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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegen die MdI ausgehen wird."
    Innerlich war Rhodan nicht so ruhig, wie er sich den Anschein gab. Er wußte, daß er sich auf ein Vabanquespiel eingelassen hatte. Er beobachtete verschiedene Abgeordnete die ruhig an ihren Plätzen saßen. Ob einige von ihnen ahnten, was sich seit ihrer Ankunft ereignet hatte? Rhodan glaubte es nicht. Die seltene Einheit der Kolonialherrscher ließ sie selbstzufrieden werden. Sie ignorierten die Drohungen der MdI und glaubten fest daran, daß ihre Position unerschütterlich war.
    Keiner dieser Männer hatte so lange gelebt wie Perry Rhodan.
    Sie hatten nicht so oft wie er erfahren, wie kurz manchmal Macht andauerte, vor allem wirtschaftliche Macht. Die Kolonisten dachten nur an das Jetzt. Rhodan dagegen hatte sich daran gewöhnt, auf Jahre hinaus zu planen. Darin ähnelte er Atlan und den anderen Zellaktivatorträgern. Eine längere Lebensspanne führt zwangsläufig zu einer Änderung der Lebenseinstellung.
    „Empfangen Sie irgendwelche verdächtigen Gedankenströme, John?" erkundigte sich Rhodan bei Marshall.
    Der Mutant schüttelte den Kopf. „Nein, Sir. Auch von den anderen Kollegen, die sich in der Halle befinden, habe ich bisher keine Warnung erhalten."
    Rhodan hatte alle Mutanten außer dem Teleporter Ras Tschubai in der Solar Hall verteilt. Atlan hatte darauf bestanden, einen Teleporter als Unterstützung zu bekommen.
    Als Rhodan abermals zur Uhr blickte, war es zwei Minuten vor neun. Die letzten Administratoren betraten die Solar Hall und wurden an ihre Plätze geführt. Einige Abgeordnete benutzten ihr Tischsprechgerät, um letzte Informationen auszutauschen.
    Rhodan erinnerte sich an das Gespräch, das er kurz vor seinem Aufbruch in die Solar Hall mit Homer G. Adams geführt hatte. Der Halbmutant hatte Rhodan darüber informiert, daß die Börsen negative Tendenzen aufwiesen. Die Werte der Kolonien waren im Steigen begriffen, während die von der Regierung gesteuerten Konzerne schwere Verluste erlitten. Die General-Cosmic-Company begann zu schwanken. Adams hatte Mühe, die Situation einigermaßen zu stabilisieren.
    Das alles bedeutete, daß man Rhodan wenig Chancen einräumte, die Konferenz ohne Niederlage zu überstehen. In Presse- und Fernsehinterviews hatten die Gesandten der Kolonien keinen Zweifel daran gelassen, wie sie handeln würden, wenn Rhodan auf seinen Plänen bestand.
    Nur wenige Konferenzteilnehmer erwähnten Kompromißmöglichkeiten.
    „Neun Uhr, Sir", sagte John Marshall. „Die Konferenz beginnt."
    Rhodan erhob sich. Es war nicht die erste Konferenz, an der er teilnahm, aber selten war er innerlich so bewegt gewesen. Plötzlich erkannte er, daß er sich bereits mit seinem Rücktritt abgefunden hatte. Er war ohne Illusionen in die Solar Hall gekommen.
    „Perry Rhodan, der Großadministrator des Solaren Imperiums spricht zu den Völkern der Galaxis!" verkündete der Lautsprecher.
    Augenblicklich wurde es still. Es gab keinen Beifall, aber daran, daß alle Konferenzteilnehmer zu ihm herübersahen, erkannte Rhodan, welches Interesse man seiner Eröffnungsrede entgegenbrachte. Jedermann wußte, daß Rhodan in dieser Rede bereits die Richtlinien verkünden würde, nach denen er in Zukunft verfahren wollte.
    Als Rhodan die Schwebeloge verließ, wurde er von zwei Agenten der Solaren Abwehr in die Mitte genommen. Die beiden Männer eskortierten ihn zum Rednerpodium. Rhodan besaß kein Manuskript und keine Unterlagen. Was er zu sagen hatte, wußte er auswendig, denn er hatte sich in den letzten Tagen kaum mit etwas anderem beschäftigt.
    Rhodan betrat das Rednerpodium. Seinem Gesichtsausdruck konnte keiner der Anwesenden entnehmen, was er in diesem Augenblick dachte. Auch keiner der Milliarden Fernsehzuschauer, die Rhodans Gesicht jetzt in Großaufnahme sahen, ahnten, was in diesem Mann vorging, der seit Jahrhunderten die Geschicke des Imperiums leitete und nun gestürzt werden sollte.
    In diesem Augenblick sprang Fürstin Marek, die in der zwölften Reihe auf der rechten Seite saß, schreiend von ihrem Platz auf.
    Rhodan zuckte zusammen. Er sah wie die Administratorin beide Hände gegen ihren Bauch preßte. Ein kleiner schimmernder Gegenstand löste sich aus dem Körper der Fürstin und schwebte in die Mitte der Halle. Neue Schmerzensschreie klangen auf.
    Bestürzt sah Rhodan, wie sich einige Abgeordnete am Boden wälzten. Auch aus ihren Körpern kamen Metallfragmente hervor.
    Die Konferenzteilnehmer, die nicht von den Anfällen betroffen wurden, saßen starr

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