Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
Vorwarnung
Dieses Buch ist ein trojanisches Pferd. Von außen sieht es so aus, als stünde hier drin, was eine Frau tun müsste, um einen Mann verrückt zu machen, ob für eine Nacht oder ein ganzes Leben.
Das Tun kommt zwar nicht zu kurz – doch ebenso wird es darum gehen, Sie zu bitten, Ihre Einstellungen und Meinungen in Bezug auf Sex zu überdenken und eventuell anders als bisher zu denken. Und auch manches nicht zu tun, was Ihnen vielleicht Zeitschriften, Bücher, Ihre Vertrauten, Werbebotschaften oder Fernsehen empfehlen, um verführerisch zu sein.
Als der Verlag mich bat, für Frauen das Äquivalent zu Sex für Könner – die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen zu schreiben, bat ich meine Freundinnen, meine Mutter, meine Schwester, mir zu sagen, was sie sich von einem modernen, intelligenten Buch über Sex wünschen.
»Weniger Chichi, mehr Herz. Nicht nur technischen Kram, sondern mehr Emotionales«, sagte Freundin A.
»Und dass man als Frau ja auch nicht ständig Bock drauf hat, Männer verrückt zu machen, sondern sich wohl mit sich selber fühlen will. Ohne das geht’s doch nicht«, erklärte meine Schwester.
»Etwas, was klug ist und Frauen hilft, ihre individuelle Sinnlichkeit zu zeigen, nicht die, die man vorgefertigt bekommt«, verlangte meine Mutter.
»Also, ein paar spezielle Dinge … will ich schon gern wissen«, räumte die Freundin B. ein. »Denn wenn mein Mann es mir nicht freiwillig erzählt, wie ich ihm richtig schön einen runterhole, dann muss ich es eben auf andere Weise erfahren.«
»Darf ich dazu auch mal was sagen?«, rief mein Vater von hinten aus der Küche.
Fünf Augenpaare fixierten ihn und meinen Mann; die Herren saßen bei Käsebrot und Kaffee.
»Bitte«, beschied meine Mutter nach einigen Augenblicken.
»Dass Frauen sich auch mal für Männer interessieren und was die wollen. Und vor allem, was sie nicht wollen. Diese große Oper zum Beispiel vor dem Sex, erst den Kamin anzünden, erst den Wein trinken, erst diese ganze Redesache … das liegt uns zum Beispiel nicht. Das ist wie bitte, bitte sagen. Oder dieser Kram mit der Unterwäsche und den Schuhen und …«
»Es müsste euch doch gefallen, dass wir uns wünschen, euch verrückt zu machen!«, rief eine andere Freundin hitzig.
»Nee«, sagte mein Vater, »ihr macht Männer verrückt, weil ihr Angst habt, dass es sonst ’ne andere tut. Ihr tut das mehr für euch, nicht für uns. Wenn ihr Applaus sucht, nützt das aber alles nichts. Ihr müsst doch nichts leisten oder so, damit wir euch lieben. Und außerdem: Denkt ihr wirklich, ein Mann verfällt einer Frau nur, weil sie so gut bumsen kann?«
»Ja, klar«, erwiderte ich trocken.
Mein Mann lachte ein bisschen dreckig auf.
»Bestimmte Männer, vielleicht«, sagte er schließlich räuspernd. »Denen reicht das. Aber die Männer, die ihr nicht nur als Liebhaber, sondern für alles haben wollt, sicher nicht! Das würdet ihr ihm nie verzeihen, dass er euch heiratet, weil ihr ihm seine Eier gut leckt. Also behandelt die Männer auch nicht so, als ginge es ihnen nur darum, eine Kanone in der Kiste zu haben. So simpel sind wir nun doch nicht gestrickt. Und ihr auch nicht: Ihr wollt, dass ihr als Persönlichkeit wahrgenommen werdet. Also bumst mit eurer Persönlichkeit.«
Was mein Mann und mein Vater sich damit eingebrockt hatten? Sie mussten mitarbeiten. Mein Mann ist die stellvertretende männliche Stimme, die in diesem Buch dann einen Einblick in die männliche Seele gibt, wenn ich nur Vermutungen hatte oder mir unsicher war; und meinen Vater bat ich zur Hilfe, wenn ich meinem Mann nicht ganz glaubte. Ich weiß bis heute nicht, ob die beiden je darüber sprachen, aber sie ergänzten sich verdächtig gut.
Auch sonst bat ich immer wieder Männer, mit mir über Frauen, Erotik und Sexualität zu reden; ab und an werde ich exemplarische Situationen wiedergeben. Es ist teilweise erstaunlich, wie bestimmte Dinge, von denen wir Frauen fest glauben, dass sie »wirken«, von Männern aufgenommen werden – wie beispielsweise dünn sein, sexy wirken, geschminkt und gestylt sein. All das ist für die männliche Sexualität so nebensächlich wie das Wetter.
In den ersten Kapiteln geht es erst mal um Sie – um Sie als Individuum, aber auch um Sie als Frau in einer Gesellschaft, die ein bestimmtes Frauenbild propagiert und bestimmte Rollen für Frauen vorsieht, eben angibt, wie Frauen zu sein haben. Denn was mir bei der Planung dieses Buches aufgefallen ist, ist ein
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