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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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um die vierjährige Claudia Czerny«, erzählte mir Phil, als er sah, dass ich im Augenblick nicht meine ganze Aufmerksamkeit auf das Fahren konzentrieren musste. »Der Vater heißt Robert Anton Czerny. Claudia hat blondes Haar und blaue Augen. Sie trug ein himmelblaues Kleid und eine Schleife derselben Farbe im Haar.«
    »Wer ist schon am Tatort?«, fragte ich.
    »Unsere beiden Wagen 16 und 89, Besatzung: Hillerday, Campson, Ravelli und Stein. Außerdem sechs an uns überstellte Detectives aus der Kriminalabteilung der Stadtpolizei und natürlich Cops, Cops, Cops. Es wird von blauen Uniformen wimmeln.«
    »Machen wir diesen Fall denn nicht in aller Heimlichkeit ab?«, fragte ich verwundert.
    Normalerweise werden fast alle Fälle von Kindesentführung in strengster Heimlichkeit gehandhabt. Aber wenn am Tatort Dutzende von Polizeibeamten herumliefen, war es natürlich vorbei mit der Heimlichkeit.
    »Es ist nicht mehr zu ändern«, erklärte Phil. »Die Kidnapper haben auf eine Negerin geschossen, die mit dem Kind spazieren ging. Durch die Schüsse wurde ein Streifenwagen, der zufällig in der Nähe war, alarmiert und griff ein. Die Kidnapper können also wirklich nicht erwarten, dass sich die Polizei jetzt noch heraushält.«
    »Umso besser«, sagte ich. »Wenn man offen arbeiten kann, arbeitet es sich leichter.«
    ***
    Um mich bei meinem schnellen Tempo nicht abzulenken, hatte Phil den Lautsprecher des Sprechfunkgerätes wieder ausgeschaltet, sodass er mir alles erzählen musste, was ihm von der Zentrale an ersten Informationen durchgegeben worden war. Danach hatten die Kidnapper einen schwarzen Mercury verwendet, von dem man annehmen durfte, dass er erst kurz vor der Tat eigens für diesen Zweck von ihnen gestohlen worden war. Der Streifenwagen der Stadtpolizei hatte nicht schnell genug wenden können und dadurch die Spur des schwarzen Mercurys verloren. Die Negerin hatte zwei Kugeln aus einer Tommy Gun in die linke Schulter bekommen und war unverzüglich ins nächste Hospital gebracht worden. Wahrscheinlich lag sie im Augenblick bereits unter dem Messer der Chirurgen auf dem Operationstisch.
    »Wer ist dieser Czerny?«, fragte ich. »Hat man dir schon etwas über ihn durchgesagt? Mir kommt der Name bekannt vor, so als ob ich ihn schon einmal gehört hätte.«
    »Wahrscheinlich wirst du dich nicht daran erinnern«, erwiderte Phil. »Mir fiel es auch erst wieder ein, als die Zentrale es erwähnte. Czerny ist der Gewinner des großen Musikquiz vom vergangenen Herbst. CBS hatte eine halbe Million Dollar als ersten Preis ausgesetzt, und Czerny schlug mit Abstand alle anderen Bewerber.«
    »Ach ja«, brummte ich. »Jetzt fällt es mir wieder ein.«
    »Unter diesen Umständen ist wohl klar, warum ausgerechnet Czernys Kind entführt wurde«, merkte Phil an.
    »Sicher. Wer fünfhunderttausend Dollar in barem Geld bekam, ist immer ein lohnendes Objekt für Erpresser.«
    »Vielleicht geht es gar nicht allein ums Geld«, mutmaßte Phil. »Vielleicht wollte sich einer von den Leuten an Czerny rächen, die im Quiz versagten.«
    »Möglich ist alles«, brummte ich. »Wir werden ja sehen.«
    Am östlichen Ende der Canal Street stoßen die Essex Street und der Ost-Broadway aufeinander und bilden den Straus Square, der im Norden vom W. H. Seward Park begrenzt wird. Unmittelbar vor einem Parkeingang war die Entführung durchgeführt worden. Es hatte einige Passanten gegeben, die als Augenzeugen von den Polizisten zunächst festgehalten wurden. Bis wir eintrafen, hatten unsere vier Kollegen von den FBI-Funkwagen 16 und 89 diese Leute einer ersten Befragung unterworfen. Es waren einige widersprüchliche Aussagen zustande gekommen, mit denen man nur wenig anfangen konnte.
    Eine Version behauptete, es habe sich um vier Männer gehandelt. Die andere Version war, dass es zwei Männer und eine Frau gewesen seien. Auch die Beschreibung der Männer war unterschiedlich. Man versuchte, die Zeugen zu genaueren Aussagen zu bringen, konnte aber die Widersprüche nicht völlig ausmerzen und schickte die Zeugen nach Hause, nachdem man die Adressen der Leute aufgeschrieben hatte.
    Unser Kollege Campson empfing uns, als wir endlich am Tatort erschienen, mit den Worten: »Wir wissen noch nicht einmal genau, ob es tatsächlich ein schwarzer Mercury war. Es ist zum Auswachsen! Die Leute schlafen mit offenen Augen. Keine vernünftige Beschreibung! Selbst über die Kleidung besteht Unklarheit. Praktisch haben wir überhaupt nichts, womit man etwas anfangen

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