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0287 - Die Halle der Unbesiegbaren

Titel: 0287 - Die Halle der Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Rhodan schritt zielsicher aus. Er winkte die vier Kampfroboter zur Seite, die ihn begleiten wollten.
    Er legte wenig Wert auf eine Bewachung.
    Seiner Überzeugung nach schützte so etwas ohnehin nicht auf die Dauer, wenn ein Herrscher seinen Leuten verhaßt war. Und er brauchte in dieser Beziehung keine Sorgen zu haben - ganz gewiß nicht bei seinen Soldaten, die ihn teilweise fast wie einen Abgott verehrten.
    Mit Lift und Rohrbahn fuhren Rhodan und Hong in das Gästequartier des Flottenstützpunktes. Hier war Mory, Perrys Gattin, untergebracht.
    Hong Kao verabschiedete sich am Eingang. Der Chefmathematiker der CREST wollte seinem Kollegen im Rechenzentrum Kahalos einen kurzen Abschiedsbesuch abstatten und fuhr deshalb noch rund hundert Kilometer weiter.
    Mory Rhodan-Abro schaltete den Telekom in ihrem Wohnzimmer aus, als ihr Gatte den Raum betrat. Das Gesicht eines Arztes verblaßte auf dem Bildschirm.
    Perry begrüßte sie stumm.
    Nach einigen Minuten löste er sich aus ihrer Umarmung und schob sie ein Stück von sich weg. Mit der Miene des besorgten Ehegatten musterte er ihr Gesicht.
    Mory sah gut aus. Sie wirkte, als hätte sie einen längeren Erholungsurlaub hinter sich und nicht die aufregendsten Monate ihres bisherigen Lebens. Nur die roten Flecken auf den Wangen deuteten außer ihrer Figur auf ihren Zustand hin.
    „Noch zwei Monate und fünf Tage", flüsterte sie. „Doktor Irjunow hat es noch einmal nachgerechnet. Wirst du bis dahin wieder zurück sein, Perry?"
    Er küßte sie erneut.
    „Was wird es denn?" versuchte er abzulenken.
    „Ein Pärchen, wenn du nichts dagegen hast."
    Sie preßte die Finger in den Stoff seiner Uniform.
    „Versprich mir, daß du bis dahin wieder zurück bist, Perry!"
    „Wie könnte ich das?" fragte er mit gerunzelter Stirn. „Du weißt ..."
    Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen.
    „Still, Perry! Du bist der Großadministrator. Du hast die Macht, den Zeitpunkt deiner Rückkehr zu bestimmen. Oder - noch besser - einfach hier zu bleiben!"
    Rhodans Gesicht wurde starr. Aber nur für einen Augenblick.
    Dann lächelte er verstehend, zog Mory zu der Sesselgruppe neben der Fiktivwand und drückte sie in eine der breiten Sitzgelegenheiten.
    „Hör zu, Mory", sagte er ernst. „Wir wollen es so halten wie bisher. Ich bin nichts weiter als der erste Diener der Menschheit und nicht ein selbstgefälliger Herrscher, dem das eigene Wohl und das seiner Familie über alles geht. Bisher waren wir uns in dieser Hinsicht immer einig. Wir wollen es auch bleiben."
    Ihre Augen weiteten sich, dann senkte sie errötend den Kopf.
    „Verzeih, Perry. Ich ..."
    Er ergriff ihre Hand.
    „Kein Wort mehr darüber. Ich weiß, wie einer Frau zumute ist, die in zwei Monaten ein Kind erwartet - oder auch zwei", fügte er hinzu. „Es sind uralte Instinkte, die sich in solchen Zeiten regen.
    Wir sollten sie keineswegs verdrängen, aber die Entscheidung stets dem Verstand überlassen."
    Er lachte leise.
    „Außerdem geht es zwei Dritteln der verheirateten Männer an Bord meines Flaggschiffes nicht anders. Überall wachsen neue Terraner heran!"
    „Jetzt wirst du wieder ironisch!" sagte Mory vorwurfsvoll. Aber sie lächelte dabei, und Perry erkannte, daß die Krise überwunden war.
    Eifrig und glücklich ließ er eine Flasche Wein aus dem Getränkeautomaten kommen und schenkte seiner Frau und sich ein.
    Sie stießen an.
    Perry Rhodan trank nur einen winzigen Schluck, wichtig war ihm allein die symbolhafte Bedeutung der Handlung.
    „Auf einen guten Verlauf, Mory!"
    „Auf deine gesunde Heimkehr, Perry!"
    Morys Hand suchte unter der Tischplatte das Steuergerät für die Stereomusikanlage.
    Aus verborgenen Lautsprechern drangen die gewaltigen Klänge der Schicksalssinfonie ...
     
    *
     
    Es erschien unglaublich, daß ein Raumschiff von zweieinhalb Kilometern Durchmesser lautlos in einem Antigravschacht nach oben schwebte.
    Und doch war es so.
    Antischwerkraftprojektoren hatten den Giganten gewichtslos gemacht. Danach genügte ein einziger Abstoßimpuls, um die Massenträgheit zu überwinden. Einmal in der Aufwärtsbewegung, bedurfte es keiner zusätzlichen Energie mehr, die relativ unbedeutenden tausend Meter bis zur Oberfläche zurückzulegen.
    Oben angekommen, glitt die CREST III im Freiluft-Antigrav noch so hoch, daß sich die Bodenöffnung von mehr als drei Kilometern Durchmesser hinter ihr schließen konnte und ihre Landeteller festen Untergrund vorfanden, als sie im gedrosselten

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