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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Die Straße war überschaubar, von Sioban war keine
Spur zu sehen…
    Thomas
Malone klopfte dem Wirt jovial auf die Schultern. »Ich nehm’ dein Angebot für
den Abend zu einem Begrüßungsdrink bei dir an, James. Ich krieg das komische
Gefühl nicht los, daß deine Sioban doch eine Überraschung für uns alle parat
hält. Nicht nur für dich… Bis zum Abend dann… Sioban wird bei dem blonden Mann
in der Hütte sein… ja, ja, die Liebe… dagegen, James, ist noch kein Kraut
gewachsen.« Er zuckte die Achseln und wankte die dunkle Straße entlang. Bevor
James Coutrey ihn ganz aus den Augen verlor, drehte Malone sich noch mal um und
winkte fröhlich zurück. Dann tauchte er in der Nacht unter.
    James
Coutrey zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen. »Sioban«, murmelte er im
Selbstgespräch vor sich hin. »Das paßt doch gar nicht zu dir… mich einfach im
Stich zu lassen und nichts zu sagen… mach mir keine Schande, Kleine! Wenn du
ihn magst, dann ist das okay, und ich lege dir keine Steine in den Weg, das
weißt du… aber halt wenigstens gewisse Regeln ein…«
    Er
strich das Haar aus der Stirn, und seine Augen verengten sich plötzlich, als er
aus Richtung Traighli etwas sich nähern sah. Ein Auto!
    Mit
abgeblendeten Scheinwerfern kam es die Straße entlang. Es war weiß und hatte
ein schwarzes Dach. Ein Sportwagen. Jeder hier in der Gegend kannte dieses
Auto. Es gehörte dem Deutschen Klaus Thorwald, der seit einigen Tagen hier in
der Bucht wohnte und von Beruf Schriftsteller war. In der selbstgewählten
Einsamkeit auf den Klippen glaubte er ungestörter arbeiten zu können. Thorwald
liebte die Grüne Insel und war bei allen Bewohnern in der Umgebung wegen
seines sympathischen Wesens und seines lauteren Charakters angesehen.
    »Na,
warte«, knurrte Coutrey in seinen Bart und stellte sich demonstrativ an den
Straßenrand, die Hände in die Hüften gestemmt. »Da scheint Thomas doch mehr
gemerkt zu haben als ich. Du verläßt, noch während die Gäste da sind, einfach
das Lokal, um mit dem Kerl eine Spritztour zu machen. Sioban, das geht zu
weit!« In Gedanken legte er sich schon zurecht, was er ihr alles sagen wollte,
als ihm plötzlich der Atem stockte.
    Die
Lautlosigkeit, mit der der Wagen auf ihn zukam, war gespenstisch. Coutrey hörte
kein Motorengeräusch.
    Der
Wirt schluckte und wankte zwei, drei Schritte vom Straßenrand zurück. Da war
der Porsche auf seiner Höhe. James Coutreys Kehle entrann ein gequältes
Stöhnen. Der Wagen fuhr gar nicht richtig! Die Räder berührten nicht den
Boden… Der Porsche schwebte lautlos etwa fünfzehn Zentimeter über dem Boden,
und an ihm vorüber…
     
    ●
     
    James
Coutreys Augen traten aus den Höhlen. Er mißtraute seinen Sinnen. » Das… «,
stieß er hervor, » gibt es… doch nicht…! « Seine Blicke saugten sich an
dem Fahrzeug fest. Er erlebte einen Spuk, ganz ohne Zweifel! Die Personen in
dem Auto… Thorwald und Sioban… wo waren sie? James Coutrey bekam es mit der
Angst zu tun. In dem Porsche saß kein Mensch! Er raste ohne Motorengeräusch,
ohne daß die Räder den Boden berührten und führerlos durch die Nacht Richtung
Klippen…
     
    ●
     
    Das
war nicht wahr! Er träumte…
    James
Coutrey war in diesem Land groß geworden, er glaubte an Spukhäuser und
Wahrträume. Aber er glaubte nicht an schwebende Autos, die lautlos fuhren und
ohne Fahrer durch die Nacht rollten! Etwas stimmte mit seinen Sinnen nicht.
Hatte er doch zuviel getrunken? Die Angst verstärkte sich.
    Er
mußte an den alten O’Haily denken. Jahraus, jahrein hatte er seinen
selbstgebrannten Whisky fabriziert und getrunken. Ein Mann wie ein Bär, aber
immer betrunken. Er konnte nicht mehr ohne Alkohol leben. Wer ihn vor den
Folgen warnte, den verlachte er. Aber dann kam doch der Tag, an dem O’Haily
weiße Elefanten und Fledermäuse sah. Er lief schreiend vors Haus, die ganze
Ortsstraße entlang, und schlug wie von Sinnen um sich. »Sie sind hinter mir
her! Sie fressen mich auf«, schrie er immer wieder. Die Elefanten waren riesig,
die Fledermäuse blutrünstig. Man konnte ihm nicht mehr helfen. Er kam noch in
eine Trinkerheilanstalt, aber das nützte nichts mehr. Er starb vier Monate
später. Bis zuletzt wurde er von den Vampir-Fledermäusen und den Elefanten
attackiert. »Ein weißes Auto ohne Fahrer, das ist eine ganz neue Version…«,
murmelte Coutrey für sich. »Wenn ich das jemandem erzähle, glaubt es mir kein
Mensch… Ich muß der Sache nachgehen, ich muß wissen,

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