2074 - Neun Tage des Zitterns
Neun Tage des Zitterns
An den Kultstätten der Dryhanen - alte Feinde arbeiten auf Arkon zusammen
von Hans Kneifel
Am 24. Januar 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung wird das Grauenvolle zur Wahrheit: Mit einer kampfstarken Flotte von rund 380.000 Raumschiffen, der größten wohl, die seit Jahrtausenden in der Milchstraße in eine Schlacht gezogen ist, greifen die Arkoniden das Solsystem an.
Sie stehen unter dem Einfluss der negativen Superintelligenz SEELENQUELL, die seit einiger Zeit in der Milchstraße ihre Macht ausweitet. Die Posbis, die treuen Verbündeten der Menschheit, auf deren Hilfe sich Perry Rhodan verlassen hat, entpuppen sich als Verräter.
Erst als die Roboter mit ihren Fragmentraumern, die eigentlich die besiedelten Planeten schützen sollten, auf die Raumschiffe der Terraner schießen, wird den Verantwortlichen klar, dass SEELENQUELL auch auf der Hundertsonnenwelt aktiv geworden ist.
Zuletzt bleibt Perry Rhodan nichts anderes übrig, als die Flucht anzuordnen. Die terranische Flotte zieht sich unter erheblichen Verlusten aus dem Solsystem zurück, und die Heimat der Menschheit wird von den Arkoniden erobert.
Nun müssen die Terraner ganz anders vorgehen. Rhodan entwickelt unpopuläre Pläne - er arbeitet mit dem Ex-Imperator Bostich zusammen und schließt einen „Pakt mit dem Teufel".
Ein erster gemeinsamer Einsatz auf der Welt der Kralasenen endet erfolgreich, der nächste wird kurz danach eingeleitet. Es beginnen NEUN TAGE DES ZITTERNS...
Die Hauptpersonen des Romans:
Kelterom Champac - Ein Weinhändler von Zalit wird gegen SEELENQUELL aktiv.
Bostich I. - Der ehemalige Imperator wird Teil einer seltsamen Allianz.
Aurianne da Ithaba - Die vollkommene Dienerin der Dryhanen steht im Zentrum eines Plans.
Pergader Lav - Der USO-Spezialist sieht den Einsatz eher kritisch.
Durren ter Uchat - Die USO-Spezialistin kennt sich seit den Sternvogel-Einsätzen auf Arkon aus.
1.
Arkon I: Hektik am Shuluk-Raumhafen
Die frühen Schatten der Bauwerke Shulukais auf dem Ringwall zeichneten auf der hellen Raumhafenfläche seltsame Bilder, wie schadhafte Zähne einer gigantischen Säge. Kelterom Champac blickte geradeaus durch die Glassitfläche der Fahrerkanzel und versuchte seine Unruhe zu unterdrücken.
Plötzlich, für eine ultrakurze Zeitspanne, verwandelten sich die Raumschiffe in regenbogenfarbig schimmernde Kugeln, die von drei Seiten auf den Lastengleiter zurollten. Aus den Wolken stürzten sich Gleiter und Kampfroboter, so zahlreich wie ein Insektenschwarm, dessen Ziel die Frontscheibe der langsam dahinsummenden Maschine war. Aus dem Himmel über dem Ringwall zuckten gleißende Blitze.
Als Kelterom die Augen schloss, verging die Vision tödlicher Gefahren; sein Herz schlug nicht schneller, und er atmete ruhig weiter. Die vergleichsweise kostbare Lieferung würde er ebenso unbeschädigt abholen wie jede andere zuvor. Als der erste Lastengleiter unter dem Dach des Tunnelausgangs herausschwebte, sah Kelterom die alte OUROBOROS, umgeben von Ladegerüsten und Antigravplattformen. Das Entladen des einstigen Massengutfrachters war in vollem Gang, etwa fünf Kilometer weit entfernt. Kelterom Champacs Aufregung nahm zu, aber er beherrschte sich und zwang sich, nicht über die folgenden zwei, drei Tontas nachzudenken. „Hoffentlich haben wir kein Zeug in den Fässern, das Löcher in den Holzboden frisst. So wie beim letzten Mal, Meister." Kelterom lachte kurz, drehte sich halb zu Pergader Lav herum und zuckte mit den Schultern. „Es war halb so schlimm. Manchmal verdirbt selbst guter Wein. Das ist unser verdammtes Risiko, Pergader", sagte er. „Auch teurer Wein ist etwas Lebendes. Lebendes verhält sich mitunter unberechenbar."
„Verdammt kostspieliges flüssiges Leben, Meister."
„Du sagst es." Der Raumhafen, umgeben von einer 35-Millionen-Einwohner-Stadt auf dem Ringwall, bot das gewohnte Bild mit gelandeten, landenden und startenden Raumern auf der größten Start- und Landungsfläche von Arkon I.
Dicht nacheinander schwebten die drei Gleiter mit den farbschreienden Bildern und Aufschriften einer privaten Transportfirma aus dem Tunnel in der Basis des Ringwalls und über einer blinkenden Farbmarkierung auf die OUROBOROS zu. Hunderte anderer Gleiter, Fahrzeuge und kleinerer Raumflugkörper wimmelten scheinbar planlos in Bodennähe und in unterschiedlichen Flugebenen zwischen den Bauwerken des Ringwalls,
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