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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betätigten. Er spürte, daß seine Handflächen feucht wurden. Als er sich vorbeugte und den Zünder hochhob vereinigten sich die Waffenteile zu einem Ganzen. Broysen lächelte. Er sah, wie sich das blaue Energiefeld bildete, das die Waffe bis zu ihrer Explosion an ihrem Platz halten sollte.
    In diesem Augenblick brachten die terranischen Kameramänner eine Großaufnahme der Bombe. Als das blaue Fesselfeld aufleuchtete, zuckte Broysen zusammen. Seine rechte Hand glitt über den Schalter, den er bewegen mußte, um die Katastrophe auszulösen.
     
    *
     
    Es war 9:02. Die Moskito-Jet raste an TV-3-Sol vorüber und näherte sich mit hoher Geschwindigkeit dem nächsten Satelliten.
    Atlan schaltete die Steuer-Automatik ein, die die Maschine in der Umlaufbahn halten würde. Er zog seinen Impulsstrahler und machte ihn schußbereit. Als er sich zurücklehnte und Tschubai einen Blick zuwarf, erschien TV-4-Sol auf dem Bildschirm.
    „Fertig, Ras?" stieß Atlan hervor.
    „Bereit, Sir!" Der Teleporter kauerte in voller Konzentration in seinem Sitz und streckte Atlan eine Hand entgegen. Atlan umklammerte sie und fühlte im gleichen Augenblick den für einen Teleportersprung charakteristischen Schmerz der Entstofflichung.
    Sie materialisierten drei Meter von einem unbekannten Mann entfernt der am Boden des TV-Satelliten saß und auf einen kleinen Kontrollbildschirm starrte. Der Fremde hatte irgendein Schaltgerät in den Händen. Es sah aus, als wollte er es in diesem Augenblick benutzen. Atlan feuerte. Der Logiksektor seines Gehirns er faßte im Bruchteil einer Sekunde, was in der TV-Station vor sich ging.
    Wahrscheinlich starb der Tefroder mit der Überzeugung, die dritte Fragmentwaffe ausgelöst zu haben denn es blieb ihm keine Zeit, die Wahrheit zu begreifen. Er sank vornüber. Der Zünder polterte zu Boden. Mit einem Sprung war Atlan neben dem Toten und stieß den Zünder zur Seite. Ein Blick auf den Bildschirm zeigte ihm einen Teil der Solar Hall. Dann wechselte das Bild und die Fragmentwaffe wurde sichtbar.
    „Ein Tefroder, Sir", drang Tschubais Stimme in Atlans Gedanken.
    „In wenigen Augenblicken wird in der Solar Hall eine Panik ausbrechen", sagte Atlan. „Ras, trauen Sie sich einen Direktsprung in das Konferenzgebäude zu? Sie können es hier auf dem Bildschirm sehen."
    „Ich werde es versuchen", sagte Tschubai.
    Er wartete nicht, bis Atlan ihm weitere Anweisungen gab, sondern entmaterialisierte. Atlan blieb mit dem toten Tefroder allein zurück. Behutsam zog er den Fremden in die Höhe und lehnte ihn mit dem Rücken wieder gegen die Maschine. Hastig tastete er die Brust des Erschossenen ab. Der Zellaktivator, den er zu finden gehofft hatte, war nicht vorhanden. Das bedeutete, daß er keinen MdI vor sich hatte.
    Die MdI hatten es also für richtiger gehalten, einen ihrer Untergebenen zu schicken. Das konnte nur bedeuten, daß der Attentäter durch die Fragmentwaffe ebenfalls gefährdet war.
    Allmählich begriff Atlan, welche Katastrophe durch viel Glück in letzter Sekunde hatte verhindert werden können.
    Das Gesicht des Tefroders drückte Intelligenz und Entschlossenheit aus. Wahrscheinlich hatten die MdI einen ihrer zuverlässigsten Diener geschickt. Atlan richtete sich auf und blickte auf den Bildschirm. Er sah Perry Rhodan abwartend auf dem Rednerpodium stehen. Ras Tschubai stand neben ihm und schien ihm etwas zuzuflüstern.
    „Es ist nicht dein Verdienst, Barbar", flüsterte Atlan. „Nein, es ist nicht dein Verdienst, daß du dort stehst und am Leben bist."
     
    *
     
    Beinahe beschwörend wies Rhodan mit beiden Händen auf die Bombe, als könnte er sie allein dadurch unschädlich machen.
    Rhodan empfand keine Furcht, aber das Bewußtsein, einen unverzeihlichen Fehler begangen zu haben, hatte ihn erstarren lassen. Er war davon überzeugt, daß sich das Ende durch nichts mehr abwenden ließ. Die eigenartige Lähmung schien alle Konferenzteilnehmer und Mitglieder der Sicherheitsgarde ebenfalls ergriffen zu haben. Sie starrten auf den ovalen Metallkörper inmitten des blauschimmernden Fesselfeldes und bewegten sich nicht. Sogar die Schmerzensschreie der 32 Unglücklichen, die die Fragmentwaffe ungewollt ins Innere des Gebäudes gebracht hatten, waren verstummt.
    Es schien, als warte alles auf den Augenblick der Explosion.
    Neben Rhodan entstand eine Bewegung. Aus den Augenwinkeln nahm Rhodan Ras Tschubai wahr. Die Arme des Großadministrators sanken herab. Ein Ausdruck ungläubigen Erstaunens trat in sein

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