0288 - Das Sonneninferno
im Gegensatz zu den Nachrichten sehr deutlich wahrnehmbar waren.
Es handelte sich um die typischen fünfdimensionalen Schockkurven tefrodischer Situationstransmitter, die mit dem Energieaufwand von angezapften Sonnen aufgebaut wurden.
Die durchschnittlich eine Million Kilometer durchmessenden Feuerringe erzeugten beim Durchgang größerer Schiffsverbände flutwellenartige Hyperfronten, die von den Ortungsgeräten der CREST einwandfrei aufgenommen werden konnten.
Aus der Fülle dieser Strukturechos ging hervor, daß die Maahks seit zirka sechs Stunden einen schweren Stand hatten. Das tefrodische Oberkommando, das natürlich von den Meistern der Insel abhängig war, schien seine Schiffe von allen anderen Brennpunkten abgezogen zu haben, um die sechs wertvollen Industriesysteme abzusichern.
Andere verstümmelt eingehende Funksprüche der Maahks wiesen jedoch aus, daß diese Abwehrreaktion andere Frontabschnitte so schwächte daß die eigentliche Offensivflotte der Methans plötzlich leichtes Spiel hatte. Es handelt sich um jene Riesengeschwader, die von Rhodan in ihrer Gesamtheit auf achtzigtausend Schiffe geschätzt wurden.
Sie standen überall im Kerngebiet der Zweiten Galaxis und griffen nunmehr mit verstärkter Kraft jene Ziele an, die den Kommandeuren schon Wochen und Monate zuvor von den Neunvätern zugewiesen worden waren.
Die Tefroder entblößten diese weniger wichtigen Raumgebiete der Not gehorchend. Zahlreiche Funksprüche - einige wurden in nächster Nähe der sorgsam getarnten CREST abgestrahlt - ließen erkennen, daß die unverfälschten Tefroder dringend um Hilfe baten.
Wem diese Aufforderung galt, war klar. Es konnte sich nur um die Meister der Insel handeln, die alleine über die wahrscheinlich gigantischen Flotten mit typischen Duplobesatzungen geboten.
Bis zum Angriff der terranischen Hauptflotte unter Solarmarschall Julian Tifflor sollten noch vier Stunden vergehen. Die Planung sah vor, die weitentfernten Maahkverbände zehn Stunden lang handeln Zeit lassen, damit eine ausreichende Bindungsquote erreicht wurde.
Diese Maßnahme war hart - sehr hart sogar! Die Verlustziffern mußten stündlich steigen und den Methans ungeheure Schäden zufügen. Sie waren jedoch im Sinne des Gesamtplans damit einverstanden gewesen. Die Abschußzahlen bei Tefrodern und Maahks mußten bei einem ausgeglichenen Verhältnis von fünfzig zu fünfzig liegen. Dies wurde durch die neue Konverterkanone der Methans erreicht. Ohne diese verbesserte Waffe wäre das Unternehmen undurchführbar gewesen.
Rhodan hoffte, der kommandierende Admiral würde vernünftig genug sein, seine sechs großen Verbände immer dann zurückzuziehen, wenn es besonders gefährlich wurde. Eine kurzfristige Flucht in den Linearraum konnte Wunder wirken und die wahrscheinliche Verlustquote von dreißig Prozent der eingesetzten Schiffe auf knapp sieben Prozent reduzieren.
Die CREST III stand nahe der heißen, turbulenten Gaszone eines tiefroten Riesensternes, dessen blaßgrüner Begleiter nur dreißig Millionen Kilometer entfernt war. Er umkreiste die wesentlich größere Hauptsonne mit hoher Bahngeschwindigkeit und wurde somit astronomisch betrachtet zu einem Planeten, der allerdings mit einer hochaktiven Sonne identisch war.
Die durch diese physikalischen Verhältnisse erzeugten Feldlinien im stetigen Energieausgleich zwischen beiden Gestirnen garantierten einen sicheren Ortungsschutz. Wenn die Schutzschirme des Flaggschiffes unter den auftreffenden Gewalten nicht zusammenbrachen, war die CREST völlig ungefährdet - obwohl sie nur noch sieben Lichtjahre vom Großtransmitter des Andromedanebels entfernt war.
Die RAWANA stand auf einer etwas weiteren Kreisbahn, die aber immer noch so nahe der Sonne lag, daß jeder Ortungsecho-Impuls auf Hyperbasis verzerrt, abgelenkt oder absorbiert wurde.
Die dreitausend Schiffe der Eingreifreserve hatten ihre Standorte ebenfalls erreicht. Ein vor einer Stunde angekommener Kurierkreuzer hatte wichtige Nachrichten von USO-Admiral Glost Areshit überbracht.
Der Epsaler teilte mit, wenigstens hundert Schiffe seines Verbandes seien beim Anflug kurzfristig von tefrodischen Stationen geortet worden.
Julian Tifflor, dessen Kurier noch nicht eingetroffen war, war es wahrscheinlich nicht besser ergangen.
Rhodan hatte mit solchen Zwischenfällen gerechnet. Innerhalb der verbotenen Zentrumszone des Andromedanebels gab es eine so starke und ausgeklügelte Fernüberwachung, daß es vor der Ankunft der Terraner in der
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