0282 - Zombies stürmen New York
verdrehte die Augen.
»Lassen Sie mal, John. Fliegen Sie nach New York. Sie haben ja Bekannte dort. Vielleicht können Sie das FBI einschalten, mir ist das egal, aber tun Sie mir einen Gefallen.«
Ich ahnte schon Schlimmes. »Und welchen?«
»Lassen Sie Suko hier!«
Der Hammer kam nach, das hatte ich mir gedacht. Für einen Moment biß ich die Zähne zusammen. Ich war verdammt wütend, aber ich konnte den Chef auch verstehen. Er rechnete damit, daß Shimada und Xorron gleichzeitig zuschlagen würden. Wenn sie das taten, geschah dies an zwei verschiedenen Stellen auf unserem Globus, und beide waren verdammt weit voneinander getrennt.
»Ich glaube auch, daß es besser sein wird, wenn ich in London bleibe«, stand Suko dem Superintendent bei. Er ging auch näher auf seine Behauptung ein. »Ich möchte gern bei Shao bleiben. Sie hat Kontakt zur Sonnengöttin gehabt. Es ist doch möglich, daß diese Verbindung wieder hergestellt wird.«
Ich hob die Augenbrauen und dachte nach. Wenn man es so betrachtete, hatte Suko eigentlich nicht unrecht. Natürlich konnte sich auch Shimada an Shao heranmachen. Andererseits wollte er auch Xorron stellen, und das sagte ich.
Sir James hielt ein Gegenargument parat. »Denken Sie an Logan Costello. Sie haben mir selbst gesagt, daß er sich in New York befindet. Er wird Sie zu Xorron führen.«
»Und zu Shimada?«
»Das ist die Frage.«
Der Superintendent war nicht zu überzeugen. Selten hatte er sich so gesträubt, und ich konnte da auch nichts machen. Er ließ meine Einwände nicht gelten.
»Möglicherweise hat er es überhaupt nicht bis New York geschafft«, sagte Suko. »Vielleicht treffen sie schon zusammen.«
»Man könnte sich mit dem FBI in Verbindung setzen«, schlug Suko vor.
»Das wäre nicht schlecht.«
Wir diskutierten noch einige Minuten. Sir James blieb bei seiner Meinung. Suko war ebenso Shimadas Gegner wie ich, und der Superintendent glaubte daran, daß dieser japanische Dämon auch meinen Freund unter Kontrolle halten wollte.
Ich stimmte schweren Herzens zu.
»Wenn es mir gelingt, ihn durch meine Anwesenheit an London zu binden, ist doch viel gewonnen«, erklärte mein Freund.
»Meinetwegen.«
»Wann wollen Sie fliegen?« wandte sich der Superintendent an mich.
»Wenn es geht, sofort. Und möglichst nicht mit einer Linienmaschine, sondern mit einem Düsenjäger der Air Force.«
»Das kriegen wir hin.«
Wenn unser Chef so etwas sagt, konnten wir uns fest darauf verlassen.
Er wollte schon anrufen, als das Telefon summte. Es war der interne Hausapparat.
Sir James hob ab und hörte zu. Was man ihm durchgab, hörten wir nicht, erkannten jedoch an seiner Reaktion, daß es keine sehr gute Nachricht war, denn er kaute auf der Unterlippe, bei ihm ein Zeichen großer Nervosität.
Suko hob die Schultern. Ich tat es ihm nach, und als Sir James auflegte, hatte sich auf seiner Stirn ein Faltenmuster gebildet.
»Was ist denn geschehen, Sir?« fragte ich.
Er strich über sein Gesicht. »Sie haben doch vorhin jemand unten in den Untersuchungszellen abgeliefert, oder irre ich mich da?«
»Nein, Sir, Sie irren sich nicht.«
Suko hatte geantwortet. An ihn wandte sich der Superintendent auch.
»Dieser Mann ist tot.«
Wir erschraken beide und wurden bleich wie Leinwände. »Wie ist das möglich?«
»Er muß furchtbar gelitten haben. Die Männer berichteten, daß sie noch nie solche Schreie gehört hätten. Als sie ihn fanden, da sahen sie keinen Menschen mehr, sondern…«
»Einen blauen Klumpen«, fiel ich Sir James ins Wort.
»Genau, John.«
Ich schluckte. Shimada hatte wieder zugeschlagen. Und Sir James fragte: »Es ist wohl wirklich besser, wenn jemand von Ihnen hier in London bleibt.«
Dagegen sagte ich nichts.
***
Wer mit dem Schiff nach New York kommt, verläßt den Atlantischen Ozean, um in die Lower Bay einzulaufen, wobei er rechterhand schon die Westspitze von Coney Island passierte. Die beiden Stadtteile Staten Island und Brooklyn erschienen zu beiden Seiten des Schiffes, und vor dem Bug tauchte die Verrazano Narrows Bridge auf. Sie verbindet die Stadtteile miteinander.
Wer die Brücke dann hinter sich gelassen hat, gerät in die Upper Bay und kann bereits die Freiheitsstatue sehen, das Tor nach Manhattan, und er schaut hinein in die Mündung des Hudson River, an dessen Ufern sich auch der New Yorker Hafen befindet.
Linkerhand liegt Jersey City, auf der rechten Seite Manhattan. Der Fluß ist die Grenze zwischen den beiden Stadtteilen.
In
Weitere Kostenlose Bücher