene Ereignisse anhand der verbliebenen Infrarot-Spuren getreulich zu rekonstruieren ebenfalls eine Psifunktion. Jede Psifunktion aber konnte durch Antiströme gestört werden.
    Hatten die Flugmenschen auch diese Tankan ausgerottet? Aber es waren keine Spuren eines Bombardements zu erkennen, überhaupt keine Spuren eines Kampfes.
    Nachdenklich glitt Omar vom Baum herab. Er mußte wissen, was es mit dem Dorf auf sich hatte.
    Beide Waffen in der Hand, drang er durch mannshohes Gras und stachelige Sträucher zum nächsten Halbkugelbau vor. Er versuchte, in den Eingang zu spähen. Doch drinnen war es finster.
    Deshalb schaltete er seinen Brustscheinwerfer ein, bückte sich - und fuhr erschrocken zurück.
    Im nächsten Augenblick schlüpfte er in die Hütte. Es drohte keine Gefahr von den vier Skeletten, die darin lagen, abgenagt bis auf die Knochen.
    Skelette von Tankan, zwei erwachsenen Echsen und zwei Junge!
    Sorgfältig untersuchte Omar die Schädel und alle Knochen. Es gab nirgendwo ein Zeichen von Gewaltanwendung. Alles sah so aus, als wären die Echsen eines natürlichen Todes gestorben.
    Nachdem er noch mehr Hütten untersucht und überall nur bleiche Gerippe gefunden hatte, glaubte Omar nun nicht mehr an eine natürliche Todesursache. Gewiß, eine Seuche konnte die Tankan hinweggerafft haben. Aber diese Erklärung erschien dem Geheimdienstmann zu einfach. Vor allem kam es ihm deshalb verdächtig vor, weil auf diesem Inselkontinent aller Wahrscheinlichkeit nach ein Stützpunkt der Flugmenschen war. Sie mußten etwas mit dem Tankansterben zu tun haben.
    Ganz in Gedanken versunken, trat Omar aus der letzten Hütte. Im gleichen Augenblick warnten ihn seine geschärften Sinne vor einer Gefahr. Er warf sich nach vorn und hörte im Fallen das Kreischen Ciceros.
    Aber es war zu spät. Er hatte das Gefühl, als explodiere eine Bombe in seinem Gehirn. Noch einmal raffte er sich auf. Sein Impulsstrahler röhrte, und drei hintereinander stehende Hütten lösten sich in glühende Asche auf.
    Omar Hawk sah es bereits nicht mehr. Er war bewußtlos, als er zu Boden fiel.
     
    4.
     
    „Ich möchte wissen, was sich unsere geheimnisvollen Gegner davon versprechen", sagte Icho Tolot und beobachtete aus der halboffenen Mannschleuse das Netzwerk der Poler und den wallenden Vorhang jener Insekten, die man unterdessen „Netzer" genannt hatte.
    Perry Rhodan preßte die Lippen zusammen, bis sie nur noch blutleere Striche in seinem kantigen Gesicht waren. Der Großadministrator wußte, daß ihm und seinen Leuten das Schlimmste noch bevorstand. Allerdings ahnte er ebensowenig wie der halutische Gigant, welche heimtückische Waffe als nächste eingesetzt werden würde.
    Links und rechts neben den beiden verschiedenartigen Wesen erschienen Soldaten mit

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