0288 - Das Sonneninferno
kostspielig, dafür aber gut. Ihr Chef scheint der Meinung zu sein die terranischen Steuerzahler würden grundsätzlich vorbehaltlos in die Brieftaschen greifen. Das aber nur nebenbei."
„Sparsamkeit an falscher Stelle war schon immer ein Merkmal für den echten Terraner. Merken Sie sich das, Kasom."
„Ich brauche nur an die solare Flottenverpflegung zu denken", sagte der Hüne anzüglich. „Das hätte bei der USO längst zur Revolte geführt."
„Nicht so laut", flüsterte Perry. Sein Gesicht entspannte sich. „oh, noch zehn Minuten bis zum Start."
Atlan beendete Rhodans Erklärung.
„Wir haben die fünfhundert Torpedosprengköpfe abmontiert und sie in einer Kaulquappe gelagert. Das Schiff geht mit seiner Robot-Automatik auf Zielkurs und wird am vorgesehenen Punkt gezündet.
So haben wir die Gewähr, daß alle fünfhundert Ladungen an genau der gleichen Stelle und gleichzeitig hochgehen. War das eine Idee?"
Kasom pfiff durch die Zähne.
„Glänzend. Die CREST hat damit zwar ein Beiboot weniger, aber es rentiert sich."
„Kostenpunkt vierhundert Millionen Solar trotz Großserienfertigung", grollte Rhodan. „Na ja, vergessen wir es."
Letzte Meldungen liefen im Kartenraum ein. Don Redhorse war mit seiner Aufklärungsflottille zurückgekehrt. Er erschien auf einem Bildschirm.
„Ich befinde mich in Hangar zwei, Sir. Das Operationsgebiet ist feindfrei. Wir haben lediglich ausgebrannte Wracks geortet. Die Trümmerstücke des zerstörten Planeten werden allmählich von den sechs Sonnen eingefangen und vergast. Wenn größere Körper in den Kraftlinienschnittpunkt geraten, werden sie abgestrahlt. Eine Kollision mit Wrackteilen wäre ein unwahrscheinlicher Zufall."
Zwei Minuten später wurde es still an Bord. Die KC-50, das Schlußboot der fünften Kaulquappenflottille, wurde ausgeschleust.
Das Sechzigmeterschiff hatte fünfhundert Fusionssprengkörper mit einer Energieentwicklung von einigen tausend Gigatonnen pro Einheit an Bord. Es mußte zu einer fürchterlichen Explosion kommen.
Das robotgesteuerte Schiff nahm Fahrt auf, schwenkte nach einigen Korrekturen auf seinen endgültigen Zielkurs ein und erhöhte seine Geschwindigkeit.
Das Flaggschiff und die RAWAN folgten in einem Sicherheitsabstand von hundert Kilometer. Diese Distanz sollte später wesentlich vergrößert werden.
Die drei so verschiedenartigen Raumfahrzeuge verließen den Ortungsschutz der gelben Sonne und stießen in den freien Raum zwischen den Sternen vor.
Die Kommandanten der großen Einheiten standen miteinander in Sprechfunkkontakt. Nach menschlichem Ermessen konnte es keine Fehlerquellen geben. Jedes Detail war oftmals durchgesprochen worden.
Die beiden Riesen schwenkten seitlich ab und flankierten nun das mit Dreiviertelschub davonrasende Robotschiff. Die Meßanzeigen seines Robotpiloten wurden ständig in das Rechenzentrum der CREST überspielt. Fernsteuerkorrekturen waren jederzeit möglich.
Die drei Einheiten hatten laut Plan die vorgesehene Eintauchfahrt von fünfzigtausend Kilometer pro Sekunde zu erreichen und gemeinsam das Linearmanöver einzuleiten.
Rhodan nutzte die verbleibende Zeit, um seine allmählich unruhig werdenden Männer über die Geheimnisse der RAWANA aufzuklären. Überall an Bord sprachen die Lautsprecher der Rundrufanlage an.
„Rhodan an alle. Letzte Information vor dem Einsatz. Die wesentlichen Dinge teile ich Ihnen jetzt erst mit, weil ich zeit- und nervenraubende Diskussionen unter Ihnen vermeiden wollte. Dazu wäre es aber gekommen wenn ich Sie schon vor Tagen über die RAWANA aufgeklärt hätte. Es ist nun auch noch Zeit dafür, zumal Ihre bestimmt sehr verschiedenartigen Meinungen Professor Kalup nichts genützt hätten. Selbst unter den spezialisierten Wissenschaftlern des Experimentalschiffes herrscht noch keine EINIGKEIT. Es wäre unklug gewesen, Ihnen Material zum Heißreden der Köpfe zu geben. Sie hatten bessere Dinge zu tun."
„Typisch Rhodan", sagte Don Redhorse zu seinem Ersten Offizier. Sie befanden sich an Bord ihrer Kaulquappe. „Haben Sie das gehört?"
„Er hätte einen prima Babysitter abgegeben", bestätigte der Captain. „So etwas!"
Rhodan fuhr in seiner Erklärung fort.
„Die RAWANA hat ein neuentwickeltes Großgerät, ‚Hyperinmestron‘ genannt, an Bord. Hyperinmestron-Schwingungen sind librationsenergetischer Natur und mit der physikalischen Zustandsform des Linearraumes als neutraler Pufferzone zwischen dem Einsteinuniversum und der fünften Dimension
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