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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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silberne Feder aus dem Hals gezogen. Unter Umständen hatten die Söhne gespürt, was mit dem Vater geschehen war, und sich dementsprechend verhalten.
    Ich leuchtete in jeden Sarg. Alle waren leer.
    Noch hatten wir keine Nacht, sondern Tag. Wo also hielten sich die Vampire auf, zum Henker?
    Wenn sie sich nicht innerhalb des Schlosses befanden, mußten sie sich auf der Insel befinden und dort ihre Verstecke suchen. Etwas kroch kalt über meinen Rücken.
    Ich dachte an Ruth Thompson und Father Ignatius. Wenn die den Untoten gegenüberstanden, konnte es böse für sie ausgehen. Zwar besaß Ruth ein Gewehr, aber die Waffe würde ihr kaum gegen die Blutsauger helfen.
    Suko hatte bisher nichts von den Särgen gesehen. Er suchte in anderen Verliesen herum.
    Ich rief ihn herbei und ließ, als er gekommen war, mein Lampenlicht über die leeren Totenkisten schwenken.
    »Leer, verdammt.«
    »Und was bedeutet das?« fragte ich.
    »Daß sie schon unterwegs sind. Und das verdammt früh. Wir hatten erst bei Beginn der Dunkelheit mit ihnen gerechnet.«
    »Okay, wir haben hier nichts mehr zu suchen.« Ich wollte gehen, doch Suko streckte seinen Arm aus und hielt mich auf. »Was ist, wenn sie nun noch in der Burg sind?«
    »Hier unten?« Meine Stimme klang sehr skeptisch.
    »Das braucht ja nicht zu sein. Es gibt schließlich noch andere Verstecke.«
    Da hatte der gute Suko gar nicht mal so unrecht. Die sieben Vampire brauchten das Schloß nicht unbedingt verlassen zu haben. Bei seiner Größe bot es zahlreiche Verstecke, auch für diese Personenzahl.
    »Durchsuchen wir eben das verdammte Gemäuer.« Ich zog den Kopf ein und drängte mich an meinem Freund vorbei auf den Ausgang dieser unheimlichen Schlaf stätte zu.
    In meinem Nacken kribbelte es. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, aber da war nichts zu machen, die weißen Vampire hatten es geschafft, uns zu überlisten. Wie schön wäre es gewesen, sie hier unten zu finden und dann…
    Ich blieb stehen, denn ein für mich nicht einzuordnendes Geräusch war an meine Ohren gedrungen.
    Es war über mir erklungen, vielleicht am Ende der Treppe, wo die Finsternis lauerte.
    Auch Suko war aufmerksam geworden. Ich vernahm seine Stimme dicht an meinem Ohr. »Da stimmt was nicht.«
    »Genau.«
    Auf Zehenspitzen gingen wir weiter. Das Verlies hatten wir verlassen. Jetzt standen wir vor der Treppe und bewegten gleichzeitig und, ohne uns abgesprochen zu haben, die Arme nach vorn.
    Die gelben Lichtstrahlen stachen über die Stufen, führten schräg in die Höhe, durchdrangen den Staub und trafen zielsicher auf ein weißes Gesicht.
    Beide erschraken wir, obwohl wir damit gerechnet hatten. Es war zu schrecklich. Der Vampir lauerte am Ende der Treppe, und wir sahen ihn zum ersten Mal in all seiner Scheußlichkeit.
    Das Gesicht wirkte wie mit Kreide eingerieben. Blutunterlaufen waren die Augen, ebenso der Mund, aus dem zwei spitze Zähne stachen, die auch Blutreste zeigten.
    Ein schlimmes Bild, und ich schluckte.
    Der Vampir war gefährlich genug. Wesentlich gefährlicher aber war das, worauf er sich stützte. Ein rundes Holzrad, über dessen oberen Rand nur der weiße Kopf schaute.
    Das Holzrad zeigte uns seine Innenseite. Und sie war mit armlangen, rostigen Stahlnägeln gespickt, so daß sie wie das Ruhekissen eines Fakirs wirkte.
    Der Vampir lachte schaurig und schleuderte einen Herzschlag später das verdammte Rad auf uns zu…
    ***
    Father Ignatius und Ruth Thompson hatten den beiden Geisterjägern so lange nachgeschaut, bis sie nicht mehr zu sehen waren.
    Ruth schüttelte sich, während sie ihr Gewehr fest umklammert hielt.
    »Was haben Sie?« fragte der Pater.
    Die Frau hob die Schultern. »Ich drücke ihnen fest die Daumen und hoffe, daß sie es schaffen.«
    »Da können wir nur beten.«
    »Glauben Sie denn, daß sie es schaffen?«
    Pater Ignatius lächelte. »Wissen Sie, mein Kind, ich habe John Sinclair kämpfen sehen. Ich kenne ihn lange genug. Er ist ein normaler Mensch, der auch seine Ängste und Sorgen hat. Aber er verstand es im Gegensatz zu zahlreichen anderen Personen, die Furcht vor Dingen zu überwinden, die so schrecklich sind, daß einem manchmal die Worte fehlen, sie zu beschreiben.«
    »Wieso?«
    »Sollten wir diesen Fall mit Gottes Hilfe geschafft haben, werde ich Ihnen vielleicht mehr über John Sinclair und dessen Freund Suko berichten.«
    »Das sind doch keine typischen Polizisten«, flüsterte Ruth.
    »Nein, eigentlich nicht. Sie gehören einer kleinen Sonderabteilung

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