Stille Nacht
Mary Higgins Clark
Stille Nacht
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Die Heilige Nacht wird für den siebenjährigen Brian zu einem Alptraum…
Manhattan am Heiligen Abend: Brian verschwindet im Gedränge und gerät
in die Hände eines Polizistenmörders. Doch Brian hat nur ein Ziel: Er
möchte seinem schwerkranken Vater ein Christophorus - Medaillon
übergeben, denn er ist fest davon überzeugt, daß dieser dann wieder gesund
werden wird…
ISBN 3-453-13052-9
Originalausgabe: SILENT NIGHT
Aus dem Amerikanischen von Regina Hilbertz
1996 by Wilhelm Heyne Verlag
Umschlagillustration: Tony Stone Images/Rob D. Casey
Dieses E-Book ist nicht zum Verkauf bestimmt!!!
Das Buch
Manhattan am Weihnachtsabend: Während die dunklen Wolken
am Abendhimmel Schneefall ankündigen, erstrahlt der
Weihnachtsbaum am Rockefeller Center im festlichen Glanz.
Als der siebenjährige Brian sieht, daß seine Mutter ihr
Portemonnaie verliert und eine andere Frau in dem Gedränge
damit verschwindet, nimmt er eigenmächtig die Verfolgung auf.
Denn in der Geldbörse befindet sich ein ChristophorusMedaillon, das schon seinem Großvater einmal das Leben
gerettet hat und das er nun seinem schwerkranken Vater geben
soll, damit dieser bald wieder gesund wird.
Bei seiner Verfolgung der Diebin gerät Brian jedoch in
lebensbedrohliche Gefahr, denn er wird vom Bruder dieser Frau
- einem aus dem Gefängnis entflohenen Polizistenmörder - als
Geisel genommen. Die Heilige Nacht wird für Brian zum
Alptraum…
Die Autorin
Mary Higgins Clark wurde 1928 geboren. Mit ihren
Spannungsromanen hat sie weltweit Millionen von Leserinnen
und Lesern gewonnen, und mit jedem neuen Roman erobert sie
die Bestsellerlisten. Beinamen wie »Königin der Spannung« und
»Meisterin des sanften Schreckens« zeugen von ihrer großen
Popularität. Die Autorin lebt in Saddle River, New Jersey.
Für Joan Murchison Broad und in Erinnerung an Col. Richard L.
Broad, mit Liebe und Dank für die gemeinsamen schönen Zeiten
Heiliger Christophorus, Schutzpatron der Reisenden, bitte für
uns und beschütze uns vor allem Übel.
1
Es war Heiligabend in New York City. Das Taxi schob sich
langsam die Fifth Avenue hinunter. Es war beinahe fünf Uhr.
Der Verkehr war dicht, und die Bürgersteige waren überlaufen
von Menschen auf der späten Jagd nach Weihnachtsge schenken,
von Büroangestellten auf dem Heimweg und von Touristen, die
unbedingt einen Blick auf die kunstvoll geschmückten
Schaufenster und den legendären Christbaum am Rockefeller
Center erhaschen wollten.
Es war bereits dunkel, und der Himmel überzog sich immer
schwerer mit Wolken, eine offensichtliche Bestätigung der
Wettervorhersage für ein weißes Weihnachtsfest. Die
blinkenden Lichter jedoch, die Klänge von Weihnachtsliedern,
die klingelnden Glöckchen von Weihnachtsmännern auf den
Bürgersteigen und die allgemein fröhliche Stimmung der
Menschenmenge verliehen der berühmten Hauptverkehrsstraße
eine für den 24. Dezember angemessen festliche Atmosphäre.
Catherine Dornan saß kerzengerade auf der Rückbank des
Taxis und hatte die Arme um ihre beiden kleinen Söhne gelegt.
An der Steifheit ihrer Körper erkannte sie, daß ihre Mutter recht
gehabt hatte. Die schroffe Haltung des zehnjährigen Michael
und das Schweigen des siebenjährigen Brian waren ein sicheres
Zeichen dafür, daß sich beide Jungen große Sorgen um ihren
Dad machten.
Als sie früher am Nachmittag vom Krankenhaus aus ihre
Mutter angerufen hatte, noch immer schluchzend, obwohl ihr
Spence Crowley, der alte Freund und Arzt ihres Mannes,
versichert hatte, Tom habe die Operation besser als erwartet
überstanden, und sogar vorgeschlagen hatte, die Jungen könnten
ihn noch am Abend desselben Tages um sieben Uhr besuchen,
da hatte ihre Mutter sie energisch ins Gebet genommen:
»Catherine, du mußt dich zusammenreißen«, hatte sie gesagt.
»Die Jungs sind so verstört, und du bist keine Hilfe. Ich glaube,
es wäre eine gute Idee, wenn du versuchst, sie ein bißchen
abzulenken. Geh doch mit ihnen zum Rockefeller Center, schaut
euch den Baum an, und danach geht ihr irgendwo essen. Daß du
dir solche Sorgen machst, hat sie praktisch davon überzeugt, daß
Tom sterben muß.«
Was da passiert, darf doch einfach nicht wahr sein, dachte
Catherine. Mit jeder Faser ihres Wesens wünschte sie, sie
könnte die vergangenen zehn Tage ungeschehen machen, und
zwar von dem schrecklichen Augenblick an, als das
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