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0290 - Der tödliche Golem

0290 - Der tödliche Golem

Titel: 0290 - Der tödliche Golem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch in den Sternen.
    Und die Sterne leuchteten auch über ihnen. Selten hatte Suko einen so klaren Himmel gesehen, wenn er durch die Haube der Kanzel schaute.
    Der Nebel hielt sich nur am Boden. Auch die dünnen Wolken lagen weit unter ihnen. Suko kam es vor, als würden sie eine Fahrt ins All unternehmen.
    Sein Zeitgefühl verlor er, aber er bemerkte es, als die Landephase begann. Der Pilot war ein Könner. Glatt und sicher setzte er auf dem Betonband auf. Rechts und links vereinigten sich die hellen Lampen zu langen Schleiern, die wie Bänder die Landebahn markierten.
    Die Maschine verlor an Geschwindigkeit. An ihrem Heck öffnete sich knatternd ein Schirm, der zusätzlich bremste.
    Kaum stand das Flugzeug und die Haube war hochgeklappt, als schon ein Wagen mit Blaulicht über die Landepiste heranraste. Der Inspektor verabschiedete sich von dem Piloten und stieg um.
    Ein Hubschrauber wartete auf einem anderen Feld. Es war ein Transporter, groß genug, um mindestens sechs Leute zu fassen.
    Der Pilot und die vier Soldaten standen bereit.
    Suko begrüßte sie, hörte ihre Namen und sah das Grinsen auf ihren Gesichtern.
    Ihr Anführer war ein breitschultriger Sergeant, der sich als Bernie Brisbane vorstellte.
    »Alles klar?«
    »Und wie«, sagte Suko.
    »Bei uns auch. Wir haben übrigens nur eine leichte Artillerie mitgenommen.«
    »Was verstehen Sie darunter?« fragte Suko.
    »Maschinenpistolen. Die werden ja wohl reichen«, fügte er mit einem optimistischen Grinsen hinzu.
    Suko hob die Schultern. »Wenn Sie meinen. Ich sehe das ein wenig anders.«
    »Wieso?«
    »Kommen Sie, Bernie, lassen Sie uns starten! Alles andere später…«
    ***
    Nicht mit dem Kopf, sondern mit seiner Klaue hatte der Golem das Fenster zerschlagen. Ein Regen aus blitzenden Splittern segelte in das Innere des Zimmers und verschonte auch das Bett des Reporters nicht.
    In den nächsten Augenblicken war Bill Conolly für die anderen nicht interessant, nur der Golem spielte die Hauptrolle, denn er traf Anstalten, das Zimmer zu betreten.
    Im Nu verdichtete sich die Atmosphäre. Irgendwie schien es nicht geplant zu sein, denn ich vernahm Janes wildes Kreischen. Sie hatte etwas dagegen, daß der Golem den Raum betrat und brüllte ihn mit sich überschlagender Stimme an.
    »Verschwinde. Du kannst jetzt noch nicht kommen!«
    Ob das Monstrum sie überhaupt verstand, war die große Frage. Wenn ja, würde es wohl kaum reagieren, denn Jane Collins war schließlich nicht seine Herrin.
    Der Golem wollte alles. Wahrscheinlich hatte er lange genug unter dem Befehl anderer gestanden, jetzt drehte er durch.
    Und wie er kam.
    Normalerweise war die Fensteröffnung zu klein für diesen Koloß. Auch wenn er sich drehte, hatte er seine Schwierigkeiten, aber er griff zu einem einfachen, wenn auch radikalen Mittel.
    Zweimal rammte er seine runde Schulter gegen die, von mir aus gesehen, linke Wand des Fensters. Ich hörte die dumpfen Schläge, der Rahmen knirschte erst, dann wurde er zerfetzt, und der hereinkletternde Golem zerstörte sogar noch ein Stück des alten Mauerwerks. Steine fielen, Staub wölkte, der Koloß beugte seinen Oberkörper vor und besaß nun Platz genug, um in den Raum zu dringen.
    Auf seiner Brust leuchtete die Kugel. Sie kam mir vor wie ein böses Auge, obwohl sie eigentlich dem Guten zugetan war, doch der Teufel verstand es, manche Dinge so zu manipulieren, daß sie ihm genau in den Kram paßten.
    Ich dachte darüber nach, was den Golem veranlaßt haben könnte, das Zimmer auf diese Art und Weise zu betreten. Wahrscheinlich hatte er draußen gelauscht und unseren Dialog mitbekommen. Wie die Sache auch gewesen war, es blieb eine Tatsache, daß der Golem sich jetzt im Innern des Hauses befand und unter Umständen durchdrehte.
    Die vier Gewehrträger und Diener des Teufels interessierten sich nicht mehr für mich und ihren Anführer. Ihre Blicke waren auf den Golem fixiert, der ein stählernes Bein vorgeschoben hatte und seinen Fuß auf das Bett stellte.
    Ich nahm jedenfalls an, daß es sich um Stahl handelte. Das Bett hielt dem Gewicht nicht stand. An einem Ende brach es zusammen, so daß auch mein verletzter Freund Bill Conolly davon betroffen wurde.
    Er wurde aus seiner Lage gerissen, rutschte vor, stöhnte auf, und ich sah sein erschrecktes Gesicht, das gleichzeitig schmerzverzerrt war.
    So paradox es klang, Bill befand sich momentan in relativer Sicherheit, denn der Golem hatte andere Probleme, als sich um den Reporter zu kümmern.
    Auch die

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