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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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was hier vorgeht…« Er
starrte die Straße entlang, die zu den Klippen führte. Von dem Geister-Porsche
war nichts mehr zu sehen. Der Wagen schien sich inzwischen in Luft aufgelöst zu
haben. Coutrey ging einfach in die Nacht und machte sich nicht die Mühe, die
Tür seiner Wirtschaft noch abzuschließen. Um diese Zeit war ohnehin kein Mensch
mehr unterwegs. Höchstens noch Gespensterautos…
    James
Coutrey wußte nicht, was er über diese merkwürdige Sache denken sollte. Ich
habe nicht zuviel getrunken, redete er sich ein, nicht mehr als sonst
auch! Ich bin stocknüchtern und weiß, was ich denke, sehe und höre… Er
wischte sich mit einer fahrigen Geste über die Augen. Seine Hände zitterten vor
Erregung. Wurde er krank? Kündigte sich vielleicht eine Verwirrung seiner Sinne
an? Er lauschte in sich hinein, als erwarte er eine Antwort, oder als würde er
etwas feststellen, das sonst nicht da war.
    Da
fuhr er zusammen und wich mit gedämpftem Schrei zurück. Mitten auf der
nächtlichen Straße stand wie aus dem Boden gewachsen eine Gestalt. Sie war
dunkel gekleidet. Es handelte sich um einen Mann, und er trug eine Brille mit
schwarzen Gläsern. Ein – Blinder?
    Ehe
Coutrey sich von seiner Überraschung erholte, sprach ihn der andere schon an.
»Es hat keinen Sinn, weiterzugehen.«
    Coutrey
glaubte nicht recht zu hören. Daß er so angesprochen wurde, mißfiel ihm. »Woher
wollen Sie wissen, was für mich einen Sinn hat oder nicht?«
    »Ganz
einfach«, lautete die überraschende Antwort. »Weil ich mir denken kann, wohin
Sie wollen…«
    »Das
kann sich jeder denken«, sagte Coutrey hart. »Der Weg ist eine Sackgasse und
endet draußen an den Klippen.«
    »Oder
beim Haus der Crowdens… «
    Als
der Name fiel, den jeder im Ort fürchtete, weil die Crowdens sich mit seltsamen
Praktiken und unbeschreiblichen Dingen befaßt hatten, fuhr James Coutrey erneut
zusammen. »Was soll ich bei dem alten Haus?« fragte er rauh. Die nächtliche
Begegnung mit dem vermeintlichen Blinden berührte ihn unangenehm.
    »Kann
ich etwas für Sie tun?« fragte er kurzentschlossen. »Sie sind fremd hier,
kennen den Weg nicht und Sie haben etwas mit den Augen, wenn ich es richtig
sehe und…«
    » Nein «,
fiel ihm der Dunkle ins Wort. »Das sehen Sie nicht richtig. Ich weiß sehr wohl,
wo ich mich befinde. Mit meinen Augen stimmt allerdings in der Tat etwas
nicht…« Als er dies sagte, ließ er seinen Worten ein leises Kichern folgen.
»Doch auf eine andere Weise, als man glauben machte. Es ist nicht
empfehlenswert, einen Blick in sie zu werfen…«
    James
Coutrey konnte nicht verhindern, daß er merklich zusammenzuckte. Ein
furchtbarer Verdacht kam ihm. Die Augen!
    Die
Crowdens, die jahrelang in dieser Gegend gelebt hatten, sollten angeblich etwas
mit den Augen gehabt haben. Der Blick in die Dämonensonne hatte ihre
Pupillen verändert. Ein Blick aus den Augen eines Crowden, so hieß es, würde
den sicheren Tod bedeuten… Alles nur dumme Geschichten? Oder war etwas dran?
Zumindest mied man das Haus auf dem Steilfelsen. Niemand aus dem Ort näherte
sich ihm. Jeder fürchtete die unheimliche Atmosphäre dieses Platzes. Das
Crowden-House war für die Anwohner ein rotes Tuch. Fremde, die von den
geheimnisvollen Geschichten hörten, dachten da meistens anders. Sie nahmen die
Sache nicht ernst.
    Sie
suchten das Haus auf, betraten es, rannten durch die düsteren Räume, und ganz
besonders Mutige schlossen Wetten ab, daß es ihnen nichts ausmache, die Nacht
in dem als Höllenhaus verschrienen Gebäude zu verbringen. In den letzten Jahren
hatte es immer wieder welche gegeben. Man sagte, daß einige dieser Menschen
sich nach dem Aufenthalt dort verändert hätten. Doch genaues wußte niemand.
    »Lassen
Sie mich durch«, bat Coutrey unvermittelt den Mann, der ihm gegenüberstand.
»Ich muß weiter…«
    Der
Dunkle schüttelte den Kopf. »Irrtum! Du mußt dorthin zurück, woher du gekommen
bist…«, sagte er plötzlich in vertraulichem Tonfall.
    Coutrey
schluckte und ballte seine Hände zu Fäusten. So hatte noch niemand gewagt, mit
ihm zu sprechen!
    »Ich
gehe hin, wohin ich will!« stieß er aufgebracht hervor. Noch während er
das sagte, machte er einen schnellen Schritt nach vorn, auf die dunkle Gestalt
zu. Die reagierte noch eine halbe Sekunde schneller. In der Rechten seines
Gegenübers blitzte etwas Metallisches. Ein Dolch !
    Coutrey
veränderte blitzschnell seine Stoßrichtung und riß den Arm hoch, um die
gezückte Waffe

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