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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schaute an dem Kreuz hoch. Aus dieser Perspektive kam es ihm noch höher, noch wuchtiger vor, und die beiden links und rechts hervorspringenden Seitenteile erinnerten ihn an gewaltige Arme, die ihn umfangen wollten.
    Es war ein Anblick, bei dem sich der junge Mann fürchtete, es aber nicht zugeben wollte.
    Von den Hängen des Fichtelgebirges fuhr ein lauer Nachtwind in die Ebene hinein, erfasste die Gräser der hügeligen Weiden, fuhr wie mit 1000 unsichtbaren Fingern in das Laub der Bäume hinein, so dass die Blätter gegeneinander gedrückt wurden und raschelnde Geräusche von sich gaben, vergleichbar mit geisterhaften Stimmen.
    Und Stimmen hörte er ebenfalls.
    Uwe Saalfrank zuckte zusammen, als er die vernahm. Jemand sprach mit ihm, er hörte es sehr deutlich und wirbelte auf dem Absatz herum, um den Sprecher zu sehen.
    Da war niemand! Mutterseelenallein stand Uwe Saalfrank vor dem hohen steinernen Kreuz. Wirklich allein?
    »Tu es nicht«, raunte da jemand. »Bleib diesem Platz fern. Er ist verflucht. Die Geister der Toten geben keine Ruhe. Sie kehren zurück und beginnen ihr grauenhaftes Werk. Flieh, wenn du kannst, Flieh…!«
    Uwe war verwirrt. Er hatte keinen gesehen, dennoch war er angesprochen worden. Von wem?
    Ein paar Mal schluckte er. In seiner Kehle saß plötzlich ein Kloß, ein Gefühl der Trockenheit, zurückzuführen auf die Angst, die ihn umfasst hielt. Er drehte sein Gesicht dem Wind zu und empfand das Streicheln auf der Haut als herrlich kühl und angenehm.
    Den Rufer und Mahner konnte er nicht entdecken. Hatte er sich getäuscht? Spielten ihm seine Nerven bereits einen Streich oder wie war es möglich, dass die Stimmen bis an seine Ohren gedrungen waren, obwohl er niemanden sehen konnte.
    Der Wind konnte nicht reden. Da er sich die Stimmen aber nicht eingebildet hatte, musste es einen anderen Grund geben. Vielleicht die Burschen aus dem Dorf, die sich über ihn lustig machen wollten und ihn noch foppten.
    Allerdings hätten sie dann näher herkommen müssen und wären auch sicherlich zu sehen gewesen.
    So aber entdeckte er keinen, der ihn hätte ansprechen können.
    Trotzdem schaute er nach und schritt um das Kreuz herum. Womöglich hatten seine Freunde einen Batterie-Recorder versteckt, der mit einer Zeituhr gekoppelt war und im hohen Gras verschwand.
    So sehr der junge Mann auch suchte, einen Recorder fand er nicht. Es blieb ihm trotz allem nur eine Möglichkeit. Er hatte sich die Stimmen eingebildet! Wahrscheinlich war er innerlich zu stark auf sein Vorhaben fixiert gewesen und hatte auch an die alten Legenden geglaubt, so dass die warnenden Stimmen der alten Menschen aus seinem Unterbewusstsein wieder hoch an die Oberfläche seines Denkapparates gespült worden waren.
    Ja, genauso musste es sein!
    Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, als er sich selbst als einen Narren beschimpfte. Die zurückliegenden Vorgänge, das ganze Theater um die Mutprobe hatten ihn so verunsichert, das er sich schon etwas einbildete, das es gar nicht gab.
    Uwe Saalfrank galt in der Schule als geübter Turner. Ihm würde es keine großen Schwierigkeiten bereiten, an dem senkrecht stehenden Steinstab des Kreuzes in die Höhe zu klettern und auf der Spitze die Fahne mit dem Totenkopf festzubinden.
    Einen letzten Rundblick gönnte er sich, versuchte in der Ferne irgend etwas Verdächtiges zu entdecken, und war zufrieden, als er nichts fand. Es konnte losgehen.
    Uwe spie in die Hände. Danach strich er mit den Handflächen über den Stein und wunderte sich plötzlich über die Wärme. Er hatte angenommen, eine gewisse Kälte zu spüren, das war nicht der Fall. Der junge Mann fühlte einen warmen Stein zwischen seinen Fingern.
    Ein sehr sonniger, heißer Tag war der Nacht vorausgegangen. Bestimmt hatten die Strahlen der Sonne das Gestein aufgeheizt, und die Wärme hatte sich noch bis in die späte Nacht über gehalten. So musste es gewesen sein. Eine völlig normale und natürliche Erklärung gab er sich.
    Uwe begann zu klettern. Nichts hielt ihn mehr. Die anderen würden sich wundem. Von wegen zu feige, das Kreuz zu erklimmen. Seine Freunde vielleicht, er nicht.
    Zu Beginn hatte er Schwierigkeiten. Das Kreuz war ziemlich breit. Er musste sich anstrengen, um nicht abzurutschen. Zudem war das Gestein nicht so rauh, wie er es erhofft hatte, und er bekam mehrmals Rückschläge, als er wieder nach unten rutschte.
    Uwe gab nicht auf. Nach einem dritten Versuch klappte es besser. Er kletterte von nun an in gewissen

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