028 - Arena der Götter
Ausgleich…)
(Lächerlich? Was du nicht sagst, werter Thul'lan'aizir! So lächerlich, dass du zwei biotische Organisationen daraus synthetisieren kannst, die in der Lage sind, elf meiner Modelle zu neutralisieren! Elf extrem optimierte Modelle, das möchte ich betonen…!)
(Ich hab nichts zu schaffen mit diesen exotischen Bioformen, Liob'hal'bakor…)
(Und warum haben sie dann Seite an Seite mit deinen Modellen und deinen biotischen Organisationen gekämpft? Verrat mir das, Thul'lan'aizir!)
(Sie entstammen nicht meiner Aura, wirklich nicht!) (Wenn das wahr ist, müssten wir unsere Auren zu einer extrem gründlichen Analyse vereinigen - aber ich halte deine Gedankenströme für verlogen und die Bilder aus deiner Aura für Täuschungsmanöver.)
(Sie entstammen nicht meiner Aura, Liob'hal'bakor! Bei Sol'Daa'muran, es ist so! Ich weiß nur, dass sie auf Wassergefährten geschwommen kamen…)
(Auf Wassergefährten?! Solche Konstrukte hast du deinen biotischen Organisationen doch strengstens verboten!)
(Sie gehören nicht zur symbiotischen Einheit meiner Bio-Organisationen! Wann wirst du mir glauben? Ich weiß nicht, wo sie hingehören. Ich weiß aber, dass sie nicht allein sind. Gut sieben mal sieben unreife Organisationen gehören zu ihnen…)
(Wunderbar zu wissen, Thul'lan'aizir! Ganz wunderbar…! Sieben mal sieben unreife Organisationen?)
(Das könnte uns einen großen Schritt voran bringen…)
(Zunächst einmal könnte es mich einen großen Schritt voran bringen…)
(Was hast du vor, Liob'hal'bakor? Denk an die Regeln! Was hast du vor?!)
(Gibt es eine Regel, die mich zwingt, meine Karten vorzeitig aufzudecken…?)
***
Sie verbeugten sich, sie lächelten, ihre Mienen drückten Dankbarkeit und Demut aus. Fast hatte Rulfan den Eindruck von Unterwürfigkeit. Das machte ihn misstrauisch.
»Sie nennen sich Izekos«, sagte Aruula. Der Alte redete ununterbrochen auf sie ein. Rulfan konnte seine Sprache genau so wenig verstehen wie er die Sprache des Volkes der Dreizehn Inseln hatte verstehen können.
Aruula dagegen begriff zumindest in groben Zügen, was der Göttersprecher mitteilen wollte - denn das war er ohne Zweifel. Aus den Erfahrungen vieler Winter bei Sorbans Horde wusste sie, wie Göttersprecher sich bei Auseinandersetzungen mit Feinden zu verhalten pflegten: Sie beteten und beschworen die Geister. Genau das schien dieser Mann getan zu haben, dort oben auf seiner Eisklippe, während die Schlacht tobte.
Außerdem hatte Aruula beobachtete, wie er vor dem Insekt niederkniete und sich von dessen Fühler berühren ließ. Rulfan war überzeugt davon, dass der Alte mit der rätselhaften Kreatur kommuniziert hatte. Und Aruula war seiner Meinung.
Sie verstand wie gesagt einiges von dem, was der alte Mann in dem dicken Anzug aus Reena-Fell ihr sagen wollte. Weil sie die Bilder in seinem Kopf las, mit denen er seine Worte visualisierte. »Er nennt sich Thul'anymo und will, dass wir mit in ihr Lager kommen«, übersetzte sie für Rulfan.
Der Albino zögerte. »Kann es sein, dass sie uns für Götter oder so was halten?«
»Gut möglich.«
»Ich möchte nicht ein zweites Mal in so einen mörderischen Kampf verwickelt werden.« Er misstraute dem Mann namens Thul'anymo, denn der hatte den Libellen die Säuglinge ausgeliefert. Die entsetzliche Szene stand noch immer in grausiger Klarheit vor Rulf ans innerem Auge.
»Wir machen ein paar Tauschgeschäfte mit ihnen«, sagte Aruula. »Die Kinder könnten Reena-Felle gebrauchen. Und unsere Vorräte sind erschöpft. Vielleicht sind sie großzügiger, wenn sie uns für Götter halten.«
»Ja«, knurrte Rulfan, »so großzügig, dass es einem hochkommt…« Noch immer sah er die Babies in den Fängen der davonfliegenden Rieseninsekten zappeln.
»Wir bleiben eine Nacht, stärken uns, füllen unsere Vorräte auf und stechen morgen früh wieder in See. Was hältst du davon?« Fragend sah Aruula den grauhaarigen Albino an.
Er nickte langsam, während er in die unterwürfigen Mienen der Eingeborenen blickte. »Vielleicht hast du Recht«, murmelte er. Es war eine halbherzige Zustimmung. Eine Stimme in ihm nörgelte daran herum. Eine Stimme, die leise zum sofortigen Aufbruch riet. Rulfan hörte nicht auf sie und hatte kein gutes Gefühl dabei.
Eine Gruppe Izekos begleitete sie zur Küste. Borisaas und Dolwuunas bestürmten Rulfan mit Fragen. Er blieb merkwürdig einsilbig. Zurück bei den Schiffen, ließ er die Kinder an Bord der Twilight of the Gods umsteigen. Borisaas
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