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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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weniger ängstlich. »Wir sind hierhergekommen, uns zu
gruseln… aber daß die gleich so hart einsteigen würden…«
    Einen Moment schien sie beruhigt.
Ein durch Mark und Bein gehender Schrei ließ ihre Angst wieder aufflammen.
Stimmen schrien durcheinander.
    »Licht! Warum zum Teufel schaltet
denn niemand Licht ein?«
    »Schnell, schnell!« schrie eine
sich überschlagende Frauenstimme. »Hier liegt jemand… direkt vor meinen Füßen…
er regt sich nicht mehr… oh, mein Gott… er ist tot!«
    Kein Mensch wußte, was wirklich
los war.
    »… aaaaggghhh!«
    Dieser Schrei schnitt wie ein
Messer in Grits Haut. Und dann gab es nichts mehr, was sie halten konnte.
    »Das ist keine Vorführung,
Fernand! Das ist echt! Hier geht etwas… Ungeheuerliches vor«, stieß sie in ihrer
Angst hervor. Die Dänin riß sich los und stürzte ins Dunkel, Richtung Ausgang,
wie sie glaubte.
    In die Rufe und Schreie nach Hilfe
mischten sich Geräusche von stürzenden Körpern, ersterbendes Gurgeln, als ob
einige gewürgt wurden, und das Fallen schwerer Gegenstände, die in der Halle
von den auf der Flucht sich befindenden Menschen umgestoßen wurden.
    Dann klirrte es.
    Jemand schlug eine Fensterscheibe
oder die Glastür zum Garten ein.
    Der Schrei war furchtbar, der dem
Geräusch folgte, und dem Grit und andere, in der Erwartung, endlich ins Freie
zu können, entgegeneilten.
    »Der Parkplatz… der Park… der See…
sie sind verschwunden… Aber das gibt es doch nicht… Das Haus… steht nicht mehr
an seinem ursprünglichen Platz!«
    Jemand hatte offenbar den Verstand
verloren.
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7
war auf dem Weg zu seinem Zimmer, als das Unheil geschah.
    Er hörte die Schreie, fühlte den
Ruck, der durch das Gebäude lief, und hörte, wie die Fensterscheiben klirrten.
Einige zersprangen.
    Der PSA-Agent war sofort am
nächsten Fenster und starrte hinaus.
    Tiefste Dunkelheit herrschte.
    Kein Parkplatz, kein See. Kein
Stern am Himmel.
    Im ersten Moment glaubte der
Russe, seinen Sinnen nicht trauen zu können. Das war wie ein Traum, unwirklich,
unverständlich. Und er entpuppte sich als Alptraum.
    Bedrohliche Wolken türmten sich am
Himmel. Zwischen ihnen zeigte sich ein fahler, krankhaft blasser Fleck, der
rasch wuchs.
    Eine Aura!
    Sie lag auch auf dem Gebäude, das
perspektivisch seltsam verzerrt schien.
    Das Haus kam X-RAY-7 so klein vor,
der Schienenstrang, der sich direkt darauf zubewegte und wohl durch das Haus
führte, war gigantisch.
    Eine Bahnlinie?
    Zwei Sekunden stockte
Kunaritschews Hirntätigkeit.
    Funktionierten seine Sinne, sein
Verstand nicht mehr?
    Er hatte drei doppelstöckige
Whisky getrunken. Aber sie konnten ihm nichts anhaben, und er war klar und
aufnahmefähig wie immer.
    Spuk!
    Unheil!
    Zwischen den Wolken braute sich
etwas zusammen.
    Das fahle Licht legte sich
kreisförmig um einen schwarzen Ball, der pulsierte, und aus dessen bleicher
Aura lange Geisterarme wuchsen.
    Eine Halluzination?!
    Die Dämonensonne stand über der
Gespenster-Villa des Lord of Shannon!
    Plötzlich kamen aus dem diesigen
Hintergrund zwei weißglühende Punkte, die rasch größer wurden. Ein fauchendes
und stampfendes Geräusch war zu vernehmen. Dicke, schwere Rauchwolken quollen
in die Dunkelheit.
    Aus der Finsternis näherte sich
eine Lokomotive in rasendem Tempo.
    Das Haus, von seinem
ursprünglichen Standort durch parapsychische Kraftströme gelöst, stand mitten
auf den Schienen, genau in Fahrtrichtung der Lok, die wie ein dampfendes
eisernes Ungeheuer darauf zuraste!
     
    ●
     
    Im Gasthaus von James, the
Irish wurde an diesem Abend auch nach Klaus Thorwald gefragt.
    Man vermißte ihn.
    Er gehörte, seitdem er das Haus
auf den Klippen erworben hatte, praktisch schon zu dieser Gemeinschaft.
    Auch daß er in den Tagen, da man
ihn hier im Lokal gesehen hatte, der hübschen Wirtstochter schöne Augen machte,
war den meisten nicht entgangen.
    Ebenso wie die Tatsache, daß
Sioban Coutrey dem Werben des jungen Deutschen nicht gleichgültig
gegenüberstand.
    »Vielleicht«, sagte einer der
Stammgäste, »ist das auch der Grund, weshalb du heute abend so oft nach draußen
läufst. Hältst wohl Ausschau nach ihm, wie? Will er noch kommen, hat er Lust
auf Irish Stew?«
    Das war gewiß nicht der Grund.
Sioban lächelte nur leicht und ließ sich ihre Sorgen um Thorwald nicht
anmerken. Über die wirklichen Verhältnisse und Ereignisse des gestrigen Tages
wußte kein Außenstehender etwas. Und sie wollte auch nicht

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