Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
würde, es geschah nicht. Er zögerte zwar, ging dennoch weiter und lenkte seine Schritte dort auf den Käfig zu, wo Tricia di Monti wartete.
    Sie besaß mehr Macht und Einfluß als Sheila. Das stellte Bills Frau fest.
    Sie nahm es als eine Tatsache hin, war darüber nicht erbost, denn Sheila wußte genau, daß dieses Geschehen von anderen Kräften diktiert wurde. Sollte sie Bill nacheilen?
    Eigentlich kein Problem, aber sie hätte Johnny aus den Augen lassen müssen, und der Junge war selbst hin- und hergerissen worden. Er wußte nicht, was er machen sollte, bewegte zwar die Lippen, doch kein Wort drang aus seinem Mund.
    Sheila schluckte. Jetzt mußte sie sich entscheiden. Wenn sie lange zögerte, dann…
    Sie erhob sich.
    Genau in dem Augenblick bewegte sich ihr Mann schneller. Zwei große Schritte ging Bill Conolly vor, und er überwand die trennende Distanz zum Käfig.
    Das hatte Tricia di Monti gewollt.
    Plötzlich zog sie den Dolch, die Lippen waren in die Breite gezogen, und Bill starrte fasziniert und gleichzeitig hypnotisiert auf die Spitze der Klinge, die ihn gleich erwischen würde. Daran gab es nichts zu rütteln. Er tat auch nichts, um sich zur Wehr zu setzen. Für ihn allein zählte der Dolch, der das Zeichen der Tricia di Monti in seinem Gesicht hinterlassen wollte.
    »Bill!« Sheila wollte den Namen schreien, es wurde nur ein Krächzen. So sehr stand sie unter dem schrecklichen Eindruck des unheimlichen Geschehens.
    Tricia di Monti holte aus. Die kurze Entfernung konnte sie blitzschnell überbrücken.
    Genau da sprang Sheila auf.
    Sie hörte noch den Ruf ihres Sohnes, achtete nicht auf ihn und erkannte mit Schrecken, daß sie zu spät kommen würde. Allerdings bemerkte sie noch den Schatten. Von der rechten Seite huschte er heran, spannte sich, und plötzlich griff eine Hand in den Zwischenraum der Stäbe und umklammerte das Gelenk der Dompteuse…
    ***
    Die Hand gehörte mir!
    Ich hatte den Stall hinter mich gebracht und war wie der Teufel gerannt, der eine arme Seele schnappen wollte. Die Umwelteinflüsse waren an mir abgeprallt, denn ich hatte nur Augen für Bill Conolly gehabt, der sich im Bann dieser seltsamen Frau befand.
    Dann griff ich zu!
    Ich hatte alles auf eine Karte setzen müssen, wobei ich mir nicht sicher sein konnte, das Gelenk auch beim erstenmal so packen zu können, daß die Frau es nicht mehr schaffte, zuzustechen.
    Es war mir gelungen!
    Meine Finger glichen eisenharten Klammern, als ich sie buchstäblich zusammenschraubte und sich die Kuppen berührten, denn so schmal war das Gelenk der Frau.
    Sie hatte auf mich nicht geachtet. Erst als sie den Druck verspürte, drehte sie ihr Gesicht weg und starrte mich an.
    Ich hielt dem Blick stand.
    Ja, das war die Frau, die ich schon bei den Wagen gesehen hatte. Und sie hielt auch ihren Dolch in der Hand, mit dem sie Gina so stark verletzte und sie damit in ihrem dämonischen Bann zog. Es gab keine andere Möglichkeit, und ich befand mich auf der Siegerstraße, denn es gelang mir, sie zurückzuwuchten.
    Dabei ließ ich das Gelenk los. Mit der anderen Hand schleuderte ich Bill Conolly zur Seite und damit aus der unmittelbaren Nähe des Raubtierkäfigs.
    Mein Freund stolperte. Er stieß noch gegen die runde Manegenmauer, wobei es ihm nicht mehr gelang, sich zu fangen und er über die Abtrennung kippte.
    Dort fiel er in Sheilas Arme. Das alles sah ich nicht. Mich interessierte Tricia di Monti, die ebenfalls zurückgewichen war und mich stumm anstarrte.
    Kein Ansager ließ mehr seine Stimme ertönen. Es war still im weiten Rund geworden, wobei sich die meisten Zuschauer bestimmt fragten, ob die Nummer, die, wir abzogen, auch noch zum Programm gehörte.
    Mit Überraschungen waren sie ja inzwischen vertraut gemacht worden.
    Diese allerdings gehörte nicht zum Programm. Sie war allein eine Sache zwischen ihr und mir.
    Und den Raubtieren.
    Sie waren die große Unbekannte in meiner Rechnung. Tricia di Monti beherrschte sie. Ich hatte schon auf dem Weg starke Bedenken gehabt, die sich nun erfüllen sollten.
    Mit einer harten Drehung wandte sich die Frau um. Für Sekunden schien ihr Blick Flammen zu sprühen. Sie ballte die Hände und nickte den Raubtieren zu.
    Dann zischte sie einen Befehl.
    Ich bekam plötzlich Angst und stellte fest, daß dieses Gefühl berechtigt war, denn ein männlicher Löwe löste sich von seinem Platz. Er benötigte nur einen Satz, um sein Ziel zu erreichen.
    Das war ich.
    Zum Glück trennte uns das Gitter. Als die Gestalt

Weitere Kostenlose Bücher