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0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Angriff…
    ***
    »Sie dürfen hier nicht parken«, behauptete der größere der beiden Highway-Polizisten. »Sie behindern den Verkehr. Das kostet zehn Dollar.«
    Manuela Ford schnappte nach Luft. Bill Fleming blieb unbeeindruckt.
    Er als Amerikaner kannte seine Pappenheimer. »Machen Sie das mit meinen Anwälten aus«, sagte er knapp. »Hier, meine Karte.« Er drückte dem Cop eine Visitenkarte in die Hand, auf der als Anschrift sein Lehrbüro an der Harvard-University ausgedruckt war. »Sie finden mich in zwei Tagen wieder dort. – Sie haben nicht zufällig Funk im Wagen?«
    »Haben wir«, sagte der Cop verblüfft, ohne die Karte näher zu betrachten.
    Sein Kollege ließ sich von Bills forschem Auftreten weniger beeindrucken.
    »Lenken Sie nicht ab, Mister. Ihre Fahrlizenz möchte ich sehen, aber ganz schnell.«
    Bill hockte sich auf den Kofferraumdeckel des Buick. »So, möchten Sie. Bitte.« Er händigte dem Beamten ein schmales Lederetui aus. »Aber das Ding kriege ich unverzüglich wieder, okay? Zwischendurch dürfen Sie sich mal Gedanken über das Wrack dort draußen machen. Sie können mir den Gefallen tun und über Ihren Funkapparat einen Experten anfordern, der in der Lage ist, eine Altersbestimmung zu machen. Mit dem Schrotthaufen stimmt etwas nicht. Der sieht aus wie künstlich gealtert.«
    »Moment mal«, sagte der Cop. »Der Wagen lag doch vor einer Stunde noch nicht da…« Er warf einen Blick auf Bills Führerschein und gab ihn dann zurück. »Wie kommt der Wagen dorthin? Mister, haben Sie etwas damit zu tun?«
    »Klar«, sagte Bill. »Ich habe ihn auf dem dicken Daumen balanciert und da drüben hingeschmissen. War kinderleicht. Ich bat Sie, einen Experten für eine Kohlenstoff-Isotop-14-Bestimmung anzufordern, Officer. Muß man denn hier alles selber machen?«
    Sein sicheres Auftreten irritierte die Beamten.
    In der Ferne dröhnten Motoren. Zwei Trucks, riesige Sattelschlepper, näherten sich mit beträchtlichem Tempo. Bill Fleming grinste. Die beiden Schwertransporter, die nebeinander fuhren und die gesamte Breite des Highway einnahmen, wurden merklich langsamer, als sie den Polizeiwagen entdeckten. Der Truck auf der Überholspur fiel plötzlich zurück.
    »He, Phil«, rief der größere der beiden Polizisten. »Die Jungs sind nicht astrein. Die nehmen wir uns mal vor!« Er trat auf die Fahrbahn hinaus und winkte heftig, um die Trucks zum Anhalten zu bewegen. In der Tat bremsten sie ab.
    »Was ist mit der Anforderung?« erkundigte sich Bill in ungehaltenem Tonfall.
    »Wir haben zu tun«, wurde ihm geantwortet. »Das sehen Sie doch wohl. Mister.«
    »Dann können wir ja weiterfahren«, stellte Bill trocken fest und winkte Manuela zu, einzusteigen. Augenblicke später rollte er los, ohne sich noch einmal umzublicken. Die beiden Cops kümmerten sich nicht um ihn. Sie hatten zwei neue Opfer gefunden, die beiden Trucks, die die Geschwindigkeitsbegrenzung von 55 Meilen pro Stunde erheblich überschritten haben mußten, dem Tempo nach, mit dem sie zunächst herangerollt waren. Da war jetzt wahrscheinlich einiges gefällig.
    »Am nächsten Truck Stop telefonieren wir und leiten die entsprechenden Dinge in die Wege«, sagte Bill.
    »Was ist, wenn die Polizisten sich um den Wagen kümmern?«
    »Die kochen auch nur mitWasser. Erst mal müssen sie den County Sheriff informieren, der kommt her, sieht sich die Sache an und trifft seine Entscheidung. Aber bis dahin kann schon eine Menge passiert sein.« Er gab Gas und überschritt die zulässige Höchstgeschwindigkeit ebenfalls erheblich. Die Polizisten wußte er ja beschäftigt.
    Erst kurz vor Dalhart tauchte ein Truck Stop auf. Bill jagte den Buick über den großen Platz, vorbei an den riesigen geparkten Gespannen, vorbei an der groß ausgebauten Tankstelle bis zum Motel-Restaurant.
    Dort stoppte er ab.
    »Ich bin in einer halben Stunde wieder hier«, sagte er. »Hoffentlich.«
    »Ich werde ein wenig durch den Shop schlendern«, verkündete Manuela und stieg ebenfalls aus.
    Bill betrat das Restaurant, sah auf den ersten Blick die aufgereihten Telefonzellen und entdeckte eine freie Kabine.
    Dann telefonierte er.
    Ferngespräch. Transatlantik via Satellit nach Europa, Frankreich. Die Verbindung ließ auf sich warten. Bill faßte sich in Geduld. Ein Trucker hämmerte gegen die Türverglasung. »Wie lange dauert das denn noch?«
    Bill besaß genug Kleingeld. Es dauerte über zehn Minuten, bis endlich das europäische Verbindungs-Knacken kam.
    »Château Montagne,

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