Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0272 - Gorgonen-Fluch

0272 - Gorgonen-Fluch

Titel: 0272 - Gorgonen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
auf. Stheno kommt, und zack! Genauso habe ich mir das vorgestellt.«
    Zamorra nickte. »Klar erkannt. Du warst schon auf der Uni ein kluges Kind. So machen wir es.«
    »Du bist ja total verrückt«, protestierte Townsend. »Hat die Versteinerung bei dir einen bleibenden Schaden hinterlassen?«
    Zamorra lächelte.
    »Stheno ist die Maus - richtig. Ich selbst bin der Speck - richtig. Und die Mausefalle ist die LADY SHARK.«
    Townsend tippte sich mit dem Zeigefinger an die Stirn.
    »Nun laß ihn doch mal ausreden«, protestierte Nicole. »Du weißt doch gar nicht, was er wirklich vorhat.«
    Zamorra nickte. Nicolè hielt Ausschau nach einem Taxi, das sie zum Hafen bringen sollte. Den Mietwagen hatten sie wieder abgegeben, weil sie ihn nach Zamorras Meinung ohnehin nicht mehr brauchten. Und Taxifahren ist in Italien immer noch billiger als Kilometergeld für Leih-Ferraris.
    Vor allem gibt’s weniger Beulen im Blech.
    »Stheno sucht mich«, sagte Zamorra. »Sie will mich vernichten. Das hat sie mir klar und deutlich zu verstehen gegeben. Sie wird also versuchen, mich zu finden.«
    »Und?«
    »Es wird ihr gelingen, so oder so. Sie kann sich entmaterialisieren und in diesem Moment hier, im nächsten dort sein. Sie hat, was die Beweglichkeit angeht, sämtliche Trümpfe in der Hand. Also findet sie mich, und es kommt zum Kampf.«
    »Eben nicht«, sagte Townsend. »Sie schaut dich an, und schon bist du wieder ein hübsches Steinchen. Mann, so blöd kannst du doch gar nicht geworden sein.«
    »Sagte Medusa, bevor Perseus ihr den Kopf abschlug«, lächelte Zamorra. »Der gute Junge ist mit ihr fertig geworden, warum soll ich dann nicht Stheno besiegen?«
    »Und woher nimmst du den zum Spiegel blank polierten Schild?« fragte Nicole jetzt doch etwas skeptisch. »Mal eben ins Museum gehen und das Ding klauen?«
    »Ich denke, daß es auch andere Mittel und Wege geben wird«, sagte Zamorra. »Wartet es doch ab, liebe Freunde, und laßt mich machen.«
    »Dich? Und was ist mit uns?« fragte Nicole.
    »Was soll mit euch sein? Frank legt den Kurs fest, den wir nach dem Ende dieser Aktion einschlagen, und du, Nici, probierst endlich den neuen Bikini aus!«
    »Quatschkopf! Es geht um den Kampf mit Stheno.«
    »Den fechte ich allein aus«, sagte Zamorra. »Ich sagte schon - die Mausefalle wird die LADY SHARK sein. Ich werde allein im Schiff sein, damit kein anderer zu Schaden kommt. Das heißt, daß ihr euch solange anderswo einquartiert.«
    »Jetzt hat er endgültig den Verstand verloren«, murmelte Townsend.
    »Du wirst mich meinen Plan ausführen lassen«, sagte Zamorra. »Er ist der einzige, der funktioniert. Ich weiß, was ich tue.«
    Er sprach fast hypnotisierend. Schließlich nickte Nicole. »Du bist alt genug und mußt wissen, was du tust«, sagte sie. »Aber vergiß nie, daß ich dich liebe. Ich habe nicht diese ganze Aktion gestartet, nur damit du dein neugewonnenes Leben sofort wieder in den nächsten Guly wirfst.«
    Er küßte sie. »Sei unbesorgt, Mädchen. Ich schaffe es.«
    Wenig später war er auf dem Weg zur Yacht. Allein.
    ***
    Und dann stand er vor dem Schiff. Aufmerksam wanderte sein Blick über das Deck, und er erschrak. Er sah den versteinerten Wolf und das versteinerte Mädchen im Niedergang. Da wußte er, daß Stheno ihm zuvorgekommen war.
    Sie war hier - oder zumindest hier gewesen.
    Er sah zur Brücke hinauf.
    Nichts zu sehen.
    Vorsichtig betrat er die Decksplanken. Er spürte ein seltsames Ziehen im Nacken. Die Gefahr war greifbar nahe. Aber er konnte sie noch nicht entdecken. Irgendwie fühlte er sich beobachtet.
    Von den Statuen?
    Er ging weiter. Schritt für Schritt, sich immer wieder nach allen Seiten umsehend. Er wartete darauf, daß die Gorgone sich zeigte und ihn angriff.
    Ein leises Geräusch.
    Er fuhr herum. Seine Nackenhärchen richteten sich auf. Eine Statue war an Deck erschienen.
    Nicht Stheno.
    Peter Clarke war da…
    Unwillkürlich glitt die Hand des Professors zur Brust. Sie umfaßte das Amulett. Aber er wußte, daß ihm Merlins Stern nicht helfen konnte. Nicht jetzt, und vor allem nicht gegen die Gorgonen-Magie. Dennoch beruhigte ihn das Gefühl, diese Wunderwaffe bei sich zu tragen.
    »Peter Clarke, wie kommst du hierher?« fragte er leise. Erwartungsgemäß antwortete die Figur nicht.
    Wieder das Geräusch. Jetzt wußte er bereits, was es bedeutete. Diesmal war es Beatrice, die auftauchte, Versteinert wie die anderen, und neben ihr entstand fast im gleichen Moment unter Zamorras Blick auch

Weitere Kostenlose Bücher