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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gewährst… Vielleicht sollten wir zunächst nach Frankreich zurückkehren. Château Montagne ist wenigstens abgeschirmt. Die Idee, über eine Redaktion zu buchen, ist nicht schlecht. Schaffst du das, Ted?«
    »Ich schaffe alles«, behauptete der Reporter. Er hängte sich ans Telefon. Eine halbe Stunde später grinste er zufrieden. »Wenn ihr wollt, könnt ihr schon in drei Stunden mit einer Maschine wahlweise nach Paris oder Lyon jetten. Sie starten im Abstand von fünfzehn Minuten. Ich empfehle Paris, weil das weiter entfernt ist. Eure Verfolger werden kaum annehmen, daß ihr absichtlich einen Umweg macht… Die Tickets liegen am Flughafenschalter bereit.«
    »Ich habe eine bessere Idee«, sagte Nicole. »Hast du einen guten Freund?«
    »Ja, mehrere.«
    »Okay. Dann laß einen von ihnen einen Mietwagen beschaffen, egal, wie und welches Fabrikat. Aber der Wagen muß von der Vermietung für eine Auslandsfahrt freigegeben werden. Das Fahrzeug soll hierhergebracht werden.«
    Ted pfiff durch die Zähne. »Die totale Tarnung, wie?«
    Zamorra hob die Hand.
    »Und um das Chaos perfekt zu machen«, sagte er, »werden wir mit einem Taxi zum Bahnhof fahren und per Zug abfahren. Die Fahrkarten besorgen wir uns im Zug selbst.«
    »Manchmal übertreibt ihr es doch ein wenig«, brummte der Reporter. »Aber… meinetwegen.«
    »Weißt du - ich habe im Moment nur das Amulett hier«, sagte Zamorra. »Und das hat mich schon in der Ägäis großartig im Stich gelassen. Wenn du nicht den Kristall mitgehabt hättest, hätte Kassandra uns fertiggemacht und nicht umgekehrt. Das ist mir zu wenig. Ich möchte meine Ausrüstung ein wenig komplettieren, und deshalb muß ich zum Château - und bis dorthin möchte ich auf Nummer Sicher gehen.«
    »Vorhin, am Flughafen, hat das Amulett doch funktioniert.«
    »Klar. Aber wie lange wird das vorhalten? Ich gehe nicht gern ein Risiko ein. Wir machen es also kompliziert, okay?«
    Ted Ewigk nickte. »Wie ihr wollt.«
    Er telefonierte erneut.
    ***
    Auch ein anderer telefonierte. Überraschend schnell fand er sich in der modernen Welt zurecht, aber war das ein Wunder? Hatte er nicht schon immer Kontakt mit der Zukunft gehalten, während er alle möglichen Dinge zu sich holte?
    Es gab nur einige Unstimmigkeiten, die ihn irritierten. So war das Klima kälter als in seiner Dimension, und die Geographie stimmte auch nicht. Es gab viel mehr und viel größere Landmassen, und Engelland wurde durch einen breiten Wasserstreifen vom Festland getrennt. Ihn reizte es, dort einmal nachzusehen, wie ein Land und ein Volk sich entwickeln konnten, die durch einen breiten Kanal von der Zivilisation abgeschnitten waren. Welche Barbarenstämme mochten dort leben?
    Zwei Mitglieder der Sekte befanden sich greifbar im Frankfurter Raum. Gemeinsam hatten sie die Materialisationen geschaffen und kampffähig gemacht, die dann doch gegen Zamorra versagten. Diesmal erteilte der Große am Telefon andere Aufträge.
    »Und das so schnell wie möglich, denn ich habe erfahren, daß sie noch heute abreisen werden. Ihr habt nicht ganz drei Stunden Zeit für die Vorbereitung. Wie ihr das schafft, ist mir egal«, schloß er seine detaillierten Ausführungen.
    Immer besser wuchs er in diese Welt der Zukunft hinein, und es berührte ihn nicht, daß es für ihn keine Rückkehr in seine Zeit geben konnte. Denn hier gefiel es ihm viel besser. Hier brauchten keine berittenen Kuriere losgesandt zu werden, um Nachrichten zu übermitteln. Man sprach in ein kleines Kästchen, das reichte. Und die Buchdruckkunst war ebenfalls hervorragend weit entwickelt.
    Eysenbeiß war mit dieser Welt zufrieden. Mit der Sekte der Jenseitsmörder weniger, aber damit stellte sich ihm eine große Herausforderung: diese Sekte mächtig zu machen.
    Daß er damit ganz im Sinne eines anderen Wesens handelte, wurde ihm nicht bewußt. Er glaubte, selbständig zu agieren. Wessen Marionette er in Wirklichkeit war, wußte er nicht.
    Nur Leonardo de Montagne ahnte etwas. Aber ihm war es im augenblicklichen Stadium egal. Zamorra mußte vernichtet werden, das reichte ihm. Alles andere konnte man später angehen.
    Eysenbeiß legte die neue, zeitgemäße Kleidung an, die er sich hatte beschaffen lassen, und verließ die offiziell leerstehende Wohnung. Mit seinem Prydo , dem Zauberstab, hatte er sie eingerichtet. Wie lange er sie benutzen würde, wußte er noch nicht.
    Aber jetzt wollte er selbst ins laufende Geschehen eingreifen und sich dabei zugleich vergewissern, wie

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