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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heraus.
    „Gehen wir weiter!" schlug der Oxtorner vor.
    Er drehte verwundert den Kopf, als er einen leichten Zug am Ärmel verspürte - und blickte in das bleiche Gesicht Luns.
    „Was ist...?"
    Lun schaute auf seine Hand, in der er seinen Impulsstrahler hielt. Die Waffe war noch aktiviert, und rings um den spiraligen Lauf wimmelte es von blauroten Insekten. Die Tiere wurden offenbar besonders vom Glühen des Bündelfeldes an der Mündung angezogen, denn dort klebte eine ganze Traube.
    „Sie ziehen die Energie ab!" bemerkte Baar Lun entsetzt.
    Omar Hawk erschrak. Er wußte, daß der Modul nicht nur Energie in Materie verwandeln konnte, sondern in der Lage war, jeden Energiefluß aufzuspüren und zu analysieren. Wenn er behauptete, die Insekten zögen die Energie aus dem Waffenmagazin, dann stimmte das auch.
    „Können Sie etwas dagegen tun, Lun?" fragte Hawk.
    Der Modul hob die Schultern. Er streckte den Arm mit der Waffe weit von sich und fixierte den Insektenschwarm. Die einzelnen Tiere waren nur als Glutpünktchen zu sehen, demnach mußte der Schwarm Hunderttausende enthalten.
    Plötzlich erlosch das Glühen. Es kam so schlagartig, daß Omar zusammenzuckte. Er beugte sich vor und versuchte, die Insekten wieder aufzufinden. Doch sie waren und blieben verschwunden, als hätten sie sich in Nichts aufgelöst.
    „Ich habe die Energie in atomaren Wasserstoff verwandelt", sagte Baar Lun mit rauher Stimme.
    „Anscheinend sterben die Tiere bei völligem Energieentzug und sinken zu Boden. Geben Sie sich keine Mühe, sie zu finden, Hawk!"
    Der Oxtorner richtete sich auf. Sein Blick schien durch den Modul hindurchzugehen. Einige Atemzüge lang stand er starr und stumm. Dann trat ein kaltes Glitzern in seine graugrünen Augen. Die stahlharten Muskeln unter der ledrigen Gesichtshaut spannten sich.
    „Wissen Sie, wem wir da soeben begegnet sind...?" fragte er tonlos.
    Baar Lun schüttelte den Kopf.
    Omar Hawk lachte heiser.
    „Einem ganz heimtückischen Gegner", sagte er. „Wenn sich genügend Insekten zusammentun und sich um die CREST versammeln..."
    Der Rest blieb unausgesprochen. Diese Möglichkeit erschien den beiden Männern zu furchtbar, um sie mehr als anzudeuten.
    Dennoch warfen sie sich wieder dem Dschungel entgegen, aber diesmal in Richtung ihres Schiffes.
    Sie hofften, den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen - und mit einem unheimlichen Gegner, der so harmlos aus sah daß niemand in der CREST Verdacht schöpfen würde, sollte er dort auftauchen...
     
    *
     
    Selbst der Okrill begriff, wie eilig es die Menschen hatten. Er arbeitete mit allen acht Beinen und zerfetzte alles, was ihm in den Weg kam: Gestrüpp, Schlingpflanzen, modernde Baumstämme und angreifende Raubtiere.
    Baar Lun hetzte keuchend hinter dem Tier her, während Oberleutnant Hawk fünf Schritte hinter ihm lief und wachsam die Baumwipfel beobachtete. Ab und zu ruckte der Schockblaster in seiner Hand hoch, dann entlud sich die lähmende Energie mit dem typischen trockenen Krachen, und irgendein Tierkörper fiel polternd von oben herab.
    Der Okrill hatte auf Befehl Hawks den kürzesten Weg zur CREST III eingeschlagen. Leider war diese Strecke noch nicht erkundet, und bald sollten die Männer merken, daß so etwas auf Pigell leicht zum Verhängnis werden konnte.
    Das Unterholz lichtete sich allmählich. Eine dicht ineinander verflochtene Decke weißgrauer Pilzfäden bedeckte den Boden und ließ keinen Raum für andere Pflanzen. Die borkigen, algenüberzogenen Stämme der Dschungelgiganten ragten kahl und bläulich fluoreszierend daraus empor. Erst viele Meter höher verzweigten sie sich zu einem undurchdringlichen Blätterdach.
    Plötzlich - und völlig unerwartet brach Sherlock ein. Bis zu den Flanken stand er in der weißgrauen Pilzmasse. Sein Fauchen klang nicht nur ärgerlich, sondern enthielt auch einen Unterton kreatürlicher Angst.
    Baar Lun blieb sofort stehen, unfähig sich zu bewegen. Erst als hinter ihm ein leiser Schrei ertönte, fuhr er herum. Der Oxtorner war bis zu den Schultern im trügerischen Boden versunken. Lun wunderte sich, daß er noch sicher auf den Beinen stand, bis ihm der Gewichtsunterschied einfiel. Entsprechend ihrer kompakten Konstitution, mit Knochen von der Dichte und Festigkeit besten Terkonitstahls, Muskeln wie Stahlplastik und einer Haut gleich dem Fasergewebe von Raumanzügen wogen sowohl Sherlock als auch Omar das Fünfzehnfache eines normalen Menschen. Er, Baar Lun, dagegen brachte nur knapp achtzig Kilogramm

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