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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Lehm. »Das gibt es nicht…« Unter Rulfans Schädeldecke arbeitete es fieberhaft. Wie kann ein Lebewesen eine Kaskade konzentrierter Vernichtungsenergie einfach schlucken? Ein Roboter…?
    Zwei fellvermummte Kämpfer griffen die beschossene Bestie von zwei Seiten an. Mit ihren Langschwertern hieben sie nach dem dreieckigen Kopf. Sie versuchten die Fühler zu treffen.
    Rulfan hatte längst begriffen, dass die tödlichen Energieentladungen von dem Fühlerpaar über den Facettenaugen ausgingen. Einer der Kämpfer wurde von einer zweiten Bestie aus der Luft angegriffen. Beide Fühler - länger als das Bein eines ausgewachsenen Mannes -schlangen sich von hinten um den Kopf des Schwertkämpfers und berührten sein Gesicht.
    Ein Blitz flammte auf. Der Kämpfer riss den Mund auf, ohne zu schreien. Er krümmte sich und stürzte in den Schnee. Die Bestie schlug ihm ihre Kauzangen in die verbrannte Stirn.
    »Verfluchtes Biest!« Aruula legte den Feuerrohrbogen an und zielte. Der erste Bolzenpfeil traf die Libelle am mittleren Körperglied, prallte ab und trudelte in den Schnee. Die Barbarin stieß einen wütenden Schrei aus.
    Der andere Schwertkämpfer machte ganz den Eindruck, als hätte er mit dem Leben abgeschlossen. Wie ein Besessener hieb er auf das grauhäutige Rieseninsekt ein. Die Fühler wichen ihm pendelnd aus. Beweglich wie Peitschenleder schienen sie zu sein. Und plötzlich erwischten beide Fühler die Schwertklinge - sie glühte auf, der Kämpfer krümmte sich, schien aber an seiner Waffe zu kleben. Er stürzte hin, ohne sie loszulassen. Rauch stieg aus dem Fell seines Ärmels auf.
    Rulfan sah, wie die Haut seines Handgelenks Blasen warf und aufplatzte.
    Ein Bolzenpfeil traf die Bestie mitten ins Facettenauge und blieb stecken. Sie warf sich herum und äugte in Aruula Richtung.
    Ohrenbetäubender Lärm von allen Seiten. Blitze zuckten, Flügelschlag rasselte, Menschen schrien. Und dazwischen das beschwörende Rufen des Beters auf dem Eisturm. Von fern hörte Rulfan seinen Lupa bellen. Wulf hatte sich zurückgezogen. Die blitzespeienden Bestien waren ihm nicht geheuer.
    Über ein Dutzend Kämpfer lagen bereits im Schnee. Die Rüssel der Monsterlibellen wühlten in ihren Schädeln. Schmatzendes Schlürfen war zu hören. Von den Braunschuppigen waren zwei tot. Fünf gingen noch auf die grauen Bestien los. Nur eine der Angreiferinnen hatten sie bisher besiegen können.
    Der Ausgang des Kampfes lag für Rulfan auf der Hand. »Wir müssen uns zurückziehen!«, rief er. »Sie sind zu gefährlich! Wir können sie nicht vertreiben!«
    Aruula schien ihn nicht zu hören. Den Kolben des Feuerrohrbogens an die Schulter gedrückt, marschierte sie der getroffenen Bestie entgegen. Mit ruckartigen Kopfbewegungen versuchte die, den Bolzenpfeil aus ihrem Auge zu schütteln.
    Rulfan hängte sich den offensichtlich wirkungslosen Laserbeamer auf den Rücken und lief hinter Aruula her. »Die Haut der Biester ist zäh wie hartes Leder! Du schaffst es nicht!«
    Im Getümmel der Kämpfenden sah er, wie es einem Schwertkämpfer gelang, einer Libelle den linken Fühler abzuschlagen. Ein Speerträger eilte herbei und rammte seine Waffe in den Rachen der grauhäutigen Bestie. Sie stürzte in den Schnee und blieb dort reglos liegen.
    »Ziele zwischen die Kauzangen!«, rief Rulfan Aruula zu. »Versuch sie in den Rachen zu treffen!«
    Der Körper der Bestie schaukelte auf und ab, als sie Aruula entgegen stelzte. Kaum noch dreißig Schritte trennten die Barbarin von dem morddurstigen Rieseninsekt, das jetzt den Kopf hochriss, als wollte es drohen.
    Die Mechanik des Gewehrs löste die gespannte Sehne der dritten Armbrust - der Bolzenpfeil zischte los und fuhr in den Rachen der Libelle. Die Kreatur warf sich auf den Rücken und strampelte mit den langen Beinen, erst heftig, dann langsamer. Schließlich zuckte sie nur noch ein schwach.
    Rulfan zog Aruula das Schwert aus der Rückenscheide. »Pass auf! Komm nicht in Reichweite ihrer Fühler!«
    Die Barbarin legte drei neue Bolzenpfeile in die Waffe ein. Das Schwert schützend vor der Brust, drehte Rulfan sich hinter Aruulas Rücken um sich selbst.
    Zwei Bestien flogen heran. Sie hatten die Gefahr erkannt, die ihnen von der fremden Frau drohte.
    »Über dir!«, brüllte Rulfan. Aruula riss die Waffe hoch. Der erste Bolzenpfeil traf eine der Flugbestien. Eine Schneewolke stäubte auf, als sie in eine Eisspalte stürzte. Die andere wurde von einer Braun geschuppten Artgenossin angegriffen, die von oben

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