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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner hatten seiner Ansicht nach ihren Untergang nicht verhindert, sondern lediglich aufgeschoben.
    Der MdI ließ sich auf seine Pneumoliege zurücksinken. Wenn Broysen noch am Leben war und von den Terranern verhört wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten terranischen Wachschiffe in diesem Raumsektor erscheinen würden.
    Miras-Etrin glaubte jedoch nicht daran, daß Broysen überlebt hatte. Der Raumschiffskommandant war wahrscheinlich umsonst gestorben. Ob er das Band gehört oder bereits vorher den Tod gefunden hatte? Miras-Etrin schaltete den Interkom ein.
    „Wir verlassen diesen Raumsektor", ordnete er an. „Gehen Sie auf volle Beschleunigung, Kommandant."
    „Wie Sie befehlen, Maghan", antwortete Broysens Stellvertreter unterwürfig.
    Miras-Etrin lächelte verächtlich und unterbrach die Verbindung.
    Er freute sich bereits auf den Bericht den er Faktor Iübermitteln würde. Faktor Iwürde ihn beschuldigen und behaupten, daß er versagt hatte. Außerdem würde der geheimnisvolle Chef der MdI Miras-Etrin die Frage stellen, ob er es für richtig erachtet hatte, Broysen anstelle des ausgewählten Duplos zu schicken.
    Miras-Etrin scheute keine Auseinandersetzung mit Faktor I. Er wußte genau, daß er im Kampf gegen die Terraner gebraucht wurde. Seine Blicke wanderten durch die Kabine und blieben am dreidimensionalen Logikspiel hängen. Er glaubte Broysen dort stehen zu sehen, der sich langsam aufrichtete und mit gelassener Stimme sagte: „Jetzt haben Sie verloren, Maghan!"
     
    *
     
    Das Quietschen der ausgeleierten Gleitrollen ließ Aboyer aufschrecken. Matten-Willy kam ins Flaschenzimmer gerollt. Er steuerte den Sessel mit drei Tentakeln geschickt in die Mitte des Zimmers. Aboyer fragte sich, wie das Quallenwesen es geschafft hatte, ihn schließlich doch noch zu überreden.
    „Hallo ... Al!" brummelte Willy mühsam. „Sie hätten keinen ...
    Whisky auf mich schütten dürfen" Aboyer grinste. „Sie haben darauf bestanden", erinnerte er Willy. „Ich mußte zwei Flaschen opfern."
    „Seitdem ist mir warm", sagte das Plasmawesen. „Zum erstenmal in meinem Leben friere ich nicht, Al."
    Im Arbeitszimmer summte das Visiphon.
    „Sehen Sie nach, wer das ist", forderte Aboyer das Quallenwesen auf.
    Willy setzte den Sessel in Bewegung. Nach ein paar Minuten kam er wieder zurück.
    „Es war die Polizei", berichtete er.
    „Sie wollten wissen, was mit dem Gleiter geschehen ist, den Sie ... sich ausgeliehen haben."
    Aboyer kratzte sein unrasiertes Kinn und blickte Willy durchdringend an.
    „Was haben Sie den Beamten gesagt?" erkundigte sich Aboyer.
    „Die Wahrheit", verkündete Willy.
    Aboyer stand auf und trat ans Fenster. Der Gleiter stand vor dem Haus. Drei seiner Landestützen waren eingeknickt. Außerdem befanden sich an seiner Unterseite einige größere Beulen. Aboyer schüttelte den Kopf und kehrte zu seiner Pneumoliege zurück.
    „Al!" sagte Willy.
    „Hm?" machte Aboyer mühsam.
    „Darf ich noch ein bißchen Whisky auf mich gießen? Ich glaube, ich beginne schon wieder zu frieren."
    Aboyer war bereits eingeschlafen. Willy fuhr ein Stielauge aus und starrte entzückt auf die Flaschenwände. Aboyer war sehr erschöpft und würde nicht so schnell wieder aufwachen.
    Freunde, überlegte Willy, sollten teilen, was sie besaßen.
    Und er und Al waren doch Freunde!
    „Es war ein Fehler, daß ich gesteuert habe", sagte Willy. „Aber es hat mir Spaß gemacht."
    „Natürlich", sagte Aboyer. Seine Stimme war kaum noch hörbar, so schläfrig war er schon.
     
    ENDE

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