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0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brannte!
    Das gab es nicht. Der Mercedes war feuersicher. Er konnte nicht brennen!
    Und trotzdem schlugen Flammen unter, den Radkästen hervor!
    Immerhin waren Tank und Benzinleitungen ebenfalls abgesichert. Die typische dramatische Filmszene, in der stürzende Autos regelmäßig explodierten, würde also ausbleiben.
    Und die Funkantwort blieb immer noch aus!
    Zamorras Hand hieb auf das Gurtschloß. Dann drückte er die Tür auf und schwang sich nach draußen. Die gepanzerte Sicherheitszelle hatte sich trotz der mindestens zehn Überschläge nicht verformt. Zamorra wieselte um den brennenden Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und zerrte Nicole heraus, nachdem er auch ihren Gurt geöffnet hatte. Auch wenn der Mercedes sicher war, flößte Zamorra der Brand unter dem Heck Furcht ein.
    Und warum kam keine Antwort aus dem Transfunk? Da stimmte doch etwas nicht! Es mußte Kontakt geben. Es war unmöglich, daß alle Geräte in allen Teilen der Welt gleichzeitig unbesetzt oder abgeschaltet waren!
    Auf die Idee, daß der Transfunk vielleicht noch gar nicht erfunden sein sollte, kam Zamorra nicht…
    Er war mit Nicole auf den Armen gerade zwanzig Meter vom Wagen weg in die Ödnis geschritten, als die gegen Feuer abgesicherten Benzinleitungen und der Tank zeigten, daß Irren menschlich ist.
    Der Tank explodierte!
    Von einem Augenblick zum anderen war der Mercedes eine gigantische Feuerhölle. Glühende Trümmerteile schwirrten pfeifend und funkensprühend durch die Luft und verfehlten die beiden Menschen nur knapp. Fassungslos sah Zamorra, wie der Wagen förmlich auseinandergerissen wurde. Zentrum eines gleißenden Feuerballs, der wieder in sich zusammenfiel und von orangeroten, lodernden Flammen und einer schwarzen, fetten Qualmwolke ersetzt wurde.
    »Das gibt’s doch nicht«, ächzte er. »Das ist unmöglich…«
    Der teuerste und sicherste Wagen der Welt, bisher einmaliger Prototyp in dieser Art, war nach ein paar Rollen seitwärts zerstört worden!
    Langsam ging er in die Knie und legte die bewußtlose Nicole auf den harten Boden. Dann sah er sich um. Hier war kaum mehr als Einöde. Kein Baum links und rechts, nur ein paar harte Gräser wuchsen vereinzelt.
    Trockenheitsrisse zogen sich durch den Boden, der stark gewellt war.
    Von einem dieser Hügel war der Mercedes seitwärts heruntergerollt.
    Von menschlicher Besiedlung war in dieser Wüste nichts zu sehen.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Von der Funkpeilung erhoffte er sich nichts mehr. Er konnte nur noch hoffen, daß die schwarze Qualmwolke des ausbrennenden Wagens, die wie ein Fanal gen Himmel stieg, Menschen aufmerksam machen würde…
    Und vom Himmel brannte die Sonne erbarmungslos heiß!
    ***
    Churk, der Dämon, traf seine Auswahl. Er wollte eine interessante Zusammenstellung erreichen. Durch Leonardos Zwang war nun Professor Zamorra der erste, der in das Experimentierfeld geschickt worden war – ungewollt von Churk, der sich die Sache ursprünglich in etwas anderer Zusammensetzung vorgestellt hatte. Aber eine Person mehr oder weniger machte auch nichts.
    Wieder setzte der Dämon seine Zeitenergie ein und spielte mit Zeit und Raum. Er griff gezielt in alle Epochen der menschlichen Geschichte, an viele Orte der Welt, und entführte Menschen, um sie an jenen Ort und in jene Zeit zu bringen, wo sich auch Zamorra bereits aufhielt.
    Nummer zwei wurde durch die wirbelnde Helligkeit transportiert…
    Er kam nicht genau an der gleichen Stelle an, aber immerhin im gleichen Gebiet. Das störte Churk nicht. Über kurz oder lang würden sie sich alle treffen und ihre verschiedenen Kulturen und Lebenseinstellungen aufeinanderprallen…
    Fast hätte Churk bei seiner Vorfreude Leonardo vergessen, der ihm immer noch als Beobachter im Nacken saß.
    ***
    Gaston Mercier fuhr etwa einen halben Kilometer hinter Zamorra. Er hatte den Wagen erkannt, als er von der Privatstraße vom Château her auf die Durchgangsstraße einbog, aber Monsieur Zamorra schien es ziemlich eilig zu haben, weil er sehr schnell fuhr. Da konnte Gaston Mercier mit seinem alten Simca nicht mithalten.
    Es gab keinen Irrtum. Hier in der Gegend fuhr nur einer einen großen Mercedes. Der Geisterprofessor vom Schloß, den sie alle unten im Dorf mochten, weil er immer mal wieder auftauchte, ein paar Runden gab und vor allem vor ein paar Jahren bei der Hochwasserkatastrophe im Loiretal nicht nur mit sehr viel Geld geholfen, sondern auch kräftig mit zugepackt hatte. Und das, obwohl er doch immer überall in

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