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Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition)

Titel: Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen sciebooks.de (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Blume
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1.2 Judentum – Moses
     
    Wenn vom Judentum die Rede ist, so wird häufig auch vom „mosaischen Glauben“ gesprochen. D ie ersten fünf Bücher der hebräischen Bibel (des „Alten Testamentes“) werden ihm als die „Tora“ zugeschrieben und es heißt oft , Moses habe „das Judentum gegründet“. Die Wirklichkeit ist aber noch viel spannender.
     
    So beginnt die biblische Selbsterzählung des Judentums nicht bei Moses, sondern bei: Ad am und Eva. Im ersten Buch der Bibel heißt es , dass alle Menschen – Juden und Nichtjuden – vom gleichen Gott „nach seinem Ebenbild “ (be-Zelem-Elohim) geschaffen wurden und von den gleichen Ureltern abstammten. Was heute wie eine Selbstverständlichkeit klingt, war damals eine echte Sensation: Stammesreligionen unterscheiden häufig zwischen „Menschen“ (der eigenen Gruppe und Verbündeten) und „Nicht-Menschen“ (Fremden und besonders Feinden) . U nd andere große Religionen wie der Hinduismus lehren teilweise bis heute , dass Menschen in verschiedene Kasten (wörtlich „Farben“) geboren werden. Das gewachsen e Juden tum abe r verkündet e: Ein einziger G ott schuf alles Leben und auch alle Menschen – als Nachkommen einer Familie . Mehr noch: Dieser Gott darf nicht in Bildern dargestellt werden, sondern hat sein Ebenbild im Menschen verwirklicht.
     
    Warum aber bemühen sich Juden dann nicht darum, alle Menschen zu ihrem Glauben zu bekehren? Die Antwort findet sich – bei Noah. Dabei handelt es sich nach jüdischem Glauben nicht nur um eine nette Geschichte mit Wasser, Tiere n und Regenbogen, sondern um die Erzählung vom göttlichen Bund Gottes mit allen Lebewesen und allen Menschen. Nichtjuden können also als „Kinder Noahs“ betrachtet werden und durch das Führen eines gottgefälligen Lebens durchaus auch „Anteil an der kommenden Welt“ erlangen. Schon im alten Tempel und später auch in den Synagogen gab es Plätze für „Gottesfürchtige“ – Ni chtjuden, die dennoch den Ein en Gott verehrten. Und w er heute zum Judentum übertreten will (was möglich ist), wird entsprechend sogar darauf hingewiesen, dass dies gar nicht notwendig sei, um vor Gott zu bestehen – es sei als Jude sogar unter Umständen viel schwieriger!
     
    Schon die erste Weltreligion unseres Buches widerlegt damit das Vorurteil, dass alle Religionen alle Anders- oder Nichtglaubenden für verdammt halten würden. Und zeigt, dass sich hinter vermeintlichen Kindergeschichten und Regenbögen manchmal Überraschendes finden lässt.
     
    Adam, Eva, Noah – kommt jetzt Moses? Immer noch nicht. Es kommt noch Abraham, der als „Hebr äer“ bezeichnet wird – was ein geringschätziger Ausdruck der damaligen Großreiche des Nahen und Mittleren Ostens für arme, machtlose Menschen und Schuldsklaven war. A uf sein en Sohn Isaak beziehen sich die Juden – und auf sein en anderen Sohn Ismael die Muslime. Isaaks Sohn Jakob rang laut 1. Buch Mose (Genesis) 32.23 – 33 tapfer mit Gott in Menschengestalt (oder, wie spätere Gelehrte interpretierten: einem Engel) und erhielt zur Belohnung den Namen Israel – Gottesstreiter. Und so heißt nicht nur der Staat Israel nach diesem Gottesringer, sondern beispielsweise auch die jüdischen Gemeinden in Baden-Württemberg „Israelitische Religionsgemeinschaft“. Die zwölf Söhne Israels, darunter Juda, gaben wiederum den israelitischen Stämmen den Namen – und aus Juda entwickelte sich die Bezeichnung „Jude“ und „Judentum“. Im ganzen Buch Genesis, dem „ersten Buch Moses“, also noch gar keine Spur von ihm !
     
    Moses in der Bibel
     
    E r begegnet uns erstmals im 2. Buch Mose (Exodus) , als das Volk Israel unter ägyptische Knechtschaft geraten sei. Nicht die Männer, die auf dem Bau schuften müssen, sondern die Frauen halten hier die Tradition am Leben: Sie schenken vielen Kindern das Leben und halten die Geme inschaft zusammen. Die Hebammen Schifra und Pua werden sogar namentlich genannt, da sie sich trotz pharaonischem Befehl weigern, die israelitischen Neugeborenen zu töten. Und so wird laut Bibel schließlich auch ein Baby von seiner verzweifelten Mutter im Schilf am Nilufer versteckt, von der Tochter des Pharao gefunden und adoptiert. Sie, die Ägypterin, gibt ihm den Namen Moses (ägyptisch: „Kind“) und zieht ihn am Königshof auf.
     
    Später wird Moses einen ägyptischen Sklaventreiber erschlagen und sich damit auf die Seite seines Volkes stellen, dieses sammeln und Richtung Israel führen, auf der Flucht vor

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