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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maschinenkarabinern. Die Magazine mit den fingerlangen Mikrorakgeschossen waren schußbereit eingeschoben. An den breiten Leibgurten hingen Handgranaten. Nachdem keine Energiewaffe mehr funktionierte, hatte man auf die mitgeführten Primitivwaffen zurückgreifen müssen. Die Männer bezogen schweigend Stellung und richteten sich zum Kampf gegen einen Feind ein, den noch niemand kannte.
    Perry Rhodan fühlte die Spannung. Er vermochte jedoch keine Furcht in den Gesichtern zu entdecken. Das Vertrauen seiner Leute war groß - eigentlich viel zu groß, sagte sich, der Großadministrator. Sicher bisher hatte man immer wieder Glück gehabt. Die gefährlichsten Situationen waren noch jedesmal gemeistert worden. Aber selbst die größte Glückssträhne konnte eines Tages ihr Ende finden - und wer wollte behaupten, daß nicht heute schon dieser Tag war!
    Er drehte an dem Schaltknopf des halbkugelförmigen Gerätes, das in Mundhöhe auf seinen Druckhelm aufmontiert worden war. Es handelte sich dabei um ein Zusatzgerät, das bei Ausfall des Helmtelekoms verwendet werden konnte. Der sogenannte Resokom bezog seine Energie aus den Schallwellen, die beim Sprechen entstanden, ein Arbeitsprinzip das im Jahre 1961 erstmalig von der damaligen US Army eingesetzt wurde. Natürlich war die Leistungskapazität dieses Gerätes begrenzt, und in der gegenwärtigen Situation wurde nicht einmal diese voll ausgeschöpft, weil das Netz der Leuchtinsekten keine Energie nach draußen dringen ließ.
    „Rhodan in Schleuse MU-8 sucht Gucky!" rief der Großadministrator. Mehr konnte er nicht durchgeben, denn nach dem letzten Wort saugten die Netzer selbst die minimale Schallenergie ab.
    Aber er war sicher, daß wenigstens dieser Spruch durchgekommen war, da die Netzer die Energie nicht vorher blockieren konnten. Es gab ja keine Energie, wenn niemand sprach.
    Kurz darauf spürte er den Lufthauch, wie er bei der Wiederverstofflichung eines Teleporters entsteht.
    Er drehte sich um und entdeckte Gucky zwischen den Raumsoldaten.
    Der Mausbiber zeigte seinen einzigen Nagezahn.
    „Alles klar, Chef! Ras, Tako und ich beliefern Atlans Truppe laufend mit den vorhandenen Primitivwaffen und Munition."
    „Wie sieht es in der Station aus?" fragte Rhodan.
    Gucky winkte großspurig ab.
    „Keine Sorge. Zwar brechen überall aus den Fundamenten diese komischen Poler hervor, aber mit dem Material, das wir den Leuten bringen, schaffen sie es. Leider geht dabei einiges von der technischen Einrichtung flöten."
    Der Großadministrator runzelte die Stirn.
    „Wo hast du diesen Ausdruck her? Bully ist doch gar nicht hier."
    Gucky seufzte.
    „Ich wollte, er wäre bei uns. Ohne ihn wird es allmählich langweilig. Aber immerhin gibt es noch fünftausend Mann, deren Wortschatz ebenfalls pikante Blüten enthält. Aber nun muß ich wieder weg.
    Atlans Leute brauchen jede Menge Munition. Ich möchte bloß wissen, ob man mir die Überstunden bezahlt."
    Rhodan lächelte flüchtig.
    „Da mußt du dich schon an Major Bernard wenden, Kleiner."
    Der Mausbiber piepste ärgerlich.
    „Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, Boß? Bernard rückt keinen einzigen Pfennig raus. Aber ich weiß, wer daran schuld ist..."
    „So? Wer denn...?"
    „Du selbst. Neulich habe ich Bernards Gedanken belauscht. Weißt du, was er dachte: Ich würde ja gern eine Extraration zum Nationalfeiertag am 19. Juni ausgeben, aber leider ist über mir immer noch ein gestrenger Papa. Und das bist du, Perry."
    Perry Rhodan räusperte sich verlegen.
    „Ich glaube, es wird besser sein, wenn du jetzt zu Atlan zurückspringst, Gucky..."
    „Geizkragen...!" schimpfte der Mausbiber- und verschwand.
    Icho Tolot lachte brüllend. Der Haluter hatte bisher seinen Humor noch nicht verloren. Er war von seiner Heimatwelt ausgezogen, um Abenteuer zu erleben, und bei den Terranern hatte er zum erstenmal in seinem Leben mehr Abenteuer und Gefahren gefunden, als es sich selbst ein Haluter vorzustellen vermochte. Der Tod war zum täglichen Begleiter geworden, aber Tolot ließ sich durch nichts erschüttern - es sei denn durch den Tod von unschuldigen und eigentlich unbeteiligten Wesen, die gegen ihren Willen zwischen die Fronten eines erbarmungslosen Kampfes geraten waren. Denn auch so etwas gab es - leider.
    Des Haluters Lachen brach jäh ab als plötzlich blendende Energiebahnen auf die CREST zuschossen und krachend in die Außenhülle einschlugen.
    Fast im selben Augenblick begannen die Maschinenkanonen in den Geschützkuppeln

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