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0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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betreten. Er wandte ihr den Rücken zu, spürte den Schauder und betrat den Raum, wo die Katzen untergebracht waren.
    Brenda folgte ihm. Obwohl sie ihn nicht aus den Augen ließ, sah sie sehr genau, wie der Raum eingerichtet worden war. Möbel gab es fast nicht. Nur Käfige aus Draht, und sie standen, von der Tür aus gesehen, auf der rechten Seite.
    Brenda konnte sie nicht zählen, schätzte sie aber auf 50, und was sie in den Käfigen zu sehen bekam, das konnte ihr schon das Herz im Leibe brechen.
    Die Käfige waren kaum größer als die Katzen selbst. Neben- und übereinander standen sie. Die Katzen konnten sich nur mit Mühe drehen, hinhocken, und die schwarzen, roten und weißen Körper füllten jeden Käfig aus.
    Brenda sah von ihnen nur die Köpfe. Die Tiere preßten sich gegen die Gitter, und Brenda schaute in Augen, die seltsam trübe wirkten.
    Für einen Moment verzog sich ihr Gesicht zu einer solchen Grimasse, daß Odgen, der wirklich kein zart besaiteter Mensch war, Angst bekam.
    »Du Schwein«, sagte sie nur, »du verdammtes Schwein!«
    Odgen hob die Schultern. »Bei den Hühnern ist es ja nicht anders«, versuchte er sich zu verteidigen.
    Brenda the cat hob die Augenbrauen. »Mich würde es mal interessieren, wie du dich in einem solchen Käfig fühlen würdest«, sagte sie mit kalter Stimme und zeigte ein so diabolisches Grinsen, daß der Tierfänger schon sein Ende vor Augen sah und sich zusammenduckte, als hätte er einen Schlag erhalten.
    Er hatte in der Mitte des Raumes stehen bleiben müssen, während Brenda sich zur Seite bewegte und mit dem Rücken an den Käfigen vorbeischlich.
    Als sie die Mitte erreicht hatte, blieb sie stehen und schaute nach vorn, denn dort, auf der gegenüberliegenden Seite, war ihr etwas aufgefallen. Dort befanden sich keine Käfige, sondern ein Wandschrank mit zahlreichen Schubladen, ähnlich wie man es von einer Apotheke her kannte. Allerdings waren diese Schubladen hier höher, aber nicht so breit.
    »Hast du dort die Hunde verborgen?« fragte sie kalt.
    »Nein, Hunde habe ich im Augenblick nicht«, lautete die Antwort.
    »Zieh die Läden auf!«
    Odgen schluckte. Es war ihm nicht wohl bei der Sache, aber er mußte gehorchen.
    »Mach schon!«
    Clive Odgen blieb nichts anderes übrig, als sich umzudrehen. Er blieb vor dem Einbauschrank stehen, faßte nach dem Griff der ersten Schublade und zog sie hervor.
    Brenda konnte nicht hineinsehen, denn der Mann verdeckte ihr die Sicht.
    »Hol es raus«
    Odgen stöhnte. Dann streckte er seinen Arm und faßte in die Lade hinein. Als er die Hand wieder anhob, ertönte ein klägliches Miauen, und Odgen hielt eine Katze mit seinen fünf Fingern am Nackenfell gepackt. Sie hatte ein schwarzweißes Fell, war schmutzig, und die Augen hatten einen trüben Glanz.
    »Verkaufst du die auch?« fragte Brenda. Ihrer Stimme war anzumerken, wie sehr die Frau unter Druck stand.
    Er nickte. »Aber ich bekomme nicht den vollen Preis dafür. – Die wollen einfach auch kranke Tiere.«
    »Sind alle Schubladen besetzt?« Die Stimme klang fast tödlich sanft.
    »Fast.«
    Brenda nickte. »Zieh sie auf! Bis zum Anschlag, und wenn du damit fertig bist, öffnest du die Käfige. Hast du mich verstanden, Bastard?«
    »Ja.«
    Es blieb dem Mann nichts anderes übrig, als dem Befehl zu folgen. Ruckartig riß er eine Lade nach der anderen auf.
    Die Katzen bemerkten kaum, daß sie in die Freiheit springen konnten, sie waren zu krank oder teilnahmslos.
    Als Odgen fertig war, mußte er an die Käfige treten. Auch hier öffnete er die Türen.
    Hin und wieder warf er der wartenden Brenda einen Blick zu, doch sie sagte nichts und schaute nur zu, ob der Mann seine Arbeit auch exakt verrichtete.
    Einzelne Katzen sprangen aus den Käfigen.
    Sie fielen zu Boden, doch es waren keine geschmeidigen Sprünge, sondern mehr Fallübungen, und manche Tiere waren so schwach, daß sie sich nicht auf den kleinen Pfoten halten konnten und zusammensackten.
    Jedem Tierfreund wäre das Herz im Leibe verblutet, hätte er zuschauen müssen, doch Brenda, die sich auch ›the cat‹ nannte, blieb seltsamerweise cool.
    Und gerade davor fürchtete sich der Mann. Wenn sie wenigstens etwas gesagt hätte! Sie aber stand nur da und schaute starr.
    So machte er weiter. Öffnete eine Lade nach der anderen und war eingehüllt vom Gestank des Katzenkots.
    Brenda wartete geduldig. Das Gewehr hielt sie im Anschlag.
    Breitbeinig hatte sie sich aufgebaut und wirkte in dieser Pose wie eine Figur aus einem

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