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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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also nachdenken!« sagte Carsten Möbius kategorisch.
    »Nein, lieber etwas, was wir alle können!« wagte Michael Ullich einen Scherz. Professor Zamorra sah ihn verständnislos an.
    »Ich weiß, Micha!« sagte er dann gedehnt. »Du möchtest am liebsten mit geschwungenem Schwert den Palast von Theben stürmen und…!«
    »… und anschließend der Pharaonin Nefritiri noch ein ganz besonderes Erlebnis zukommen lassen!« sagte Carsten Möbius anzüglich. »Aber so einfach kommen wir da nicht mehr hinein. Die Krieger in den Wagen haben uns erkannt. Man wird daher höllisch aufpassen. Wenn sie uns erwischen…!« Er ließ den Rest ungesagt. Jeder wußte, daß Pharao Ramses ihre Hinrichtung besonders einfallsreich gestalten würde.
    »Wer sagt uns überhaupt, ob Tina und Sandra im Palast sind?« überlegte Professor Zamorra. »Amun-Re kann sich ihrer entledigt haben. Vielleicht hat er sie als Sklavinnen verkauft…!«
    »So lernt Tina, die Tochter aus gutem Hause, endlich mal das Arbeiten!« nickte Ullich. »Es wäre sehr interessant, die stolze Tina Berner als Wasserträgerin zu beobachten, die ihren Rücken vor der Peitsche duckt!«
    »Sadist!« fauchte Möbius. »Sie kocht einen vorzüglichen Kaffee, und ihre Spaghetti sind die besten. Das genügt doch wohl als Arbeit!«
    »Ich hätte einen Einfall, wie wir herausbekommen, ob die beiden Girls im Palast sind!« sagte Professor Zamorra. »Aber dazu müßtest du mir die Tarnkappe leihen, Carsten.«
    »Du willst dich in die Höhle des Löwen wagen?« fragte Ullich. »Das ist gefährlich!«
    »Alles, was ich tue, ist im allgemeinen gefährlich!« sagte Zamorra mit Achselzucken.
    »Laß mich gehen – oder Carsten!« sagte Ullich. »Dann kannst du uns heraushauen, wenn wir in Gefahr sind!«
    »Ich würde auch zustimmen – in einem normalen Fall!« sprach der Meister des Übersinnlichen langsam. »Doch wir wissen, daß Amun-Re in dieser Zeit ist … Und ich verwette Château Montagne gegen eine Blockhütte, daß er sich am Hofe des Pharao bereits eingeschlichen hat. Ihr beide habt keine Chance, wenn der Herrscher des Krakenthrons von seinen Künsten Gebrauch macht. Doch ich hatte vor einiger Zeit ein Treffen mit Pater Aurelian, der die Schriften Rostans, des Wissenden, noch einmal durchgesehen hat. Vielleicht habe ich einige Tricks auf Lager, die Amun-Re, wenn nicht vernichten, doch ziemlich in die Enge treiben.«
    »Und wie verständigen wir uns, wenn du in Gefahr bist?« wollte Carsten Möbius wissen. »Da wir auf die Funkgeräte verzichtet haben, dürfte das doch ziemlich schwierig sein.«
    »Euch fällt bestimmt was ein«, sagte Zamorra ausweichend. Carsten hatte recht. Für die beiden Freunde war sein Schicksal ungewiß.
    »Versuche es mit Lichtsignalen!« sagte Ullich. »Wir werden von den Bergen aus Theben ständig beobachten. Versuche, den Pylon des Sobektempels zu ersteigen und uns kurze Morsezeichen mit dem Amulett zu geben. Am besten in den Morgenstunden und am Abend!«
    »Wenn die Zeichen ausbleiben, dann kommen wir dich holen!« versprach Carsten Möbius.
    »Und zusammen sind wir schlimmer als die sieben Plagen, die Ägypten in nächster Zeit treffen werden!« sagte Michael Ullich grimmig. »Gib ihm die Kappe, Carsten. Zamorra hat recht. Er ist der Kämpfer mit der meisten Erfahrung. Er wird es schaffen, deine Kaffee-Sklavinnen zurückzuerobern.«
    Wortlos reichte der Millionenerbe Zamorra die Tarnkappe des Nachtalben. Mit einem leisen Lächeln nahm der Parapsychologe das unscheinbare Gewebe entgegen.
    »Nacht und Nebel – niemand gleich!« floß es von seinen Lippen, während er sich die Tarnkappe Alberichs über den Kopf zog.
    Im nächsten Moment war der Meister des Übersinnlichen verschwunden.
    ***
    »Zeigt ihm eure Künste!« befahl der Pharao den Priestern des Seth, die in feierlichem Aufzug unter Flötenspiel in die große Audienzhalle schritten. Die kahlrasierten Schädel der Männer glänzten vor Öl, und unter den langen Gewändern verbargen sich schwammige Körper. Die Diener des Herrn der Schlangen und der Dürre lebten nicht gerade in Askese.
    Wieder einmal war ein Zauberer vor dem Pharao erschienen, den sie mit ihren Künsten zur Strecke bringen sollten. Jener Mann vor dem Thron des Ramses wagte es, sich als doppelte Gottheit Amun-Re auszugeben. Kein Priester dachte daran, daß erst vor wenigen Tagen ein chaldäischer Magier namens Zamorra ihrem Zauber standgehalten hatte und daß einer von ihnen dabei sogar sein Leben verlor, als ihn die

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