0278 - In geheimer Mission auf Lemuria
Schiffes.
Plötzlich glitt die Schleusenwand der ESKILA auf. Eine kleine Gestalt tauchte auf. Sie winkte uns.
Zunächst dachte ich, es wäre ein Besatzungsmitglied, doch dann erkannte ich Gucky, der offenbar in die Schleuse des Schiffes teleportiert war und diese für uns geöffnet hatte Ich begriff, daß Perry Rhodan und die Offiziere der CREST III die Operation steuerten. Sie dachten nicht daran, dieses Unternehmen einem Offiziersanwärter zu überlassen. Natürlich hatten meine Begleiter und ich auch etwas zu tun, doch wenn wir den geringsten Fehler machten, würden sofort andere Männer für uns einspringen. Das verletzte zwar meinen Stolz, war aber andererseits doch beruhigend Ich stieß mich ab und schwebte nach „oben". Kurz vor der Schleuse mußte ich meine Flugbahn mit Hilfe des Projektors korrigieren, da ich sonst an der ESKILA vorbeigeschossen wäre. McClelland überholte mich und landete vor den andern und mir in der Schleuse. Gucky war inzwischen verschwunden.
Wir leuchteten die Schleusenkammer ab. Sie befand sich in einem verwahrlosten Zustand. Überall blätterte Farbe ab. Auf dem Boden lag Dreck. Jemand hatte achtlos die Zentralschmierung betätigt, aber des Guten zuviel getan, denn das Schmiermaterial quoll aus fast allen Schaltungen.
McClelland ging auf einen der Hebel zu. „Damit können wir das äußere Schleusenwand schließen", sagte er.
Ich fragte mich, wie er so sicher sein konnte.
„Versuchen Sie es", befahl ich.
Er legte den Hebel herum. Die Schleuse schwang zu. Der Korporal leuchtete auf einen Schalthebel, der direkt unter jenem lag, den er gerade betätigt hatte.
„Der ist für die Innenwand". stellte er fest.
Wir zogen unsere Waffen, und McClelland ließ die innere Schleusenwand aufgleiten. Wir sahen einen halbdunklen Raum vor uns, in dem ein unglaubliches Durcheinander herrschte.
Überall sah ich zusammengerutschte Kistenstapel. Der größte Teil der Kisten war aufgeplatzt. Ihr Inhalt hatte sich über den Boden ergossen. An den Wänden hingen Regale, in die die Besatzung offenbar voller Hast alle möglichen Dinge gestopft hatte.
Inmitten des Raumes jedoch stand ein bärtiger Riese von einem Mann, gekleidet in eine Uniform, die ebenso verwahrlost wie phantasievoll war. Der Mann blickte uns mit offensichtlicher Gelassenheit entgegen. In seinem Gürtel hing eine schwere Waffe, so gewaltig, daß sie einen schwächeren Mann zu gebeugter Haltung gezwungen hätte. Eine Hand des Bärtigen lag auf der Waffe, die andere hatte er mit dem Daumen in den Gürtel gehakt. Er kaute auf irgend etwas herum. Seine Augen waren hinter den buschigen Augenbrauen kaum zu erkennen. Er hatte etwas von einem Wikinger, aber auch von einem Tramp an sich.
Alles in allem sah der Mann nicht wie ein Raumfahrer aus, dessen Schiff gerade erobert wurde.
Wir öffneten unsere Helme, nachdem wir festgestellt hatten, daß die Luft innerhalb dieses Raumes atembar war. In einwandfreiem Tefroda erkundigte sich der Bärtige: „Was wollen Sie an Bord unseres Schiffes?"
Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich von meiner Überraschung zu erholen.
„Sind Sie der Kommandant dieses... dieses Schiffes?"
Seine wulstigen Lippen bewegten sich, dann spuckte er einen braunen Klumpen aus, der wie ein Gummiball auf dem Boden hin und her hüpfte.
„Kommandant?" wiederholte er nachlässig. „Wir benötigen keinen Kommandanten. „ Er kam einige Schritte auf mich zu. Er stank nach Maschinenöl, feuchten Kleidern und nach irgendeinem Gewürz, das Ähnlichkeit mit Knoblauch haben mußte. Seine Uniform starrte vor Dreck. Ihr Träger schien sich seit Jahren nicht mehr gewaschen zu haben. „Sie sind also nicht allein an Bord...?"
fragte ich, obwohl ich es schon wußte.
„Meine acht Freunde schlafen unten", wurde mir eröffnet. „Soll ich sie wecken, nur weil Sie an Bord gekommen sind?"
„Haben Sie schon einen Blick auf die Bildschirme Ihres Schiffes geworfen?" erkundigte ich mich gereizt. „Dann könnten Sie sehen, was passiert ist."
Er brachte eine kleine Schachtel zum Vorschein, entnahm ihr gemächlich ein quadratisches Stückchen Kaumasse und schob es in den Mund.
„Warum sollte ich das tun?" Er zog eine Kiste heran und ließ sich darauf nieder. „Keiner der Bildschirme funktioniert."
„Was?" entfuhr es Korporal McClelland. „Sie fliegen wie ein Blinder im Raum herum? Sir, ich denke, dieser Bursche will uns hinters Licht führen."
Der Bärtige trat gegen ein walzenförmiges Ersatzteil, das vor ihm am Boden
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