0287 - Die Halle der Unbesiegbaren
gebracht werden sollten, würde er alles versuchen, um die beiden Menschen daran zu hindern. Für einen einflußreichen Neunvater war es leicht, eine Begründung dafür zu finden, warum er die Fremden aufgehalten - und dabei getötet hatte.
Der USO-Chef lächelte grimmig.
So weit würde man es natürlich nicht kommen lassen. Er - und Ras - kannten ganz sicher einige Tricks mehr als sämtliche Neunväter zusammen.
Aber bislang war keiner der drei Duplos aufgetaucht. Die Posten ließen sie ungehindert passieren, nachdem die Offiziere kurz berichtet hatten, daß sie im Auftrage von Grek-1 handelten. Es wurde nur einmal kritisch, als ein ranghöherer Offizier ihnen den Weg vertrat.
Einer der beiden Begleiter erstattete Meldung.
Der Maahk mit den Rangsymbolen eines Majors - verglichen mit terranischen Maßstäben - sah Atlan und Tschubai durchdringend an.
„Sie sind der Arkonide, nicht wahr?" wandte er sich an Atlan.
„Das stimmt. Bitte, lassen Sie uns durch. Wir haben es eilig!"
Der Major betrachtete seine beiden Offiziere.
„Ihr wißt, daß ihr meine Befehle befolgen müßt." Er wandte sich dem Lordadmiral zu: eine reine Höflichkeitsgeste, denn ein Maahk verfügte über einen Blickwinkel von 360 Grad. „Ich bin Grek-14, Geheimdienst, und ich habe mich viel mit terranischen und arkonidischen Geheimdienstmethoden beschäftigt."
„Jawohl, Grek-14!" antworteten die beiden Offiziere.
Die Augen des maahkschen Geheimdienstoffiziers funkelten, und es war Atlan, als sähe er darin so etwas wie Ironie.
„Gut!" sagte er wieder zu den Offizieren. „Dann nehmt die beiden Terraner und bringt sie zu ihrem Raumschiff zurück!"
Atlans Augen wurden feucht. Er sah aus den Augenwinkeln, wie Ras Tschubais Hand sich auf den Kolben seiner Schockwaffe senkte. Abwehrend schüttelte er den Kopf.
„Vielen Dank, Sir!" sagte Grek-14.
Die Begleitoffiziere zogen plötzlich ihre Strahlwaffen und richteten sie auf den Geheimdienstoffizier.
„Gehen Sie aus dem Weg. Sonst müssen wir schießen!"
„Wer hat euch das befohlen?" fragte Grek-14.
„Grek-1!"
„Das glaube ich nicht." Grek-14 trat zur Seite, so daß Tschubai und Atlan in der Schußlinie standen. „Ich glaube vielmehr, der Arkonide hat es euch befohlen, und er hat einen arkonidischen Psychostrahler dazu benutzt ...!"
Gleichzeitig zogen Tschubai und Atlan ihre Schockwaffen.
„Aber nicht doch!" flüsterte Grek-14. „Ihr dürft nicht glauben, ein maahkscher Geheimdienstoffizier wäre dumm. Ihr wollt zu Grek-1.
Was sollte ich dagegen haben?"
„Vielleicht wollen wir ihn töten ...?" fragte der Lordadmiral lauernd.
„Das hätte wenig Sinn; folglich wäre es logisch falsch. Ihr riskiertet damit gerade den Krieg zwischen unseren Rassen, den ihr selbst nicht wollt."
„Das stimmt!" gab Atlan zu. „Also, wenn Sie nichts dagegen haben, daß wir Grek-1 besuchen, warum halten Sie uns dann auf?"
„Um die Wahrheit herauszubekommen, Sir. Nun weiß ich sie. Es befriedigt mich, daß ich auf Ihren ausgezeichneten Trick nicht hereingefallen bin. - Sie können zu Grek-1 gehen. Er ist auf Ihren Besuch vorbereitet."
„Aber wieso ...?" begann Tschubai.
„Grek-1 hat alles, was wir miteinander sprachen, über meinen Telekom angehört, Sir. Er rechnete von Anfang an mit Ihrem Besuch."
Nachdenklich folgten Atlan und Ras dem Geheimdienstoffizier.
Die beiden anderen Begleiter schritten wie aufgezogene Puppen nebenher.
Der Arkonide gestand sich ein, daß diese Runde an den Chef der Neunväter gegangen war.
*
Sie saßen dem alten Maahk gegenüber.
Grek-1 betrachtete seine nächtlichen Besucher aufmerksam. Die beiden hypnotisierten Offiziere waren in einen separaten Raum gesperrt worden. Grek-14 allerdings hatte bleiben dürfen.
„Wir haben Sie bisher unterschätzt, glaube ich", sagte Atlan höflich. „Ich muß Ihnen mein Kompliment machen: Soviel Voraussicht hätte ich nicht erwartet."
Grek Ibewegte den Oberkörper in einer Art Verbeugung.
„Sie wissen viel über uns Maahks Sir, aber nicht alles. Das mag daran liegen, daß Ihre Informationen zum größten Teil noch aus der Zeit des großen Krieges zwischen dem arkonidischen Imperium und uns stammen. Inzwischen hat sich einiges geändert.
Der Chef der Neunväter ist zwar immer noch Politiker und Wissenschaftler, aber er ist jetzt zugleich ein Mitarbeiter des Geheimdienstes. Selbstverständlich habe ich eine gründliche Geheimdienstschulung hinter mir.
Das ließ mich Ihren Plan durchschauen, Arkonide.
Ich
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