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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß die Magie diesen Koloß antrieb und nicht die Technik, wie es manchmal den Anschein hatte.
    »Ich packe dich, Sinclair. Ich werde ihn zerschießen!« schrie Jane. »Er stirbt nicht, aber du wirst daran glauben. Irgendwann trifft dich ein Geschoß und dann…«
    Sie würde Ernst machen. Und was sie sagte, stimmte. Chavir war kein dicker Felsen, der jede Kugel abhielt. Zudem bekam sie noch von den anderen dreien Unterstützung, und dieses Risiko konnte ich auf keinen Fall eingehen.
    Deshalb griff ich hart durch.
    Ich stand ziemlich günstig. Hinter mir befand sich die offene Tür, und ich gab meiner Geisel einen kräftigen Tritt in den Rücken, der sie genau auf die ehemalige Detektivin zuschleuderte. Dabei vergaß ich nicht, ihn mit dem Kreuz zu berühren, denn so hatte ich einen Gegner weniger.
    Am Kopf traf ihn das Kreuz.
    Chavir brüllte wie am Spieß. Ihn hatte es voll erwischt. Er riß die Arme hoch, taumelte in die Schußlinie und schlug dabei um sich.
    Das aber bekam ich nicht mehr mit, auch nicht, wie er verging, denn mit einem gewaltigen Sprung hatte ich mich nach hinten geworfen, trat auf eine Treppenstufe, kippte weg und fiel zu Boden.
    Die Treppe erwies sich nun als Vorteil. Ich gelangte in den toten Schußwinkel, prallte mit der Schulter auf, überrollte mich ein paarmal, hörte Wutschreie und das Krachen der Schüsse.
    Jane Collins gab nicht auf. Sie sah ihre Chance, mich zu vernichten und wollte dem Satan damit einen großen Gefallen tun.
    Ich war längst wieder hochgekommen, blieb jedoch in der geduckten Haltung und rannte im Zickzack weg. Dabei schlug ich Haken wie ein flüchtender Hase und benötigte nur Sekunden, um die Deckung der dicht beieinander wachsenden Obstbäume zu erreichen.
    Mit einem gewaltigen Satz landete ich am Boden, kroch weiter und sah in unmittelbarer Nähe Sträucher wie eine kleine Wand vor mir hochwachsen. Vom Haus her vernahm ich Janes Stimme.
    Die Hexe brüllte wie eine Irrsinnige. »Packt ihn! Kesselt ihn ein. Wir müssen ihn haben. Durchsucht das Dorf und räumt jeden zur Seite, der sich euch in den Weg stellen will!« Da hatte ich es.
    Sie wollte keine Rücksicht nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Jane stand voll auf der Seite der Hölle, und ich bekam große Angst davor, daß Sheila ähnlich reagieren würde, wenn es dem Satan gelang, sie noch länger in seinen Klauen zu halten.
    Traf das ein, würde Bill Conolly sicherlich durchdrehen. Und auch ich wußte nicht, was ich dann noch machen sollte.
    Die Dunkelheit gereichte mir zum Vorteil. Ich konnte verschwinden, ohne daß die anderen mich so schnell sahen. Und Lampen besaßen sie auch nicht. Gewehrfeuer knatterte auf.
    Die Schützen hatten zum Glück nicht gesehen, in welche Richtung ich geflohen war. Sie schossen einfach drauflos und hofften, daß sie mich trafen.
    Ich wühlte mich durch die Sträucher. Sie klatschten gegen Gesicht und Körper, und als ich in ein weiches Kartoffelbeet trat, schrie jemand:
    »Dieser Hund hat Chavir gekillt!«
    Der Anführer war also tot.
    Aber noch gab es die drei anderen, dazu Jane Collins und den verfluchten Golem.
    Ihn hatte auch nichts mehr im Haus gehalten. Er stand noch auf der Treppe und war besonders deshalb gut zu erkennen, weil die Kugel auf seiner Brust rot leuchtete.
    Womit rechneten meine Feinde?
    Sicherlich damit, daß ich floh und soviel Distanz wie möglich zwischen sie und mich brachte.
    Sollte ich so reagieren?
    Da gab es noch das Problem Bill Conolly. Vielleicht war die Chance, ihn zu holen, jetzt günstig, denn alle hatten das Haus verlassen, so hoffte ich jedenfalls.
    Also wollte ich dieses fast wahnsinnige Unternehmen probieren, denn Bill mußte weg.
    Vielleicht war es Wahnsinn, was ich da tat, aber ich konnte nicht anders.
    Zudem hatte ich mir angewöhnt, immer das Gegenteil von dem zu tun, was die anderen annahmen. Damit war ich bisher gut gefahren. Zudem besaß ich noch den Vorteil des zerstörten Fensters. So konnte ich in die Wohnung klettern.
    Um dies zu erreichen, mußte ich das Haus umrunden, denn das Fenster lag an der Rückfront.
    Ich ging nicht, sondern lief geduckt. Ein möglichst kleines Ziel bieten, darauf kam es mir an.
    Von meinen Verfolgern sah ich nichts. Sie hielten sich zum Glück an der Vorderseite auf und suchten dort. Wahrscheinlich würden sie auch in das Dorf eindringen, sich dort verteilen, und ich konnte nur hoffen, daß der Konstabler es geschafft hatte, die Leute in Sicherheit zu bringen.
    Ungehindert erreichte ich mein Ziel. Die

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