Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
ich auf dich gehört, hätten wir die Kinder nie gefunden.« Sie stapfte los.
    Rulfan zischte den kläffenden Lupa an. Wulf verstummte endlich. »Überall auf der Welt gibt es irgendwelche Bestien, die irgendwelchen Menschen nach dem Leben trachten!«, rief er der Barbarin hinterher. »Was geht dich das an?! Du hast ein Ziel! Hörst du?! Das allein hat dich zu interessieren!«
    »Was geht mich ›überall‹ an?!«, fauchte Aruula zurück. »Ich bin nicht überall! Ich bin hier auf dieser Eisinsel! Und hier sehe ich, wie Menschen einen aussichtslosen Kampf kämpfen!« Sie kramte ein paar Bolzenpfeile aus einer Ledertasche an ihrer Hüfte. »Wenn dich das kalt lässt, geh zurück zum Schiff und warte dort auf mich!«
    Rulfan stieß einen Fluch aus. Alles in ihm sträubte sich dagegen, in den Kampf dieser Fremden einzugreifen. Nicht weil sie ihm gleichgültig waren - er wollte die Kinder nicht in Gefahr bringen. Und er wollte sich vor allem auf nichts einlassen, was ihre Mission gefährden konnte. Und die hieß: Meeraka erreichen und Maddrax suchen.
    Doch was blieb ihm übrig? In großen energischen Schritten pflügte die Barbarin durch den Schnee. Rulfan zog seinen Laserbeamer von der Schulter und folgte ihr. Nur zögernd schlich sein Lupa hinter ihm her.
    Das Knistern der Blitze, das merkwürdige Gehämmer, das Knallen der elektrischen Entladungen dröhnten lauter und lauter, je näher sie dem Kampfplatz kamen. Bald konnte Rulfan ohne Fernglas erkennen, was sich dort abspielte: Etwa ein Dutzend der Libellenartigen stürzten sich in immer neuen Anflügen auf die Menschen herab. Vielleicht sechs oder sieben etwas kleinere Fluginsekten versuchten sie daran zu hindern.
    Die Gestalten auf dem Eis wehrten sich verzweifelt mit Schwertern und Speeren. Ihre Schreie - Kampf- und Todesschreie - mischten sich in den Lärm, den die Riesenlibellen mit ihren Blitzen und ihren Flügeln verursachten.
    Sieben, acht Menschen lagen schon reglos im Schnee, einige bedeckt von den dunkelgrauen Leibern der Libellen. Deren dreieckige Schädel zuckten auf und ab, als würden sie die Gesichter oder Oberkörper ihrer Opfer aufmeißeln wollen.
    Rulfan setzte das Glas an die Augen und visierte eine der grauhäutigen Bestien an. Deutlich waren die schwarzen Zangen zu erkennen, die aus ihrem Maul ragten und deren Spitzen sich in den Kopf des Reglosen bohrten. Blut färbte den Schnee rot.
    »Was tut es…?!« Aruula riss Rulfan das Binocular aus der Hand und richtete es auf die Szene. »Bei Wudan…« Etwas wie ein Rüssel schoss zwischen den Beißzangen der Bestie hervor und bohrte sich in das Gesicht des Opfers. »Bei Wudan… es saugt ihn aus! Verfluchte Brut Orguudoos!«
    Andere Fluginsekten, unwesentlich kleiner und mit einem braunen Schuppenpanzer bedeckt, versuchten auf die graue Bestie hinabzustoßen. Doch zwei weitere Libellen mit grauer Lederhaut wehrten ihre Angriffe ab, als wollten sie das grausame Mahl ihres Artgenossen schützen. »Es sind zwei unterschiedliche Arten!« Rulfan legte seinen Laserbeamer an. »Die Schuppigen scheinen auf Seiten der Menschen zu kämpfen!«
    Der nadelfeine Strahl des Ziellasers löste sich vom oberen, dünneren Lauf des Gewehrs und erfasste eine der beiden Bestien. An ihm entlang fauchte fast zeitgleich eine Laserkaskade aus dem unteren, größeren Waffenlauf. Der Energiestrahl traf die graue Libelle, hüllte sie einen Atemzug lang in eine Lichtkugel, verdichtete sich dann zu einem glühenden Bogen zwischen ihren langen Fühlern - und erlosch.
    Wütender und kraftvoller als zuvor schoss die Bestie nach oben. Ihre Beißzangen erwischten die Gegnerin bei den Flügeln. Die kam ins Trudeln und landete auf dem Eis. Sofort war die Grauhäutige über ihr. Obwohl die kämpfenden Kreaturen noch über hundert Schritte entfernt waren, konnten Rulfan und Aruula es knirschen und knacken hören, als der Schädelansatz des angeschlagenen Rieseninsekts zwischen den Kauzangen der Grauhäutigen zerbrach. Der braune Schuppenkörper sackte in den Schnee und rührte sich nicht mehr.
    Rulfan schoss eine zweite Laserkaskade ab - und wieder schien die libellenartige Bestie den Laserstrahl zu absorbieren. Ungläubig starrte er die unheimliche Kreatur in der Lichthülle an - ein Feuerbogen bildete sich zwischen ihren Fühlern, loderte auf und schien dann im Körper zu verschwinden.
    »Das gibt es nicht…«, flüsterte Rulfan. Aus den Augenwinkeln sah er Aruulas steinerne Miene. Ihre bronzefarbene Gesichtshaut sah aus wie nasser

Weitere Kostenlose Bücher