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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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auf sie herab stieß, sie nach unten drückte und einen ihrer Fühler mit den Kauzangen packte.
    Rulfan wartete, bis die beiden Wesen in den Schnee stürzten. Die untere bäumte sich auf, wälzte sich auf die Seite und versuchte so die Angreiferin abzuschütteln. Doch die verbiss sich in die Hautfalten zwischen Kopf und Körper. Rulfan schlich sich von der Seite an, wartete, bis die Graue den Schädel zur Seite bog und den Rachen öffnete - dann stieß er zu. Ein knirschendes Geräusch erklang, und als er das Schwert zurück riss, ergoss sich schwallartig ein trübes farbloses Sekret aus dem Rachen der Bestie. Also doch keine Roboter, schoss es ihm durch den Kopf.
    Das Insekt rührte sich nicht mehr. Auf dem toten Körper hockte immer noch die Braun geschuppte Riesenlibelle. Ihre Facettenaugen schienen Rulfan zu fixieren. Ein kalter Hauch füllte plötzlich sein Hirn aus. Als würde etwas Unsichtbares in ihn eindringen wollen, etwas das sich seiner Kontrolle entzog. Er wandte sich ab und spähte nach Angreifern, die Aruula im Visier hatten.
    Die unerwartete Waffenhilfe fachte den Widerstandswillen der Kämpfer an. Acht oder neun waren noch am Leben. Sie stimmten ein Gebrüll an, dass eher an Verzweiflung denn an Wutdenken ließ. Wahrscheinlich wollten sie sich Mut machen.
    Gemeinsam gingen sie auf eine Bestie los, der Aruula einen Flügel durchschossen und so zur Landung gezwungen hatte.
    Und tatsächlich schien sich das Blatt langsam zu wenden: Aruula konnte zwei weitere Bestien mit Bolzenpfeilen töten, drei starben durch Speerstöße der pelzvermummten Kämpfer, eine durch die Beißwerkzeuge einer geschuppten Artgenossin und zwei konnte Rulfan unschädlich machen.
    Die drei Überlebenden ergriffen die Flucht. Zwei tote und einen noch lebenden Kämpfer nahmen sie mit. Der zappelte in den Rachenzangen der Bestie und schrie in Todesnot - die hohe Stimme jagte Rulfan einen Schauer über den Rücken. Schwer atmend stützte er sich auf Aruulas Schwert und sah den abschwirrenden Riesenlibellen hinterher. Die Stimme des Entführten - eindeutig eine Frauenstimme - veranlasste ihn, sich die Gesichter der sieben überlebenden Kämpfer genauer anzusehen: Zwei von ihnen waren Frauen.
    ***
    Thul'anymos alter Körper zitterte. Kaum waren seine klammen Finger noch in der Lage, Halt in den Eisspalten zu finden, als er von seinem zersplitterten Eisturm herab kletterte. Unheimlich war die plötzliche Stille unter ihm auf dem Kampfplatz. Seine Hände rutschten ab, er scheuerte über das Eis und schlug im Schnee auf.
    Ächzend stemmte er sich hoch und ging auf die Knie. Seine wässrigen Augen wanderten über das Schlachtfeld. Er sah Leichen seiner Stammesgenossen und Kadaver der scheußlichen Todesboten über zerpflügtem, teilweise Rot gefärbtem Schnee. Um die Toten herum waren Wasser- und Matschpfützen entstanden - die erhitzten Körper hatten den Schnee zum Schmelzen gebracht.
    Am Rande des Kampfplatzes, einen halben Speerwurf von Thul'anymo entfernt, hockten die sieben überlebenden Auserwählten, entkräftet und mit zerrütteten Nerven. Er konnte sehen, wie ihre Köpfe wackelten und ihre Knie gegeneinander schlugen. Apathisch starrten sie auf ihre toten Gefährten.
    Fünf von sieben Götterboten waren tot. Darüber erschrak der Alte am meisten. Schon lange nicht mehr hatten so viele ihr Leben gelassen. Der abscheuliche Liob'hal'bakor musste seine Mordbestien mit bisher unbekannten Kräften ausgestattet haben. Verzagt betrachtete der Göttersprecher die beiden überlebenden Dra'flais. Inmitten der Toten warteten sie auf ihr Dankopfer.
    Und dann das fremde Paar - wie Menschen aus Fleisch und Blut sah es aus. Aber waren die beiden wirklich Menschen? Sie hatten auf Seiten seiner Izekos und der Götterboten gekämpft. Hatte womöglich auch sie der barmherzige Thul'lan'aizir gesandt?
    Ein Tier gehörte zu ihnen. Ein Tier mit weißem Fell, das sich nicht am Kampf beteiligt hatte. Weit abseits stemmte es die Vorderläufe in den Schnee und kläffte erregt. Seit wann wurden Götterboten von Tieren begleitet?
    Dann aber erfüllte grimmige Freude den Alten - er entdeckte die vielen getöteten Dra'flais mit der grauen Lederhaut - die Mordbestien des abscheulichen Liob'hal'bakors. Das hatte sein Stamm den Fremden zu verdanken. Kein Auserwählter würde mehr leben ohne sie, und kein Götterbote. Sie allein hatten die drohende Niederlage abgewendet. Thul'anymo stand auf. Dankbarkeit verdrängte seine Verzagtheit. In gebeugter Haltung ging er

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