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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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Charakter zu öffnen. Und vielleicht wäre es ihm selbst dann noch nicht gelungen, Wenn ich nicht Sammy kennengelernt hätte. Sammy Right, dessen Namen ich heute trage. Er ist so ganz anders als du. Eigentlich ist er dein Gegenteil. Wo du zynisch wirst, empfindet er Mitleid, wo du lügst und raffiniert täuschst, da sagt Sammy verlegen und stockend die Wahrheit. Ihr beide, ihr seid wie Feuer und Wasser.«
    George Lister ließ einen Eiswürfel aus der bereitstehenden Schale in sein Glas fallen. Es klirrte laut und singend. »Sprich weiter«, sagte er ungerührt. »Ich bin begierig auf das, was noch kommen wird.«
    »Das ist bei dir nicht schwer zu raten. Entweder das Zuchthaus oder gar der elektrische Stuhl, eines von beiden erwartet dich so sicher, wie ich hier stehe.«
    Der Mann lachte. Es klang ein bisschen gekünstelt.
    »Bisher hat mich nie jemand überführen können.«
    »Ich werde es können«, sagte Berta und zog ihre kleine Pistole aus dem Ausschnitt. »Du wirst mich jetzt zu dem Kind meines Bruders führen. Und vergiss eines nicht: Ich habe Mutterstelle bei der kleinen Claudia vertreten, sie ist mir ans Herz gewachsen wie meine eigene Tochter. Wenn du Schwierigkeiten machen willst oder einen deiner heimtückischen Tricks auszuprobieren versuchst, werde ich abdrücken.«
    Berta Right hob die Pistole einen Fingerbreit höher, sodass die Mündung der Waffe auf Listers Gesicht zeigte. Aber Lister tat, als sehe er sie überhaupt nicht. Er ging zu dem Wandschrank und schenkte sich einen Whisky ein. Danach nahm er das fast volle Glas und wandte sich langsam der Frau zu.
    »Du bildest dir also ein, ich hätte die Tochter deines Bruders entführt?«
    »Das bilde ich mir nicht ein. Es ist so. Als ich hörte, dass du zurückgekommen bist, wurde mir mit einem Schlag alles klar. Du willst Sammy ins Elend stürzen, weil er mich geheiratet hat. Du willst Robert quälen, weil er es war, der mir deinen wahren Charakter enthüllte. Alles ist so gemein, wie du es im Grunde deines Wesens immer gewesen bist.«
    George Lister lachte leise. Berta Right fröstelte, als sie dieses gefühllose Lachen vernahm.
    »Das bisschen nennst du schon Rache?«, fragte er leise. »Du solltest mich besser kennen. Das Beste kommt erst noch, meine Liebe, es kommt erst noch! Schlag zu, Sticky!«
    Berta Right wollte sich herumwerfen, aber es war zu spät. Sie hatte nicht gemerkt, dass sich die Tür in ihrem Rücken lautlos geöffnet hatte. Nun traf ein mörderischer Schlag ihr Handgelenk. Sie schrie auf. Ihre Finger konnten die kleine Pistole nicht mehr halten. Mit einem Poltern fiel die Waffe auf den Boden. George Lister hob sie sofort auf.
    »Gut gemacht, Sticky«, sagte er in seiner leisen Art. »Nanu? Wie siehst du denn aus? Hast du dich mit einem jungen Löwen herumgebalgt?«
    Stickys Hand huschte unwillkürlich zu den brennenden Spuren auf seiner Wange.
    »Diese Katze da war es«, knirschte er hasserfüllt.
    »Oh«, sagte Lister mit einem dünnen, unheimlichen Lächeln. »Nun, ich denke, es wird dir dann besondere Freude machen, wenn ich dir sage, wie wir mit ihr umspringen wollen. Sie hat mich einmal verachtet, weil ich ein Verbrecher bin. Ja, Verbrecher, so nannte sie es. Sie wird sich wundern.«
    Er stürzte einen großen Schluck Whisky hinunter. Seine Lippen waren feucht und verzogen sich hässlich, als er ganz dicht an sie herantrat und ihr in die angstgeweiteten Augen starrte.
    »Ja«, sagte er leise. »Ich habe das Kind. Von dir allein wird es abhängen, ob es am Leben bleibt. Du wirst mir gehorchen, oder das Kind wird sterben. Vor deinen Augen.«
    Berta Right fühlte, wie ihre Knie zitterten. Es war ihr, als ob etwas eiskalt nach ihrem Herzen griff.
    »Was - was hast du mit mir vor?«, fragte sie tonlos.
    Er lächelte wieder.
    »Ich bin ein Verbrecher, ja? Ein Verbrecher, nicht wahr? Nun, du wirst eben auch so etwas werden. Du wirst anfangen zu stehlen. Ich werde dir zeigen, wie man es macht. Danach wirst du ein paar Leute dazu verführen, Rauschgift zu nehmen. Du wirst sie süchtig machen, bis sie es nicht mehr lassen können. Ich habe sechs Jahre lang darüber nachgedacht, wie ich deinen Stolz brechen kann. Jetzt weiß ich es, verlass dich drauf! Du wirst eine so abscheuliche Bestie werden, um das Leben des Kindes zu retten, dass der übelste Gangster in den Vereinigten Staaten vor dir ausspucken wird. Ich bin gemein? Keine Angst, du wirst es auch werden. Ich werde mir eine Gemeinheit ausdenken, und du wirst sie ausführen. Eine nach

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