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028 - Das Monster und die Schöne

028 - Das Monster und die Schöne

Titel: 028 - Das Monster und die Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schattendasein führen. Ich gab dir deinen Körper zurück und machte dich unverwundbar. Aber du betrügst mich. Ich habe dich geliebt, und du hast dich einem Sterblichen zugewandt. Dafür sollte ich dich bestrafen.«
    Der Wijsch war durch die Kraft des Silbers an den Steinsockel gekettet, und wahrscheinlich war es ihm auch nicht möglich, den Stirnreifen zu berühren. Da lag meine Chance. Ich wunderte mich, daß ich plötzlich wieder klar denken konnte, doch dann wurde mir bewußt, daß der Wijsch sich ja mit Tanja unterhielt und sich im Augenblick nicht auf mich konzentrieren konnte.
    Ich kniff die Augen zusammen. Ein Fluchtversuch war noch immer sinnlos. Ich mußte warten, bis mir der Stirnreif abgenommen wurde. Und da der Wijsch das Silber nicht berühren konnte, würde es wahrscheinlich Tanja tun.
    »Laß ihn leben!« sagte sie und sah mich an.
    Das brachte den Wijsch fast zur Raserei. Seine Schreie hallten schaurig durch die Höhle. Ich sah, wie er die Kehle der Mumie zudrückte und in diesem Augenblick brach Tanja gurgelnd zusammen. Sie wälzte sich auf dem Boden und rang verzweifelt nach Luft. Das Monster löste seine Pranke von der Mumie, und Tanja konnte wieder normal atmen. Sie stand schwankend auf.
    »Das wird dir eine Lehre sein!« brüllte der Wijsch. »Wenn ich noch einmal merke, daß du mich hintergehst, ist es aus mit dir. Hast du mich verstanden?«
    Tanja nickte und verbeugte sich leicht. »Ich habe dich verstanden.«
    In mir entstand ein Plan, doch ich wußte nicht, ob ich ihn tatsächlich ausführen konnte. Ich mußte Tanja dazu bringen, daß sie mir das Stirnband abnahm, wenn ich mich noch nicht in der Reichweite der Arme des Monsters befand. Wenn mir das gelang, konnte mir das Ungeheuer nichts anhaben, und ich konnte einen Fluchtversuch unternehmen.
    »Komm endlich her!« sagte der Wijsch.
    Ich spürte seine Gedanken in meinem Hirn, und meine Widerstandskraft schmolz wie Butter in der Sonne dahin. Alle meine Pläne waren vergessen. Willenlos setzte ich mich in Bewegung und nahm nur undeutlich wahr, was um mich geschah. Das Ungeheuer legte die Mumie vor dem Sockel nieder und stieg herunter. Ich sah, daß die Kette mehr als zehn Meter lang war. Das Monster konnte sich fast fünf Meter vom Steinsockel entfernen. Uns trennten nur noch ein halbes Dutzend Schritte. Wie eine aufgezogene Puppe stapfte ich weiter. Der heiße Atem des Monsters blies mir ins Gesicht.
    »Komm zu mir, Tanja!« sagte der Wijsch. »Sobald er in meiner Reichweite ist, nimmst du ihm den Stirnreifen ab. Du wirst zusehen müssen, wie ich deinen Geliebten töte.«
    Ich ging unbeirrt weiter. Mein Kopf drohte zu platzen. Das Mädchen ging neben mir. Die Pranken des Wijsch fuchtelten vor meinem Gesicht herum.

    Kiwibin war im Hubschrauber geblieben, der unweit des Dorfes gelandet war. Einer seiner Leute hatte sich unauffällig unter die Dorfbewohner gemischt und war in Petropovs Haus gegangen. Er hatte eines der Fenster geöffnet und zugesehen, wie der Dämonenkiller geopfert worden war. Über ein tragbares Sprechgerät hatte er Kiwibin laufend Bericht erstattet.
    Kiwibin hatte von Sarinow den ausdrücklichen Auftrag bekommen, auf keinen Fall die Opferung des Dämonenkillers zu verhindern. Von anderen Fällen her wußten sie, daß die Opfer einige Zeit sinnlos herumirrten und sich dann später mit Tanja trafen, die sie in das Höhlenlabyrinth führte. Es war ihnen einige Male gelungen, der jungen Frau zu folgen, doch sie war nach geraumer Zeit immer mit dem Opfer spurlos verschwunden. Diesmal mußte es ihnen jedoch möglich sein, dem Dämonenkiller und Tanja bis zum Ende zu folgen. Während Hunter ohnmächtig gewesen war, hatten sich einige Ärzte um ihn gekümmert und ihm ein Gerät in einen Backenzahn eingebaut; einen kleinen Sender, der Impulse ausstrahlte, die auf dem Bildschirm eines leistungsstarken Gerätes sichtbar wurden; und mittels dieses Senders mußte es leicht sein, den Zugang zum Höhlenlabyrinth zu finden. Sie hatten auch darüber nachgedacht, wie sie das Monster töten könnten, und einige neuartige Waffen bei sich. Diesmal mußte es einfach gelingen.
    Kiwibin saß vor dem Gerät und starrte den grünschimmernden Punkt an, der Dorian Hunter war. Der Dämonenkiller irrte noch immer im Dorf umher, dann ging er zu Tanjas Haus.
    »Es ist soweit«, sagte Kiwibin. Er sprang aus dem Hubschrauber, und sechs Männer folgten ihm.
    Es bereitete ihnen keinerlei Schwierigkeiten, dem Dämonenkiller und Tanja zur Höhle zu folgen.

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