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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dorfbewohner sprachen von einer schrecklichen Rache. Von dem Fluch der Vergangenheit, dem Fluch des steinernen Kreuzes, der schwer über der Gegend lastete. Es jährte sich der Jahrestag einer Schlacht des Dreißigjährigen Krieges, die vor Jahren zwischen den Schweden und den Kaiserlichen stattgefunden hatte.
    Der schwedische Oberst, der seine Männer damals in den Kampf geführt hatte, sollte angeblich ein Bündnis mit dem Teufel geschlossen haben und fand nun in der Kälte des Grabes keine Ruhe. In Vollmondnächten geisterte er zwischen Mitternacht und ein Uhr umher, vollbrachte schreckliche Taten, und die älteren Leute schoben auch ihm den Mord an Wills Kollegen in die Schuhe.
    Es war ja nicht der erste. Während die Ermittlungen liefen, fand man eine junge Frau. Sie lag im Straßengraben. Auf ähnlich schreckliche Art umgekommen wie Wills Kollege.
    Jetzt gab es für Mallmann kein Halten mehr. Wie so oft in solchen Fällen telefonierte er mit London und bat mich, ihn zu begleiten.
    Ich traf auf einen Sir James, der nicht gut gelaunt war. Verbieten konnte er mir die Reise nicht. Offiziell wollte er mich auch nicht starten lassen, so war ich gezwungen, einige Tage Urlaub zu nehmen. Meinen alten Freund und Spezi Will Mallmann tat ich gern den Gefallen. Ich flog mal wieder in das Land, das ich inzwischen sehr mochte, nach Germany.
    In London blieb mein Freund Suko zurück. Und zwar obersauer. Schon beim letzten Fall, der uns in den Zirkus di Monti geführt hatte, war er nicht dabei gewesen. Diesmal sollte er wieder die Stellung halten. Außerdem lag da ein Fall an, dem er nachgehen sollte. Soviel ich noch mitbekommen hatte, ging es um ein Haus, in dem rätselhafte Ereignisse ihren Lauf nahmen.
    Suko würde die Sache schon schaukeln, dessen war ich mir sicher. Und wenn es wirklich hart auf hart kam, wollte er mich anrufen.
    In Frankfurt waren wir losgefahren. Immer in Richtung Osten auf die innerdeutsche Grenze zu.
    Die Wette hatte ich verloren, aber auch mein Freund Will schien sich nicht recht darüber freuen zu können. Er saß hinter dem Lenkrad, hatte die Stirn in Falten gelegt und die Lippen zusammengepresst. Auf seiner Haut entdeckte ich Schweißperlen. Seine Augen wurden, wie meine ebenfalls, durch die dunklen Gläser einer Brille geschützt.
    »Was hast du?« fragte ich ihn.
    Er hob die Schultern. Mit leiser Stimme gab er die Antwort. Dabei spannten sich seine Hände noch härter um den Lenkradring. »Ich muss gerade an etwas denken.«
    »Und was?«
    »Schalte mal einige Jahre zurück, John. Da hat uns der Weg auch so etwa in diese Ecke geführt.«
    Plötzlich wusste ich Bescheid. »Du meinst die Knochensaat?«
    »Genau.«
    »Sorry, daran habe ich nicht gedacht.«
    Dieses Abenteuer mit den lebenden Skeletten gehörte zu den schlimmsten, die Will Mallmann durchgemacht hatte. Dabei lernte er seine spätere Frau kennen. [1]
    Karin Becker hieß sie, war Lehrerin, und die beiden verliebten sich so stark ineinander, dass sie heiraten wollten. Das taten sie Wochen später auch. Karin trug kaum den Namen Mallmann und hatte erst wenige Meter die Kirche verlassen, als das Schicksal erbarmungslos zuschlug. Es war der Schwarze Tod, der erschien und die junge Frau vor unseren Augen mit seiner Sense tötete.
    Diese Tat hatte Will monatelang umgehauen. Auch heute noch trauerte er um den Tod seiner Frau.
    An eine erneute Heirat hatte er nicht wieder gedacht. Dafür war die Liebe zu. Karin zu groß gewesen.
    Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Trösten hatte ihn damals schon keiner können, und heute wollte er nie so recht über den Fall sprechen.
    Karin Mallmann! Man hatte sie nach ihrem Tode noch missbraucht, denn der Schwarze Tod hatte damals ihre Seele an sich gerissen und Karin auf telepathischem Wege Kontakt mit dem Kommissar aufnehmen lassen.
    Es war eine herrliche Gegend, durch die wir fuhren. Zudem ein blauer Himmel, und ein Wetter zum Sündigen. Hell schien die Sonne, keine Wolke am Himmel, und die Hügel um uns herum wurden in dem hellen Licht regelrecht gebadet.
    Plötzlich stieg Will auf die Bremse.
    Ich wunderte mich, dass er anhielt und fragte nach dem Grund. Will deutete nach links. »Sieh dir das an, John.«
    Ich schob meine Sonnenbrille hoch und blickte an dem Kommissar vorbei durch die Seitenscheibe des Fensters. Jetzt sah ich, was der Kommissar aus Deutschland meinte. Es war ein Kreuz.
    »Das steinerne Kreuz von Selb«, erklärte Will. »Darum drehen sich all die Geschichten, Legenden und

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