Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
haben. Ich konnte ihn übrigens deshalb nicht vernichten, weil eine mir fremde Macht eingriff, sich quasi dazwischenschob. Eine Macht, die sich mir durch ein Emblem bekannt machte, durch nichts sonst.«
    »Was für ein Emblem?«
    »Eine goldene Galaxisspirale und darin eine blau funkelnde liegende Acht, das Ewigkeitssymbol. Kennst du es zufällig?«
    Ted legte die Stirn in Dackelfalten. »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte er. »Ich brauche Zeit… Diese Macht also hat Eysenbeiß gerettet?«
    »Ja. Bloß ist es mir ein Rätsel, wie er in diese Dimension gekommen ist, in unsere Welt. Wenn ich das wüßte, wäre ich ruhiger…«
    ***
    Leonardo de Montagne, sein Erzfeind, hätte es ihm sagen können!
    Magie war es, die beide Welten miteinander verband - unsere mit jener anderen, in der sich alles seit der Entstehung des Universums etwas anders entwickelt hatte und die deshalb nie eine Chance hatte, Wirklichkeit zu werden. Bloße Ähnlichkeiten reichten nicht.
    Es gab viele dieser Weltenebenen. Manche unterschieden sich nur dadurch von unserer, daß vielleicht dort ein bestimmtes Buch nie gedruckt worden war oder es keine Atombombe gab. Andere Dimensionen wiesen entschieden größere Unterschiede auf. Aber nahezu alle hatten miteinander gemeinsam, daß es die Magie in ihnen gab.
    Und einer dieser ähnlicheren Welten entstammte Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Ein hochgewachsener, hagerer Mann mit spitzem Kinn und eiskalten Augen, der nie lachte. Sein Schädel war kahl, die buschigen Augenbrauen schwarz, aber hier und da schimmerte es hell durch und bewies, daß Eysenbeiß sie sorgfältig färbte. Eysenbeiß führte ein Doppelleben. Zum einen war er Inquisitor mit der Aufgabe, Hexen und Zauberer aufzuspüren und auf den Scheiterhaufen zu bringen. Zum anderen aber war er in seiner Weltenebene einer von vier Großen der Sekte der Jenseitsmörder. Und die befaßte sich erst recht mit Zauberei und Hexenwerk! Aber seine Doppelstellung gab ihm Macht, sehr viel Macht über Leben und Tod, und zugleich relative Sicherheit. Er selbst würde niemals als Hexer angeklagt werden.
    Kinos Tages, wußte er, würde es in der Welt anders aussehen. Aber was er nicht wußte, war, ob er jene Zeit jemals erleben würde. Denn er konnte nur in die Zukunft greifen, nicht aber sehen. Seine Para-Kräfte waren anderer Art und einmalig in beiden Welten.
    Er besaß eine besondere Beziehung zur Zukunft.
    Schon als Kind hatte er oft darüber nachgedacht, wie diese Zukunft aussehen würde, und sie sich erträumt. Eltern und Geschwister nannten ihn deshalb einen Spinner. Zu den wenigen Freunden, die er besaß, sprach er nicht über seine Gedanken und Träume, aber eines Tages lag nach einem dieser Tagträume ein Gegenstand vor ihm, den es nicht geben durfte.
    Er verbarg ihn. Und fast wäre er gestorben, als er einmal daran hantierte und aus dem Rohr ein Feuerstrahl jagte, begleitet von Gewitterdonner. Etwas pfiff dicht an seinem Kopf vorbei.
    Das war Hexenwerk!
    Aber nie wieder gelang es ihm, diesem Gegenstand einen zweiten Donner und Feuerstrahl zu entzaubern.
    Bei diesem Gegenstand blieb es nicht. In weiteren Tagträumen holte er weitere Gegenstände, und irgendwann erkannte er, daß es da Zusammenhänge gab. Alle diese Dinge, die praktisch aus dem Nichts erschienen, unterlagen bestimmten Gesetzmäßigkeiten, und es dauerte nicht lange, bis er erkannte, woher sie stammten: Aus der Zukunft.
    Von da an bis zu dem Moment, wo er seine Fähigkeit gezielt benutzen konnte, war es nur ein kleiner Schritt. Er konnte exakt Dinge anpeilen und zu sich in seine Zeit holen. Aus der Zukunft verschwanden sie für immer.
    Und immer noch hielt er, mittlerweile ein erwachsener Mann, seine Fähigkeit geheim. Es war Hexenwerk, und er wollte nicht als Hexer verbrannt werden. Insgeheim aber wuchs der Zorn in ihm. Er sah seine Fähigkeit als gottgegeben. Daß er sie nicht offen einsetzen konnte, erschien ihm unerträglich. Aber er wußte nur zu gut, daß das sein Todesurteil gewesen wäre.
    Es dauerte lange, bis er andere Menschen fand, denen er vertrauen konnte. Er bekam Kontakt zu einer Gruppe, die sich allem Anschein nach nicht nur über das ganze Land erstreckte, sondern weit darüber hinaus. Niemand kannte den anderen genau, weil jeder bei den Zusammenkünften sich unter einer schwarzen Kutte und einer Silbermaske verbarg.
    Der Große , wie Eysenbeiß heute genannt wurde, hatte seine Bestimmung gefunden. Innerhalb kurzer Zeit stieg er in dieser Gruppe auf und erreichte

Weitere Kostenlose Bücher