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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Warner-Crozetti
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sie. „Damit ich mich halb zu Tode ängstige und mich immerzu frage, was dir passiert.“
    Campion lächelte über ihre Inkonsequenz. Doch das Lächeln verschwand, als seine Gedanken zu Belial und den Leuten von Widderburn zurückwanderten. Es gab offensichtlich zwei Zweige der Familie. Valerie, Paul und ihr Großvater waren gut erzogen und gebildet; sie konnten sich in der besten Gesellschaft bewegen. Diese anderen Leute waren heruntergekommen und unwissend. Die ganze Situation roch nach dem neunzehnten Jahrhundert, wo man auch gewisse Verwandte versteckt hielt, weil man sich ihrer schämte. Nur der enorme Reichtum der Dillons hatte es überhaupt ermöglicht, dieses Gebiet so isoliert zu halten, ohne daß sich irgendwelche Behörden darum gekümmert hatten.
    Die zentrale Frage aber war, warum sich die Dillons so aus der Welt zurückgezogen, ihre soziale Stellung und ihren Freundeskreis zurückgelassen und sich in diese fremde Welt der Vergangenheit vergraben hatten. Was hatte Henri gemeint, als er sagte, Belial sei dabei, die Hunde der Hölle auf die Erde loslassen? Welche dunkle Intrige zwischen den beiden Familienzweigen hatte Henri veranlaßt, nach ihm zu schicken?
    Sie waren vielleicht anderthalb Meilen gegangen, als sie das schrille Geräusch einer Pfeife durch den Nebel hörten. Stokes hielt an und drehte sich halb zu ihnen um. „Das ist Mr. Paul, der den Hund ruft.“ Er verstummte und legte den Kopf schräg, als ob er hören wollte, ob der Pfiff noch einmal erklang. „Er kommt auf keinen anderen Ruf.“
    „Charlemagne kam niemals, wenn Paul rief.“ Campion war erstaunt.
    „Nein, aber er weiß, daß Mr. Paul für Miß Valerie ruft. Er kommt auch nicht mehr zu ihr, seit er sich von ihr abgewandt hat.“
    „Wie meinen Sie das, von ihr abgewandt?“
    „Ein Hund ist ein ehrliches Tier. Er konnte sie genauso wenig leiden wie die Leute von Widderburn.“ Stokes sagte es ohne jede Gemütsbewegung.
    „Charlemagne betet Valerie an!“ sagte Campion scharf.
    „Nein, nicht mehr. Er weiß, daß ihre Zeit gekommen ist.“
     

     
    Das riesige, von Föhren umrahmte Haus der Dillons wirkte durch den Nebel wie ein dunkler, verschwommener Fleck. Seine Größe war durch die vielen Lichter im Erdgeschoß, die fast alle Fenster beleuchteten, bestimmbar. Drei Stufen führten zu einer mit Fliesen ausgelegten Terrasse, die sich an der ganzen Hausfront hinzog. Hier hatte Campion zum erstenmal wieder das Gefühl, auf sicherem Boden zu sein.
    Charlemagne blieb zurück, als sie sich der Vordertür näherten. Campion gab Kates Arm frei, um ihm den Kopf zu tätscheln, ihm über die Flanken zu streichen und beruhigend auf ihn einzureden. Der Hund hörte auf zu knurren, leckte seine Hand und preßte sich eng an ihn, während Stokes die Tür öffnete und zur Seite trat, um sie hereinzulassen.
    Im Inneren des Hauses hatte Kate das Gefühl, aus einem Alptraum aufzuwachen. Eine Reihe von Petroleumlampen gaben ein freundliches Licht. Die Einrichtung schien zwar ungefähr aus dem Jahre 1890 zu stammen, war aber sauber und hell. Nebel und Femdartigkeit hatten hier keinen Platz. Nach der Luft von Widderburn und seinen Bewohnern schien dies eine willkommene Oase. Sogar Stokes, bei Licht besehen, verlor alles Unheimliche und wurde ein ganz normaler Mensch mit zerfurchtem Gesicht, ohne jede Spur von Düsterkeit.
    „Mr. Henri schläft gewöhnlich ein paar Stunden vor dem Abendessen, und Mr. Paul geht spazieren“, sagte er zu ihnen. „Ich werde Miß Valerie melden, daß Sie hier sind.“
    Kate lächelte, Furcht und Anspannung waren aus ihrem Gesicht verschwunden. „Hier gefällt es mir besser. Dieses Haus sieht so aus, als ob menschliche Wesen hier lebten. Ich hoffe nur, deine Ex-Verlobte stört es nicht, daß du mich mitgebracht hast.“
    „Ich glaube, daß ihr das in jeder Beziehung gleichgültig ist. Aber sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Kate. Bis ich herausgefunden habe, was hier los ist.“
    Sie sah ihn an. „Du machst mir Angst, Eric. Du begibst dich da in ein Abenteuer, ohne zu wissen, auf was du dich einläßt, ohne jeden Schutz oder Sicherheit. Hast du wenigstens hinterlassen, wo wir sind, daß jemand nach uns schaut, wenn wir uns nicht von Zeit zu Zeit melden?“
    „Ich bin doch kein Vollidiot, auch wenn du das zu glauben scheinst. Und ich habe jede Sicherheit, die ich brauche.“
    Stokes kehrte zurück und stand in der Doppeltür zum Wohnzimmer. „Ich werde Sie nach oben zu Ihrem Zimmer bringen“, sagte er. „Miß

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