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0278 - Tupilak, das Schneemonster

0278 - Tupilak, das Schneemonster

Titel: 0278 - Tupilak, das Schneemonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überzüchtete Technik hinwegfegen von diesem Planeten.
    Irgendwann.
    Vielleicht schon bald.
    Zunächst mußte er zwei Gegner ausschalten, die ihm im Weg standen.
    Der eine war Professor Zamorra.
    Der andere war der Fürst der Finsternis.
    ***
    Nicole kümmerte sich nicht darum, in welche Richtung sie flog. Sie hatte genug damit zu tun, den Hubschrauber überhaupt in der Luft zu halten.
    Sie hatte zwar des öfteren Zamorra oder anderen Piloten zugeschaut, wenn sie Hubschrauber oder kleinere Flugzeuge bewegten, aber das reichte bei weitem nicht. Sie wunderte sich schon, daß es ihr überhaupt gelungen war, den Helikopter zu starten.
    Vor der Landung fürchtete sie sich. Sie wagte überhaupt kaum eine Lenkbewegung durchzuführen, weil sie nicht sicher war, ob sie auch an den richtigen Hebeln zog. War das Ding, das so eine vertrackte Ähnlichkeit mit der Handbremse eines Autos besaß, Höhen- oder Seitensteuerung?
    Sie mußte rasch zu einer Entscheidung kommen. Was hatte Del Shannon, Zamorras Fluglehrer, damals gesagt?
    Doch ja, es mußte die Rotorverstellung sein. Sie bewegte den Hebel vorsichtig, und der Steilflug des Helikopters ließ nach. Vorsichtig balancierte sie die Maschine aus.
    Das Eskimodorf blieb hinter ihr zurück.
    Sie dachte an Zamorra, den sie einem ungewissen Schicksal überlassen hatte. Aber wichtig war, daß zumindest einem von ihnen die Flucht gelang. Ihre Blicke wanderten über die Instrumentierung und fanden das Funkgerät und das Mikrofon. Natürlich ausgeschaltet. Aber damit kam sie schon eher klar. Sie aktivierte das Gerät.
    Im gleichen Moment schlug ein Blitz daraus hervor. Im Funkgerät begann es zu qualmen und bestialisch zu stinken. Hastig legte sie den Strom wieder still. Aber der Apparat schmorte weiter.
    Wenn das Feuerchen um sich griff…
    Wo zum Teufel war der Feuerlöscher? Aber noch ehe sie ihn fand, bemerkte, sie, daß der Motor zu Spucken begann. Er lief unregelmäßig, drohte auszugehen.
    Sie erhöhte die Treibstoffzufuhr. Es nützte nichts. Trotz weit geöffneter Drosselklappen hustete der Motor immer stärker und setzte dreimal hintereinander völlig aus.
    Angst kroch in Nicole hoch.
    Da sah sie die Treibstoffanzeige.
    Die zeigte einen leeren Tank an!
    Siedendheiß entsann sie sich, daß auf den Hubschrauber geschossen worden war. Sollte die Kugel eine Benzinleitung zerstört haben? Das mußte es sein. Und gleichzeitig war auch das Funkgerät irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden, so daß es beim Einschalten zum Kurzschluß kam.
    Nicole preßte die Lippen zusammen.
    Sie zerrte an der Höhenverstellung, versuchte den Hubschrauber in einen Gleitflug zu bringen. Aber das klappte nicht so recht. Er fiel viel zu schnell, ließ sich nicht mehr abfangen. Die Rotorblätter drehten jetzt nur noch leer. Der Motor war endgültig abgestorben.
    Ich stürze ab! erkannte sie erschrocken.
    Der Boden kam rasch näher. Vom Dorf war nichts mehr zu sehen, aber das besagte nichts. Sie hatte die Orientierung verloren, wußte nicht mehr genau zu sagen, wo sie sich befand – in Richtung Inland oder mehr zur Küste hin. In der Dämmerung war nichts von der weiten Landschaft zu sehen.
    Und wie schnell der Boden ihr jetzt entgegenkam! Sie begriff, daß sie nur noch wenige Sekunden Zeit hatte. Der Hubschrauber sank mit der Geschwindigkeit eines Fallschirmspringers herab, weil immer wieder der Motor Treibstoffreste fand, verwertete, weil der Rotor noch drehte und damit die Maschine wieder in Schwung brachte wie beim Auto den Start des rollenden Fahrzeugs ohne Anlasser. Aber trotzdem…
    Sie zerrte an der Ausstiegsluke, sah den Boden näherkommen.
    Ihre Chancen waren so und so schlecht. Aber wenn sie in der Kanzel blieb, hatte sie überhaupt keine Chance mehr.
    Sie stieß sich mit aller Kraft ab!
    Schnellte sich hinaus in die Kälte! Panische Angst durchzuckte sie.
    Wenn der Helikopter beim Aufschlag umkippte und die Rotorblätter kreisend herunterkamen –Da war die Schneewehe da!
    Mit den Füßen voran wurde sie hineingestampft. Der Schnee fing sie auf. Bis unter die Achseln verschwand sie darin, war unfähig, sich zu bewegen. Aber immerhin hatte diese Schneewehe ihren Sturzflug gebremst.
    Neben ihr krachte der ungleich schwerere Helikopter in die Ausläufer der Wehe. Das Gelände war abschüssig. Der Bell UH krachte knapp unterhalb von Nicole auf den Boden.
    Er zerplatzte wie eine Eierschale.
    Ein Rotorblatt zischte haarscharf über Nicoles Kopf hinweg und versank im Schnee. Andere Teile wurden

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