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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer.
    Er stieß einen Pfiff aus, gleichzeitig führte er einen zweiten Hieb.
    Als der ultrahelle Blitz einer starken elektrischen Entladung aufzuckte, sprang er in die Luft. Unter ihm wurde die Bestie in eine wabernde Aureole gehüllt. Die Luft roch plötzlich stark nach Ozon. Auf allen vieren landete er wieder.
    Durch den Leib des Raubsauriers ging ein konvulsivisches Zittern. Er legte sich langsam auf die Seite. Der Kopf sank nach unten und schlug klatschend auf die Schlammfläche auf.
    Omar nahm einige Schritte Anlauf und übersprang die zehn Meter, die ihn von Ladys breiten Rücken trennten. Dicht neben ihm prallte Sherlocks Körper auf. Der Okrill war unverletzt.
    Omar atmete auf und blickte in den immer noch geöffneten Rachen des Räubers. Der Unterkiefer mußte sich verkrampft haben, als der Okrill seine elektrische Entladung gegen den Gaumen des Ungeheuers schleuderte.
    Er tätschelte dankbar den Kopf seines Tieres.
    Neben ihm atmete Baar Lun heftig aus.
    „Das hätte ich nie für möglich gehalten!" rief er erregt. „Als Sherlock in den Rachen der Echse hineinsprang, dachte ich: Jetzt ist er weg. Wenn das Tier nun tief Luft geholt hätte Hawk...?"
    „Erlassen Sie mir bitte die Antwort", erwiderte Omar mit sardonischem Grinsen. „Sie würde sehr unästhetisch ausfallen, fürchte ich."
    „Das fürchtet Cicero auch", bemerkte das Flatteräffchen und senkte sich behutsam auf Sherlocks Schädel herab.
    Omar bückte sich und strich dem rätselvollen Wesen über den behaarten Kopf.
    „Wenn wir mit den Leuten fertig sind, die uns ihre Teufelsbrut auf den Hals geschickt haben, werde ich dich mitnehmen. - Wie denkst du darüber, Cicero?"
    Der Flugaffe wiegte den Kopf, als wollte er dadurch seine Bedenken ausdrücken.
    „Mitnehmen, eh...?" Er stieß ein schrilles Gelächter aus. „Lady auch mit, Hawk?"
    Baar Lun konnte nicht mehr an sich halten. Er prustete los. Auch Omar mußte über die Gegenfrage lächeln.
    „Das weiß ich nicht", entgegnete er. „Lady ist ein wenig groß für unser Schiff."
    Cicero zwinkerte und rieb sich das Kinn mit dem weißsilbernen Bart.
    „Muß nachdenken Cicero", nuschelte er, „muß nachdenken Hawk. „. „Sehr philosophisch", bemerkte Lun. „Aus Cicero wird vielleicht einmal ein politischer Berater des terranischen Präsidenten."
    Omar lachte.
    Dann lief er wieder zum Nacken der Gigaechse, nahm die Zügel auf und rief: „Hooh, Lady, hooh!"
    Das Tier setzte sich schwerfällig in Bewegung. Am Horizont tauchte der dunkle Streifen des nächsten Inselkontinents auf. Langsam kam er näher.
    Aber noch etwas anderes näherte sich, und beinahe hätten Hawk und Lun es zu spät entdeckt.
     
    *
     
    Cicero bemerkte sie zuerst.
    „Gefahr!" warnte er. „Schlimm, Gefahr!"
    Während Omar Hawk sich noch fragte, was der Flatteraffe entdeckt haben könnte, begann Sherlock zu fauchen. Also mußte es tatsächlich eine Gefahr geben. Aber wo...? Omar zog die Infrarotbrille aus der Brusttasche seiner Kombination und setzte sie auf.
    Deutlich, scharf abgegrenzt, hoben sich im Süden die Konturen des nächsten Kontinents aus dem Meer. Das war alles, wenn man von den Schlammolchen absah, die hin und wieder zum Luftschnappen auftauchten - oder von den Flugechsen, die die Luft dicht über der Meeresoberfläche bevölkerten.
    Plötzlich stutzte Omar.
    Vier der Flugechsen unterschieden sich von den anderen, indem sie gradlinig auf ihren Standort zuhielten. Aber Flugechsen! Konnten die ihnen denn gefährlich werden? Sie waren bisher etwa zehnmal von diesen Tieren angegriffen worden; jedesmal hatte Lady die Flugechsen ganz allein vertrieben.
    „Ich möchte wissen, warum du die vier 'Riesenfledermäuse' als Gefahr ansiehst!" knurrte er Cicero unfreundlich an.
    Das Flatteräffchen trat unruhig von einem Bein aufs andere. Es hielt die kleinen, zierlich anmutenden Hände vor die Augen und keckerte leise vor sich hin.
    „Ich habe dich etwas gefragt!" fuhr Omar es an.
    „Cicero sagen Gefahr. Das genug. Machen bumm, bumm! Viele tot."
    Der Oxtorner kniff die Augen zusammen. Die Flugechsen waren jetzt bis auf etwa fünfhundert Meter herangekommen. Sie sahen tatsächlich aus wie riesenhafte Fledermäuse.
    Omar zuckte zusammen.
    Wie Riesenfledermäuse! Das war es! Flugechsen sahen anders aus!
    Baar Lun schien den Unterschied im gleichen Augenblick zu bemerken. Er schrie leise auf. Dann rief er: „Diesmal müssen wir die Waffen benutzen, Hawk. Das sind möglicherweise unsere eigentlichen

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