Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
ein ausladender
Mahagonischreibtisch, davor jeweils ein bequemer Sessel. Hier konnte man
sitzen, in Büchern blättern und sich Notizen machen…
    Hier war es still wie in einer
Kirche.
    Larry Brent hatte nicht viel Zeit,
sich Einzelheiten einzuprägen. Bernhard of Shannon steuerte auf einen
Bücherschrank an der Schmalseite des hintersten Raumes zu, neben dem sich
ebenfalls eine Tür befand, die offensichtlich in einen anderen Raum führte.
    Bernhard of Shannon nahm in
Augenhöhe ein Buch heraus. Dies löste einen verborgenen Mechanismus aus.
    Die Bücherwand glitt zur Seite und
verschwand zur Hälfte in der anderen.
    Die Tür eines Tresors lag vor
ihnen. Wenige Handgriffe erfolgten, dann bewegte sich die schwere Panzertür
lautlos nach außen.
    »Ich werde Ihnen beweisen, daß Sie
sich irren, Mister Brent, daß Sie die Familienchronik nicht haben können.«
Während Lord of Shannon noch sprach, öffnete X-RAY-3 die Aktentasche. Das
Schloß schnappte auf.
    Im gleichen Augenblick kam ein
leiser Aufschrei über die Lippen des Mannes, als er mechanisch zu der Stelle
griff, wo der schwere, dickbauchige Foliant liegen mußte, aber nicht lag!
    »Das…«
    Er fuhr herum und sah, wie Larry
Brent die Tasche aufklappte.
    »Ich träume!« entfuhr es dem alten
Mann. Er war weiß wie ein Leintuch und hielt sich an der massiven Metalltür
fest.
    »Ein einbruchssicherer Tresor…«,
fuhr er tonlos fort. Bis jetzt hatte Larry noch kein einziges Wort der
Erklärung abgegeben. »Die Kombination… ist nur mir bekannt… niemand konnte die
Chronik herausnehmen…«
    »Nicht mit Händen, Mylord«, sagte
Larry nun. »Sie wissen, in welcher Richtung die Forschungen meiner Gesellschaft
laufen. Sie glauben an Klopfzeichen und Spukerscheinungen… Sie nehmen diese
Dinge hin, ohne eine Erklärung für sie zu haben. Wir suchen nach der Ursache,
die Auswirkung allein genügt uns nicht. Das, was in diesem Fall geschehen ist,
nennen wir Apport. Ein Gegenstand verschwand an einem Ort, und ist an einem
anderen, weiter entfernten wieder aufgetaucht… Ein zufälliger Apport? Oder
bewußt gesteuert? Wir wissen es nicht, wir wissen nur das eine, daß psychische
Energie dazu verwendet wurde. Wer ist der Auslöser dieser Energie? Welche
Person in Ihrem Haus kommt eventuell dafür in Betracht… ist es eine Person -
oder eine Sache. Zum Beispiel - ein Bild… es muß in der hintersten Einbanddecke
versteckt gewesen sein. Und jemand hat es gewußt, jemand, der…«
    Larry Brent brach abrupt ab.
    Er sah, wie der Gesichtsausdruck
Bernhard of Shannons sich veränderte und sich in seinen schwarzen Pupillen eine
kleine Gestalt spiegelte, die den Durchlaß zwischen den beiden
Bibliothekshälften passierte.
    X-RAY-3 warf den Kopf herum.
    Es war jemand, den sie nicht
eintreten hörten.
    Der Mann mit dem Spitzbart, Philip
Hanton!
     
    ●
     
    »Ist es nicht erstaunlich, Brent,
wie oft sich unsere Wege kreuzen?« fragte er eisig. Ein teuflisches Grinsen lag
um seine Lippen.
    »Wer ist das?« stieß Lord of Shannon
hervor und gewann seine Fassung wieder. »Was hat das alles zu bedeuten? Woher,
Mister Brent, kennen Sie diesen Mann? Er gehört zu keiner Reisegruppe, ist
nicht privat hier eingetroffen, und doch sehe ich ihn heute schon zum zweiten
Mal in meinem Haus…«
    »Wenn einer es genau erklären
kann, dann er, Mylord. Er ist der auslösende Faktor vieler Dinge, denen ich auf
den Grund zu kommen hoffe. Er taucht an verschiedenen Orten auf. Die
Parapsychologie lehrt uns, daß es psychische Kräfte gibt, die spontan auftreten,
aber auch wiederholbar sind. Unklar ist mir, ob die Kräfte, deren er sich
bedient, aus ihm herauskommen oder durch eine teuflische Macht verursacht
werden. In diesem Fall wäre Philip Hanton ein bedauernswerter Mensch, ein
Katalysator, ein Werkzeug, ein Besessener, oder wie immer man es bezeichnen
will…«
    Hanton lachte auf, ohne einen
Schritt näher zu kommen. Es klang widerlich.
    »Ich bin weder ein bedauernswerter
Mensch noch besessen, Brent. Ich will, was geschieht und ich will es im Sinn
derer, die darauf warten, daß ich ihnen das Tor wieder öffne. Ich habe es dir
schon angedeutet. Manches mag dir in diesem Zusammenhang rätselhaft vorkommen.
    Du wirst es verstehen, wenn du die
wahren Absichten der Crowdens kennenlernst, die einen Weg gefunden haben…«
    »Den Weg ins Verderben«, murmelte
X-RAY-3. Er legte die Aktentasche mit der Familienchronik auf einen Tisch und
ließ sein Gegenüber dabei nicht aus den Augen.
    »Das, Brent,

Weitere Kostenlose Bücher