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0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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reichte aus, das Zeitfeld wieder stabil werden zu lassen. Der Mercedes kam genau dort an, wo Churk ihn hatte haben wollen.
    An einem anderen Ort, einem anderen Kontinent, in einer anderen Zeit.
    Vergangenheit.
    Ohne Möglichkeit zur Rückkehr.
    Das Zeitfeld erlosch, als Churk sich zurückzog. Er stieß einen wilden Triumphschrei aus, der von den Wänden seines höhlenähnlichen Unterschlupfs widerhallte.
    Leonardo löste seine Hände von Churks Schädel. Er grinste zufrieden.
    »Nun fahre mit deinem Experiment so fort, wie du es beabsichtigt hattest«, sagte er. »Doch ich werde in deiner Nähe bleiben und die Geschehnisse mit dir beobachten. Du wirst dich ständig zu meiner Verfügung halten.«
    »Aber warum?« fauchte der Dämon. »Ich habe getan, was du wolltest.«
    »Es mag sein«, sagte Leonardo, »daß auch Zamorra dazugelernt hat. Er ist schlau, niemand weiß das besser als ich. Und es kann sein, daß wir selbst eingreifen müssen, um die Geschehnisse in die von uns gewünschte Richtung zu lenken.«
    In die von dir gewünschte Richtung, verbesserte der Dämon ihn in Gedanken. Leonardos Plan gefiel ihm überhaupt nicht. Er barg zu viele Risiken. Allein hätte Churk sich niemals mit Professor Zamorra angelegt.
    Der Dämonenjäger war zu gefährlich und zu mächtig für einen wie Churk.
    Aber nun zwang ihn Leonardo dazu.
    Dafür haßte der Dämon ihn. Und er überlegte, ob es nicht möglich sein konnte, dieses Joch wieder von den Schultern zu schütteln und den Montagne hereinzulegen.
    Noch war nicht aller Tage Abend…
    ***
    Das grelle, blendende und schmerzende Licht war verschwunden. Trotzdem konnte Zamorra noch nicht wieder sehen. Die Blendung wirkte nach. Seine Augen schmerzten und tränten wie eine überlaufende Talsperre.
    Ein heftiger Ruck ging durch den schweren Wagen, als sei er aus größerer Höhe auf etwas gestürzt. Nicole wurde in den Sicherheitsgurt gepreßt. Zamorra hörte sie stöhnen. Ein lautes Krachen und Bersten wurde hörbar. Dann kippte der Wagen zur Seite. Zamorra sah durch die Frontscheibe, wie sich die Umgebung zu drehen begann!
    Er konnte wieder sehen!
    Im nächsten Moment lag der Mercedes krachend und dröhnend auf dem Dach. Und er rollte weiter, einen Hang hinunter. Zamorra erschrak.
    Dieser Berghang war vorhin nicht dagewesen! Die Straße im Tal lag gerade in einer schmalen Ebene!
    Also mußte durch dieses grelle Lichtfeld eine örtliche Versetzung stattgefunden haben! Sie befanden sich an einem anderen Ort!
    Zamorra handelte instinktiv. Er rechnete mit einem Angriff, sobald der Wagen zum Stillstand kam. Selbst Einfluß auf das ständige Überschlagen konnte er nicht nehmen. Aber seine Hand glitt zum Mikrofon des Transfunk-Gerätes. Er schaltete es ein.
    »Notruf Zamorra! Peilen! Notruf Zamorra! Peilen!« Dann drückte er auf den Knopf für den automatischen Dauerton.
    Daß das Überschlagen sämtliche Antennen abgeknickt hatte, störte ihn nicht. Der Transfunk, auf einer von keiner normalen Anlage abhörbaren Spezialfrequenz arbeitend und in der Hexenküche der Möbius-Forschungslabors entstanden, machte den kompletten Wagen zur Antenne.
    Überall in der Welt, wo die Filialen des Möbius-Konzerns standen, gab es Transfunk-Geräte – die dem Konzern in vielerlei Dingen Informationsvorsprünge gaben, weil dieser Funk absolut sicher und zudem lichtschnell war. Und überall, wo sich ein empfangsbereites T-Gerät befand, mußte jetzt Zamorras Dauerpeilton empfangen werden.
    Der Wagen kam zum Stillstand. Etwas knisterte verdächtig.
    Die verstärkte Druckzelle hatte nicht nur die Überschläge, sondern auch den berstenden Aufprall aus der Höhe ausgehalten. Die Reifen waren allerdings zerstört. Zamorra merkte es an der kratzenden, krachenden Schwerfälligkeit, als er den Wagen wieder in Bewegung setzen wollte.
    Und dann ratschte er mit dem Heck über harten Boden. Da mußte doch so einiges zerstört worden sein?
    Das Knistern blieb.
    Und aus dem T-Gerät, das gleichzeitig senden und empfangen konnte, kam keine Antwort!
    Das gibt’s nicht, durchzuckte es Zamorra. Er machte den Power-Test.
    Das Gerät bekam Strom und arbeitete! Transfunk war auch nicht zu stören!
    Er mußte empfangen werden!
    Ein Blick zu Nicole verriet ihm, daß sie das Bewußtsein verloren hatte.
    Ihm selbst wuchs eine prächtige Beule auf der Stirn, und seine linke Schulter schmerzte teuflisch. Und lauter wurde das seltsame Knistern und Knacken, das von hinten kam.
    Er sah in den Rückspiegel.
    Das Wagenheck

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