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0272 - Gorgonen-Fluch

0272 - Gorgonen-Fluch

Titel: 0272 - Gorgonen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihm.
    Ausgerechnet Ettore Dano war versteinert! Man hatte ihn mitsamt seinem Schreibtischsessel, in dem er hockte, ins gerichtsmedizinische Institut gebracht. Eine Durchsuchung des Polizeipräsidiums erbrachte erwartungsgemäß kein Resultat. Die kleine Figur war nicht aufzufinden.
    Dabei sollte sie der Schlüssel zu allem sein.
    »Wo ist dieser Peter Clarke, der gestern vom Schiff geholt wurde?« wollte Viagli wissen. »Der kann doch nicht eine Fata Morgana sein!«
    Aber die Peter-Clarke-Figur war ebensowenig aufzufinden wie die kleine Statue. Aber wenn Viagli auch darauf drängte, Clarke zu suchen und zu finden, legte er doch wenig Wert darauf, ihn in seiner Nähe zu haben. Die Rascani-Bruchstücke reichten ihm schon völlig, und Ettore Dano war bereits eine Marmorstatue zuviel.
    Auch Dano weinte blutige Tränen!
    Das mußte eine Bedeutung haben. Das Blut war echt! Es entsprach exakt der wirklichen Blutgruppe des jeweiligen Versteinerten. Warum aber war es nicht auch zu Stein geworden, obgleich es organisch war?
    »Wartet, Freunde, das finden wir auch noch heraus«, murmelte Viagli verbissen. »Und wenn ich zehn Jahre daran sitze, es zu ergründen.« Er überlegte, welche Experten er hinzuziehen sollte.
    Plötzlich glaubte er hinter sich ein Geräusch gehört zu haben. Ahnungsvoll fuhr er herum und starrte Ettore Dano an. Aber der hatte sich nicht bewegt.
    Dafür begann er sich zu verändern.
    Aus seinem Kopf wuchs etwas hervor. Es wurde immer dicker und deutlicher. Viaglis Augen weiteten sich.
    Plötzlich begriff er, was diese Auswüchse waren. Aber da war es schon zu spät.
    Er kam nicht mehr dazu, die Augen zu schließen.
    Er sah Schlangen, die zischten und sich auf Danos Marmorkopf bewegten. Und im gleichen Moment trat auch schon die magische Wirkung ein.
    Auch Dr. Viagli erstarrte zu Marmor.
    Danach bildeten sich die Schlangen zurück, verschwanden. Sie wurden nicht mehr benötigt.
    Schon der erste Test klappte. Jetzt wußte die Gorgone, daß sie ihre Kraft ausleihen konnte. Und an Bord der LADY SHARK gab es etliche der Marmorstatuen, die nun mit ihrer Kraft arbeiten konnten.
    Komm nur, Meister des Übersinnlichen, dachte Stheno. Komm in den Tod! Aber du, Schwester Euryale, komm ins Leben. Warum meldest du dich nicht…?
    ***
    »Es ist eine andere Magie als die, die ich selbst benutze«, sagte Zamorra während des Rückfluges im Möbius-Jet nach Rom. »Ich habe während jenes geistigen Zweikampfes in Merlins Sphäre versucht, sie zu begreifen und auszuloten, um sie bekämpfen zu können. Aber sie ist so unglaublich anders, als käme sie aus einer gänzlich anderen Welt.«
    »Vielleicht stimmt das«, sagte Nicole. »Ich meine - eigentlich entstammten die Gorgonen doch der Sage. Ob es sie wirklich gab, ist nie bewiesen worden. Ebenso könnte es das tapfere Schneiderlein geben, Schneewittchen und die sieben Zwerge oder den bösen Wolf.«
    »Ich glaube, das ist doch etwas weit hergeholt«, überlegte Zamorra. »Aber andererseits — die griechischen Gottheiten und Sagenhelden sind so entsetzlich menschlich, daß sie als Götter eigentlich niemals auf der gleichen Ebene gelebt haben können wie wir Menschen. Da beißen sich ganze Weltanschauungen. Daneben wissen wir von unserem Freund Ted Ewigh, daß zimindest einer dieser Götter, Apollo, sich zuweilen noch unter den Menschen zeigt.«
    »Und in der Straße der Götter trafen wir auf Zeus und seine Artgenossen«, murmelte Nicole versonnen. »Ob der wohl derjenige, welcher, ist…?«
    »Wovon redet ihr eigentlich?« fragte Franklin Townsend.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ganz einfach - oder eben nicht einfach. Die griechischen Götter sind nach unseren Erkenntnissen nur Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Wer aber Menschen als Götter akzeptiert, na… vielleicht hat Nicole Recht, und sie lebten wirklich in einer anderen Welt, durch irgend eine Barriere von uns getrennt, obgleich sie manchmal sichtbar wurden. Und wenn das hinhaut, dann ist auch die Magie, die sie benutzen, ganz anders. Sie basiert vielleicht auf völlig anderen Gesetzmäßigkeiten und Voraussetzungen.«
    Hier irrte er, ohne es wissen zu können. Aber die Wahrheit sollte er erst viel später erfahren, im Zuge von weiterreichenden Erlebnissen, zu einem Zeitpunkt, als er an diese Abenteuer schon gar nicht mehr dachte…
    »Du meinst also«, sagte Townsend gedehnt, »daß es nicht nur Schwarze und Weiße Magie gibt, sondern…«
    »Grüne, gelbe, rote, bunte Magie -nenn es, wie du willst. Aber

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